Erlangen-Bruck testet gegen den FC Nürnberg
Autor: Redaktion, Sebastian Baumann
Erlangen, Donnerstag, 05. Juli 2018
Den FC Bayern hielt Bruck vor einem Jahr einstellig, zudem erzielte Mario Foth einen Ehrentreffer. Am Sonntag wünscht sich Erlangen ein Tor gegen den Club.
Spötter könnten sagen, es sei ein sportlicher Abstieg, nachdem der FSV Bruck im vergangenen Jahr in einem Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern München angetreten war und heuer "nur" den FC Nürnberg zu Gast hat. Andererseits dürften viele Amateurvereine neidisch in den Erlanger Stadtteil blicken, wo am Sonntag um 17 Uhr schon wieder ein Fußball-Bundesligist sein Stelldichein gibt. Schon heute kommt der Nürnberger Rivale Greuther Fürth zum Vizemeister der Landesliga Nordost, ASV Vach.
Bruck hatte Augsburg II zu Gast
Erst vor zwei Wochen maß sich Vorjahresaufsteiger Bruck mit den Reserven des FC Augsburg, der SpVgg Greuther Fürth und des SSV Jahn Regensburg. Nur einen kleinen Schönheitsfleck hat die bisherige Bayernliga-Vorbereitung der Mannschaft von Trainer Normann Wagner: Im Toto-Pokal auf Verbandsebene schied der FSV gegen die SG Quelle Fürth aus. Aber wer die Profis ohnehin regelmäßig auf seinem Rasen empfängt, braucht sich ja nicht über unzählige Pokalspiele für den DFB-Wettbewerb zu qualifizieren. "Abgesehen vom Ergebnis des Pokalspiels war die Vorbereitung bisher gut", sagt Wagner. Gegen die Quelle drehte Bruck einen Rückstand, kassierte aber den Ausgleich, der zum Elfmeterschießen führte. "Wir waren gut in der Partie drin. Dann musst du das Spiel eigentlich nach Hause bringen", berichtet der Übungsleiter, der auch mit dem Schiedsrichter haderte. Denn gleich zwei Mal in einer Szene soll Bastian Lunz den Ball über die Torlinie bugsiert haben, ehe ein Fürther Abwehrspieler rettete. Doch der Referee verweigerte dem Treffer die Anerkennung.
Club kommt mit vollem Kader
Das Ausscheiden abzuhaken, dürfte den Erlangern mit Blick auf Sonntag nicht schwerfallen. "Der Club will mit der besten Mannschaft antreten", erklärt Wagner, der dennoch gespannt ist, wer um 17 Uhr wirklich gegen seine Jungs auf dem Feld stehen wird. Die Kapazität des "FSV-Stadions" wurde mit einer Zusatztribüne auf 3500 Plätze aufgestockt. "Die Nachfrage ist nicht ganz so groß wie gegen die Bayern im Vorjahr, aber das ist, denke ich, normal", sagt der 44-Jährige.Eine weitere Parallele zur vergangenen Saison bildet der Pflichtspielauftakt. Während Bruck vor zwölf Monaten nach dem Duell mit dem Rekordmeister gleich im Stadtderby gegen Eltersdorf gefordert war, kommt es diesmal am ersten Spieltag zum brisanten Aufeinandertreffen mit Jahn Forchheim. Zwischen den Teams fand kürzlich ein Tausch statt: Adem Selmani kehrte nach fünf Jahren bei der SpVgg nach Erlangen zurück, von dort wechselte Tom Jäckel zum Jahn, dessen Trikot er bereits 2012/13 trug. Zudem spielen die Ex-Forchheimer Hayri Özdemir, Oliver Seybold, Philipp Viereckl, Tim Basener, Max Bauernschmitt und Thomas Roas beim FSV. Auf Jahn-Seite haben Sandro Gumbrecht, Patrick Hagen, Jens Wartenfelser, Patrick und David Mai eine Brucker Vergangenheit.
Wagner baut aber nicht nur auf Jahn-Spieler, sondern auch auf die eigene Jugend: "Die Spieler, die aus der U19 herausgekommen sind, haben mich schon überrascht. Die geben richtig Gas und wollen sich weiterentwickeln." So hätten Marvin Skach und Firat Cagli schon im Pokal ihr Können gezeigt. Zudem sollen Luca Ortner und Ashaan Rajgarhia Druck auf die Etablierten machen. Als Ersatz für Stürmer Jäckel wurde Richard Vidal von Türkspor Nürnberg geholt. "Er macht einen guten Eindruck, stellt seinen Körper gut rein und hält die Bälle", lobt sein Coach. Wenngleich er dem früheren Akteur des ASV Vach ein wenig Trainingsrückstand attestiert.