Ein Wolf kommt selten allein
Autor: Max Kaltenhäuser
Herzogenaurach, Donnerstag, 31. Juli 2014
Nach seinem Bruder Philipp hat sich auch Markus Wolf für einen Wechsel zu TSH entschieden. Der 19-Jährige will mit den BOL-Herren den nächsten Schritt machen.
Dass Wölfe nicht nur in der Natur Rudeltiere sind, beweist derzeit ein Bruderpaar aus Forchheim. Philipp und Markus Wolf heißen zwei der insgesamt vier Neuzugänge, die in der kommenden Saison die Farben der Handballherren der Turnerschaft Herzogenaurach tragen werden. Während sich der ältere Bruder des Wolfgespanns, Philipp, dazu entschloss, sich vom Landesligisten TV Erlangen/Bruck gen Herzogenaurach zu verabschieden, folgte ihm anschließend auch noch der "jüngere Wolf". Der 19-jährige Markus zählte in den vergangenen Saisons zu den absoluten Leistungsträgern beim HC Forchheim. Obwohl der bullige Linkshänder eher zu den Nesthäkchen im Team der Turnerschaft gehört, verfügt er dennoch über viel Erfahrung und zählt zu den besten halbrechten Rückraumakteuren der Bezirksoberliga Ostbayern.
Markus, gemeinsam mit deinem älteren Bruder Philipp hast du dich dafür entschieden, künftig für die TSH auf Torejagd zu gehen. Was waren deine Beweggründe, innerhalb der Liga und nach Herzogenaurach zu wechseln?
Markus Wolf: Ich habe mich eng mit meinem Bruder abgestimmt. In den vielen Gesprächen mit Ingo Kundmüller wurde mir sehr deutlich gemacht, dass hier etwas aufgebaut wird. Als mein Bruder dann die gleiche Entscheidung traf, gab es für mich keine andere Option mehr. Ich bin froh, nun Teil dieses Projekts und der Mannschaft zu sein.
Deine ersten Wochen als frisch gebackener Herzogenauracher sind mittlerweile verstrichen. Welchen Eindruck hinterlassen bislang die Mannschaft und das Umfeld auf dich?
Ich bin wahnsinnig beeindruckt, wie das ganze Team bisher mitzieht und die anstrengende Vorbereitung absolviert. Die Trainingsbeteiligung ist der Hammer und das, obwohl die Einheiten teilweise sehr große Überwindung kosten. Alle ziehen an einem Strang und hängen sich voll rein. Zum Umfeld lässt sich sagen, dass es in der Hallengegend viele Laufstrecken gibt, die Ingo anscheinend in- und auswendig kennt...
Welche langfristigen Ziele setzt du dir und der Mannschaft?
Die Mannschaft hat letztes Jahr schon bewiesen, dass sie in der BOL eine große Rolle spielen kann. Dieses Jahr gilt es nun, die Neuzugänge gut zu integrieren. Verbunden mit sehr viel Spaß und Ehrgeiz ist dann sicher auch endlich der nächste Schritt möglich.
Ein Vereinswechsel innerhalb der Liga ist nicht immer ganz einfach. Wie wurdest du bislang von deinen Mitspielern aufgenommen?
Die Mitspieler haben mir zu jedem Zeitpunkt das Gefühl gegeben, dass ich in Herzogenaurach absolut willkommen bin. Viele Spieler kannte ich auch schon aus den direkten Duellen. Da ergeben sich zum Start natürlich die einen oder anderen Gesprächsthemen.
Mit 19 Jahren gehörst du eher zu den Nesthäkchen im Team. In welche Rolle möchtest du in Zukunft schlüpfen?
In diesem Jahr möchte ich auf jeden Fall das Team so unterstützen, damit die gesteckten Ziele auch erreicht werden können. Ich spiele nun meine dritte Bezirksoberliga-Saison und möchte dieses Jahr auch in schwierigen Situationen versuchen, die Mannschaft zu führen.
Du triffst in der kommenden Saison auch auf deinen ehemaligen Verein. Mit welchen Gefühlen blickst du diesen Duellen mit den ehemaligen Mitspielern entgegen?
Ich freue mich sehr auf diese zwei Duelle. Ich rechne aber auch mit zwei sehr intensiven Spielen. Andererseits bin ich auf das Gefühl gespannt, auf der anderen Seite in der Realschulhalle in Forchheim zu stehen.
Worin siehst du deine Stärken und Schwächen?
Ich versuche, immer das Beste aus mir rauszuholen. Ich sehe aber die Teamfähigkeit auch als eine meiner Stärken an. Gerade bei unserem großen Kader und der langen Saison ist es wichtig, dass jeder einzelne Spieler voll mitzieht. Alleine gewinnt man auf dem Feld nichts. Nur gemeinsam als Team kann man auch die gesteckten Ziele verwirklichen. Als Schwäche sehe ich momentan noch meine läuferische Leistung. Ich bin mir aber dabei ziemlich sicher, dass unser Trainer das auch noch in den Griff bekommen wird.