Ein perfektes HEC-Wochenende
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 02. Oktober 2016
Nach Peiting muss auch der EV Weiden dran glauben. 990 Zuschauer im Stadion trauen vor allem in den ersten beiden Dritteln ihren Augen kaum.
Die kühnsten Optimisten hätten nicht gedacht, dass die Alligators Höchstadt als Aufsteiger mit zwei überzeugenden Siegen in die neue Saison der Eishockey-Oberliga Süd starten würden. Im ersten Heimspiel machte der HEC am Sonntag genau da weiter, wo er am Freitag in Peiting aufgehört hatte, zeigte kein Angst vor dem Favoriten. Warum auch, denn bereits in einem Vorbereitungsspiel hatten die Alligators dem EV Weiden über weite Strecken den Schneid abgekauft.
Höchstadter EC - EV Weiden 5:3
Die Oberpfälzer waren im ersten Drittel um Spielkontrolle bemüht, fanden gegen stark verteidigende Hausherren aber kaum eine Lücke. Und wenn dann doch einmal ein Weidener durchbrach, so wie Abercrombie (2.), Salinger oder Tapio (beide 11.), war der erneut überragende Philipp Schnierstein reaktionsschnell zur Stelle.
Höchstadt hielt mit viel Einsatz dagegen, fuhr immer wieder schnelle Gegenstöße und prüfte mehrfach Gäste-Goalie Hönkhaus, der bis zur 14. Minute seinen Kasten sauber hielt. Dann gelangte der Puck über Ales Kreuzer und Daniel Sikorski zu Michal Petrak, der im Getümmel das 1:0 erzielte. Grenzenloser Jubel im F-Block, der die Aischgründer in der Folge nach vorn peitschte. Ein zweites mal ließ sich Hönkhaus jedoch nicht überwinden, und auf der Gegenseite traf Jirik aus spitzem Winkel nur das Außennetz.
Alligators wie im Rausch
Ins zweite Drittel startete Höchstadt in Überzahl, die aber nichts einbrachte.
Sekunden später jedoch war Markus Babinsky zur Stelle, der nach einem abgeprallten Schuss von Dan Heilman zum 2:0 abstaubte (22.). Der HEC hatte Blut geleckt und drückte aufs Gas: Richard Stütz umkurvte das Tor und drückte die Scheibe zwischen Pfosten und Schoner ins Netz. Die Gäste brauchten eine Auszeit, doch auch die hatte nicht den gewünschten Effekt, denn die Panzerechsen waren wie im Rausch und legten das 4:0 nach: Ein abgefälschter Petrak-Schuss fiel Hönkhaus auf den Kopf und von dort vor die Füße von Martin Vojcak, der leichtes Spiel hatte (28.). Weiden war geschockt, aber nicht K.o., und als die Blue Devils wenig später in doppelter Überzahl agierten, fälschte Tapio einen Schuss zum 4:1 ab (33.). Nun bekamen die Hausherren kaum noch Zeit zum Durchatmen, verteidigten aber wieder stark. Und dann schlug die Stunde von Heilman: Zweimal scheiterte er knapp, doch fünf Sekunden vor der Sirene machte er nach Vorarbeit von Rousek und Petrak das 5:1.
Schnierstein verhindert den Anschlusstreffer
Dass die Gäste Stehauf-Männchen sind, ist bekannt, und so blies der EV im Schlussdrittel zur Aufholjagd, die durch Waldowskys Schuss in den Winkel gleich Früchte trug (42.). Beim HEC machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar, Trainer Daniel Jun tauschte die Reihen im Minutentakt. Einige haarige Situationen überstand Höchstadt dank Schnierstein unbeschadet, doch bei Unterzahl der Alligators und behinderter Sicht war auch er bei Willascheks Tor zum 5:3 machtlos (55.). Die Gäste probierten noch einmal alles, doch Schnierstein verhinderte den Anschlusstreffer reaktionsschnell und sorgte für Frust bei den Oberpfälzern, die bei einem der nun seltenen Gegenstößen der
Gastgeber zu unfairen Mitteln griffen und sich noch eine Strafe einfingen. Im Powerplay ließen die Alligators nun den Puck zirkulieren und die Uhr clever herunterlaufen. Eine Minute vor Schluss standen alle 990 Zuschauer im Stadion, die überwältigende Mehrheit feierte den Aufsteiger, der einen starken Auftritt hingelegt und sich dafür belohnt hatte.
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC -EV Weiden 5:3 (1:0, 4:1, 0:2)Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Metz; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Knaup/Babinsky, Ryzuk/Wiedl
Angriff: Rousek/Petrak/Hiendlmeyer, Cejka/Dzemla/Kreuzer, Heilman/Tratz/Vojcak, Grau, Lenk, Seelmann
EV Weiden: Tor: Hönkhaus, Huber; class="artFett">Verteidigung: Herbst, Schreyer, Salinger, Willaschek, Synowiec, Sevo, Nägele; Angriff: Siller, Zellner, Schreier, Tapio, Kirchberger, Schmid, Jirik, Heinisch, Waldowsky, Abercrombie, Babic
SR: Dominic Erdle, Daniel Hedwig, Maik Preiß
Zuschauer: 990
Tore: 1:0 Michal Petrak (14.), 2:0 Markus Babinsky (22.), 3:0 Richard Stütz (25.), 4:0 Martin Vojcak (28.), 4:1 Jussi Tapio (33.), 5:1 Dan Heilman (40.), 5:2 Mrcel Waldowsky (42.), 5:3 Daniel Willaschek (55.)
Strafzeiten: 16 / 12