Trainer Nicola Jocic stellt die TSH perfekt auf seinen Ex-Klub aus Breitengüßbach ein. Doch der greifbar nahe Lohn für ein gutes Auftaktspiel bleibt aus.
Mit einer bitteren Niederlage starteten die Regionalliga-Basketballer der TS Herzogenaurach in die Saison 2018/19. Nachdem sie den Favoriten aus Breitengüßbach einen leidenschaftlichen Kampf geliefert und noch kurz vor dem Ende geführt hatten, entschieden ein Dreier des überragenden Jörg Dippold und einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidung die Partie.
TS Herzogenaurach - TSV Breitengüßbach 72:78
Bei der TSH standen mit Matthew Meredith, Moritz Sanders und Nils Haßfurther gleich drei Spieler des Kooperationspartners aus Nürnberg auf dem Feld, die zu den spielbestimmenden Akteuren wurden. Haßfurther netzte gleich zu Beginn zwei Dreier ein, während Sanders unter dem Korb aufräumte und seinen Körper erfolgreich einsetzte und dabei etliche Rebounds einsammelte. Doch einer ließ sich auch von ihm nicht beeindrucken: Jörg Dippold. Mit 30 Punkten war er der Topscorer der Partie und sorgte dafür, dass die TSH trotz ihrer Überlegenheit nach dem ersten Viertel lediglich mit 22:19 führte.
Der zweite Durchgang begann weiter auf ausgeglichenem Niveau. Doch die Gäste setzten nun vermehrt ihre große Garde um Erik Land ein, der mit neun Punkten und 15 Rebounds eine starke Partie ablieferte und im zweiten Abschnitt nur schwer zu kontrollieren war. Aufseiten der Longhorns spielten sich jetzt Neuzugang Larry Hall und Matthew Meredith in den Vordergrund. Während Hall sich vor allem dem Kreieren von Wurfversuchen widmete, nahm Meredith diese Einladungen dankbar an und traf sowohl von der Dreierlinie als auch spektakulär per Slam Dunk im Fastbreak, was die gut 200 Zuschauer lautstark beklatschten. Doch vier Minuten vor der Halbzeit kippte die Partie. Der TSH gelang gegen die jetzt intensive Breitengüßbacher Verteidigung kein Korberfolg mehr, während die Oberfranken weiter konstant Punkte generierten und so die Führung übernahmen (37:32).
Kampf um jeden Zentimeter
Nach der Pause kamen die Herzogenauracher wieder besser ins Spiel und starteten einen 5:0-Lauf, der die Partie wieder ausglich. Die Halle verwandelte sich in einen Hexenkessel, wobei es weiter hin und her ging. Doch ab der 47. Minute übernahm Jörg Dippold wieder das Ruder, traf nach Belieben und sorgte dafür, das Breitengüßbach wieder einen kleinen Vorsprung bekam (55:50).
Da nun alles möglich war, entwickelte sich im Schlussabschnitt eine Partie auf höchstem Regionalliganiveau. Beide Teams kämpften um jeden Zentimeter, was eine geringe Punktausbeute zur Folge hatte, aber die Spannung noch einmal erhöhte. Als es dann drei Minuten vor Schluss nach einem Dreier von Mike Kaiser 67:66 für die Longhorns stand, deutete sich ein Heimsieg an. Doch dann versenkte Alexander Engel, der Aufbauspieler der Oberfranken zwei Sprungwürfe aus der Mitteldistanz, welche die TSH durch Moritz Sanders zunächst noch kontern konnte. Als beim Stand von 72:72 Dippold einen Dreier traf und die Schiedsrichter ein paar strittige Entscheidungen zulasten der Hausherren fällten, war es den Longhorns unmöglich, noch einmal zurückzukommen.
Mit erhobenem Haupt
"Es war ein gutes Spiel von beiden Seiten. Am Ende hat es für uns leider nicht ganz gereicht. Unserem Spiel hat man angemerkt, dass aufgrund der nur kurzen gemeinsamen Vorbereitung noch nicht alle Automatismen sitzen. Dafür haben wir aber mit sehr viel Herz gespielt und hatten durchaus Chancen, die Partie zu gewinnen", erklärte TSH-Trainer Nicola Jocic. Dementsprechend gehe sein Team trotz der Niederlage positiv in die kommenden Spiele. "Solange wir weiter so konsequent und intensiv arbeiten, sehe ich uns auf dem richtigen Weg."
TS Herzogenaurach: Meredith (16), Sanders (16), Haßfurther (15), Hall (14), Kaiser (7), Buniatian, Schlindwein, Kwilu, Horstmann (2), Übbing (2)