Die Zukunft ist noch ungewiss
Autor: Max Kaltenhäuser
Herzogenaurach, Dienstag, 23. April 2013
Die Männer der TS Herzogenaurach wissen noch nicht, in welcher Liga sie in der nächsten Saison antreten werden.
Wohin führt der Weg der TSH-Handballer? Obwohl die Bezirksoberliga-Saison der Herzogenauracher bereits seit über einer Woche beendet ist, blicken die Verantwortlichen der Turnerschaft noch immer in eine ungewisse Zukunft. Zwar ist es schon früh gelungen, den frei werdenden Platz auf der Trainerbank mit einem geeigneten Kandidaten zu füllen. Allerdings steht aktuell noch in den Sternen, in welcher Liga der zukünftige Spielertrainer Ingo Kundmüller mit seinen Schützlingen mitmischen wird.
Bereits vor Beginn der jüngst abgelaufenen Spielzeit war klar, dass sich die TSH-"Erste" dem Kampf gegen den sportlichen Abstieg stellen muss. Nach einer sehr durchwachsenen Vorbereitung entschloss man sich, gemeinsam mit Interimscoach Florian Heimpel dieser Aufgabe zu stellen. In den ersten Wochen schien dies auch Früchte zu tragen. Mit zwischenzeitlich 7:3 Punkten waren die Schuhstädter sogar mit den oberen Tabellenregionen auf Tuchfühlung.
Eindrucksvolle Leistungen
Es folgten Niederlagen gegen Mannschaften aus dem Favoritenkreis um den Titelgewinn: So wurden die Partien gegen Neunburg vorm Wald, HC Forchheim und HC Erlangen III nach nichtsdestotrotz eindrucksvollen Leistungen knapp verloren. Nicht wenige Anhänger der TSH-Handballer stellten sich damals auf eine solide Saison ihrer Ballwerfer ein.
Doch dem war weit gefehlt. Der dünne Kader konnte verletzungsbedingte Ausfälle nahezu gar nicht kompensieren. TSH-Coach Heimpel stand mit zwischenzeitlich drei Rückraumspielern vor einer Herkules-Aufgabe. Selbst reaktivierte Kräfte wie Sören Möller und Jannik Benz oder eigene Jugendspieler, wie Marco Loncar oder Marco Brand, konnten die Niederlagenserie nicht stoppen. Zwölf Pleiten in Folge musste das TS-Team hinnehmen. Eine Phase, in der andere Mannschaften sicherlich auseinander gefallen wären. Doch die tolle Moral der Akteure verhinderte dies. Zudem hatte man mit Gregor Hübner rechtzeitig zur Rückrunde eine weitere Verstärkung für die Rückraumreihe für sich gewonnen.
Aus dem Loch gezogen
So zogen sich die TSHler passend zum Schlüsselspiel gegen das Schlusslicht aus Hemau/Beratzhausen mit eigenen Kräften wieder aus dem Leistungsloch und präsentierten sich in alter Stärke. Von da an bekamen die Anhänger wieder tollen Handball zu sehen, der sich auch auf die Ergebnisse auswirkte. So wurden im Schlussspurt Teams wie die SG Regensburg oder der OG Erlangen souverän geschlagen und wichtige Punkte für den Ligaverbleib eingefahren. Die Krönung, ein Sieg gegen die HSG Erlangen/Niederlindach, blieb allerdings aus. Denn schon mit einem erzielten Tor mehr in der letzten Saisonbegegnung wäre der Klassenerhalt in trockenen Tüchern gewesen. Stattdessen musste sich die Turnerschaft äußerst bitter mit 23:24 geschlagen geben.
Von da an lag der Kampf gegen den Abstieg nicht mehr in den Händen der Herzogenauracher. Denn nun richtet sich der Blick der Schuhstädter in die Landesliga. Dort muss der Nachbar aus Erlangen-Bruck unbedingt die Liga halten, will man selbst nicht in die Bezirksliga herabgestuft werden. Zuletzt feierten die Brucker einen überraschenden 30:25-Erfolg gegen den Aufstiegskandidaten aus Münchberg und rangieren somit mit einem Punkt Vorsprung auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Dieser ist den Erlangern am letzten Spieltag nur noch vom Verfolger, dem HSV Hochfranken, zu nehmen. Somit blickt auch die Turnerschaft mit Spannung auf das kommende Wochenende, an dem Hochfranken gegen die Truppe aus Lauf/Heroldsberg um den ehemaligen TSHler Daniel Laugner trifft.
Alle Spieler sagen zu
Neben Kundmüller erklärten sich sämtliche TSH-Spieler bereit, im Falle eines Abstiegs auch in der Bezirksliga für die Aurachstadt aufzulaufen. Zudem wird auch noch der eine oder andere Jugendspieler die Reihen der TSH-Handballer komplettieren. Diese konnten sich im Pokalspiel gegen die HSG Erlangen/Niederlindach teilweise zum ersten Mal unter Beweis stellen. Zwar ging die Begegnung mit Testspielcharakter deutlich mit 25:35 verloren, jedoch machten beispielsweise Stefan Mestermann und Tobias Gütle erste "Gehversuche" im Seniorenhandball.
Für Kapitän Bernhard Auer sind solche Einsätze von Jugendspielern enorm wichtig: "Ich finde es gut, dass hier in letzter Zeit mehr für die Jugend getan wird. Wir trainieren viel mit B- und A-Junioren zusammen und bereiten sie somit auf den Herren-Handball vor. Außerdem muss ich der ganzen Mannschaft hinsichtlich ihrer Moral ein Kompliment aussprechen: Sie hat diese schwere Saison trotz all der widrigen Umstände ganz gut gemeistert. Ich finde es toll, dass jeder Spieler bereits für die kommende Saison zugesagt hat. Das ist nicht selbstverständlich."