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Die Alligators stehen sich selbst im Weg


Autor: Johannes Höllein

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 10. Oktober 2014

Mit einer ärgerlichen Niederlage starteten die Alligators Höchstadt am Freitagabend in die neue Bayernliga-Saison. Beim Aufsteiger HC Landsberg bekamen es die Aischgründer mit einem robusten Gegner zu tun, der ihnen alles abverlangte.
Anders als im Vorbereitungsspiel gegen die Mighty Dogs Schweinfurt machten die HEC-Goalies zum Ligaauftakt nicht die beste Figur.  Foto: Picturedreams


Insgesamt ist die Pleite aber auf die schlechte Chancenverwertung und individuelle Fehler des HEC zurückzuführen.

HC Landsberg - Höchstadter EC 6:4

Die Gäste fanden schnell in die körperbetonte Partie. Ales Kreuzer setzte eine erste Duftmarke, und auch sonst machten die Alligators zunächst den besseren Eindruck. Doch ab der fünften Minute hatten sie eine doppelte Unterzahl zu überstehen, was sie zum Glück auch taten. Doch Landsberg hatte Blut geleckt und präsentierte sich fortan frecher. Die nächste richtig dicke Chance hatten aber die Gäste in Überzahl: Jun bediente Martin Vojcak am langen Pfosten, der den Puck aber knapp am Tor vorbei drückte (14.). Auf der anderen Seite musste Goalie Ronny Glaser zweimal sein ganzes Können aufbieten (17.) Kurz vor Drittelende wurden zwei Landsberger nach einer kleinen Rauferei in die Eisbox geschickt, und

Höchstadt nutzte die Überzahl gekonnt: Jun passte zu Tomas Urban, der das Tor umrundete und den Puck zwischen Pfosten und Schedlbauers Schoner zum 0:1 in die Maschen bugsierte (20.).

Patzer von Glaser im HEC-Tor

Doch die Führung hielt nicht lang. Nach der Pause legten die Riverkings einen Blitzstart hin. Glaser war beim Schuss von Gäbelein zwar noch dran, doch die Scheibe kullerte ins Netz (21.). Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, Vojcak und Daniel Sikorski ließen im Powerplay zwei Riesenchancen für den HEC aus (23.), auf der anderen Seite legte Sturm die Scheibe aus spitzem Winkel ins Lattenkreuz - 2:1 (29.). Der geht nicht alle Tage rein. Doch die Alligators hatten eine Antwort parat: Nachdem zwei weitere gute Versuche nicht zum Erfolg geführt hatten, nahm sich Jun ein Herz und hämmerte den Puck von der blauen Linie zum 2:2 ins Landsberger Gehäuse (32.). In der Folge lag das Chancenplus bei Höchstadt, doch die Ausbeute ließ zu wünschen übrig. Sowohl Alex Funk (36.) als auch Jun - 15 Sekunden vor der Sirene - scheiterten. Das rächte sich postwendend. Im Gegenzug hielt Fischer von der blauen Linie drauf, und es stand 3:2 (40.). Da sah Glaser nicht gut aus.

Durch die Schoner

Die Alligators waren im Schlussdrittel also gefordert, wurden aber kalt erwischt. Kurz nach Wiederanpfiff - bei angezeigter Strafe - legte Dolezal das 4:2 nach (41.). Glaser, der auch da nicht die beste Figur machte, räumte seinen Platz für Philipp Schnierstein, und das zeigte Wirkung. Körperlich ging es weiter heftig zur Sache, Strafzeit folgte auf Strafzeit. Doch der HEC näherte sich nach und nach dem Tor der Riverkings an und schlug dann gleich doppelt zu. Erst nutzte Urban eine Überzahl-Situation zum Anschlusstreffer, Sekunden später war Patrik Dzemla zur Stelle und staubte nach einem abgewehrten Schuss von Simon Knaup zum neuerlichen Ausgleich ab (50.). Es war angerichtet für zehn ganze heiße Schlussminuten, in denen der HEC, drei tolle Chancen ausließ und sich selbst um den Lohn brachte. Auch Schnierstein erlaubte sich bei Dolezals Schuss nämlich einen Lapsus - 5:4 (59.) - und räumte das Tor zu Gunsten eine sechsten Feldspielers. Bezeichnend: 20 Sekunden vor Schluss scheiterte Urban in sehr guter Position, im Gegenzug machte Gäbelein mit einem Empty-Net-Goal den Sack zu.

Die Statistik zum Spiel

HC Landsberg - Höchstadter EC 6:4 (0:1, 3:1, 3:2)

HC Landsberg: Tor: Schedlbauer; Verteidigung: Schmelcher, Folk, Barnsteiner, Geisberger, Schäffler, Wedl, Ott; Angriff: Grünauer, Dörner, Fischer, Rohde, Tausend, Kerber, Schwarzfischer, Dolezal, Alex, Gäbelein, Sturm

Höchstadter EC: Tor:
Glaser, Schnierstein (ab 41.); Verteidigung: Stütz/Sikorski, Ryzuk/Knaup, Babinsky;
Angriff: Grau/Jun/ Kreuzer, Urban/Vojcak/Funk, Kaczmarek/Eyrich/Dzemla

class="artFett">SR: Wargitsch, Bittner, Schaeufl
Zuschauer: 653
Tore: 0:1 Urban (20.), 1:1 Gäbelein (21.), 2:1 Sturm (29.), 2:2 Jun (32.), 3:2 Fischer (40.), 4:2 Dolezal (41.), 4:3 Urban (50.), 4:4 Dzemla (51.), 5:4 Dolezal (59.). 6:4 Gäbelein (60.)
Strafzeiten: 22 / 18