Der Querläufer genießt auf dem Main-Radweg den Augenblick
Autor: Jochen Brosig
Röttenbach, Donnerstag, 13. Dezember 2018
Jochen Brosig vom FSV Großenseebach läuft die rund 600 Kilometer des Main-Radwegs ab: von der Quelle im Fichtelgebirge bis zur Rhein-Mündung bei Mainz.
Der Querläufer trifft sich regelmäßig mit Sportlern der Region auf deren Lieblingslaufrunde. Diesmal bewegt sich Jochen Brosig abseits von jeglichem Wettkampfstress auf dem 600 Kilometer langen Main-Radweg. Zum Auftakt lief der Röttenbacher von der Weißmainquelle nach Kulmbach und weiter vom Mainzusammenfluss über Bayreuth zur Rotmainquelle bei Creußen. Inzwischen ist er nach Unterfranken vorgedrungen, immer in Begleitung von netten Menschen. Auf der etwa 30 Kilometer langen Etappe von Haßfurt nach Schweinfurt begleitet ihn der Kulturreferent des Landkreises Forchheim, Anton Eckert.
Am Bahnhof in Haßfurt startet die Wanderung nach Schweinfurt - die Geburtsstadt von Friedrich Rückert, über den der Querläufer im Laufe der Tour noch einiges erfahren wird. Was für ein Glück, wenn man mit einem Kulturreferenten unterwegs ist. Gleich zu Beginn führt der Weg an einem der bedeutendsten gotischen Bauwerke Unterfrankens vorbei. Die Ritterkapelle in Haßfurt ist als älteste Wallfahrtskirche im Bistum Würzburg mit etwa 250 mittelalterlichen Wappenschildern versehen. Darunter das Wappen "derer von Streitberg", das die beiden nach langem Suchen dann auch finden.
Querläufer:Herr Eckert, Sie sind Wanderer, Läufer und nicht zuletzt Fischer. Was treibt Sie hinaus in die Natur?
Toni Eckert: Ich sitze über die Hälfte meines Lebens im Büro. Die Betätigung in der Natur ist für mich Ausgleich und optimale Regeneration. Gerade das Fliegenfischen: naturbezogen, technisch anspruchsvoll mit der Voraussetzung intensiver gewässerbiologischer Kenntnisse. Es ist schon sehr besonders zu erfahren, wie intelligent Fische sein können.
Durch das Obere Tor gelangen die Wanderer auf den Marktplatz. Dort zeigt der Wegweiser "Schweinfurt 23/Obertheres 5" die Richtung an. Das Rathaus samt Haßfurter Stadtwappen zur linken geht es weiter durch das Untere Tor, vorbei am westlichen Radler-Infopunkt flussabwärts. Auf dem Weg nach Theres berichtet Eckert, dass es sich bei Wappen und Name von Haßfurt um ein "falsch redendes Wappen" handelt. Der Name Hass... ist auf "Hasufurt" gleich Nebelfurt, im 13. Jahrhundert Hasefurt, zurückzuführen. Das passt dann wieder ideal zum Wetter. Grau und wolkenverhangen der Himmel, über dem Maintal liegen Nebelschwaden.
Was verbindet Sie mit dem Laufen?
Ich bin schon während meiner Studienzeit viel gelaufen. Nach einer Pause bin ich vor 20 Jahren zur Gesundheitsprophylaxe wieder eingestiegen. Hier erinnere ich mich gerne an viele lange Trainingsläufe mit guten Kumpels.