Der MCM nutzt den Heimvorteil
Autor: Mona Lisa Eigenfeld
Mühlhausen, Montag, 18. Mai 2015
Beim ersten Rennen des neu geschaffenen MX Cup waren unter 130 Startern auch 13 Mühlhausener vertreten, die auf ihrer Hausstrecke zwei Siege, einen dritten Rang und fünf weitere Top-Ten-Platzierungen einfuhren.
Motocross-Fans kamen in Mühlhausen voll auf ihre Kosten. Auf der Rennstrecke am Pfennigstein fand der erste Lauf des vom ADAC Nordbayern ins Leben gerufenen MX Cups statt. "Da unser Verein Mitglied im ADAC ist, haben wir uns als Austragungsstätte beworben", berichtete Stefan Günl vom Motorradclub (MC) Mühlhausen, der für die Startunterlagen der Fahrer zuständig war. Diese durften schließlich nur mit entsprechender Lizenz an den Start gehen.
Etwa 40 ehrenamtliche Helfer des MC waren pro Tag an der Strecke im Einsatz. "Hauptsächlich im Bereich des Catering oder als Streckenposten", erklärte Vereinsvorsitzender Harald Scheidig. 130 Teilnehmer begrüßten er und sein Team an den beiden Veranstaltungstagen auf dem Pfennigstein-Gelände. Von den 40 aktiven Motocross- und Enduro-Fahrern des Mühlhausener Klubs traten 13 in den verschiedenen Klassen an.
Einer von ihnen war Rainer Böhm aus Emskirchen.
Neben dem Training auf der Mühlhausener Rennstrecke stehen für ihn regelmäßig Lauf- und Radfahreinheiten auf dem Plan. Auf der Hausstrecke ging er mit Startnummer 183 ins Rennen. "Die Platzierung ist aber zweitrangig", erklärte Böhm. Am Ende konnte er jedoch zufrieden sein, es sprang ein solider neunter Rang heraus.
Der Nachwuchs überzeugt
Insgesamt acht Klassen mit jeweils bis zu 26 Fahrern waren bei den Durchgängen vertreten. Am Samstag starteten Schüler, Jugendliche und Hobbyfahrer der Klasse MX 3. "Die kleineren Maschinen mit 50 Kubik fahren lediglich eine Strecke von 650 Metern mit wenigen Steigungen", erklärte Harald Scheidig. Die älteren Fahrer hatten hingegen 1600 Meter mit 15 Sprüngen und vier größeren Steigungen zu absolvieren. Am Sonntag waren dann die Profis ab 18 Jahren in den Klassen MX 1 und 2 an der Reihe. Etwa 20 Minuten wurden pro Rennen veranschlagt.
"Pro Klasse gibt es zwei Wertungsläufe. Aus ihnen werden am Ende je drei Sieger gekürt", erklärte Stefan Günl den Ablauf. Insgesamt acht der Mühlhausener Fahrer erreichten eine Top Ten-Platzierung. Besonders stolz ist Stefan Günl auf den vereinsinternen Renn-Nachwuchs. So fuhr beispielsweise der erst 15-jährige Ronny Wirth mit seiner KTM SX 185 den Sieg in der Jugendklasse ein. Jugendwart Peter Schreiner landete auf Platz 1 in der Klasse MX 3/2, wo Damen und Senioren antraten.
"Im Motocross beginnt das Seniorenalter ab 40", erläuterte Experte Harald Scheidig. Grundsätzlich sei der MC auch eher in den Senioren- und Hobby- als in den Profiklassen vertreten. Einen ebenfalls sehr guten dritten Platz erreichte aber auch Andreas Böhm in der Klasse MX 1. Ernsthafte Verletzungen seien bei allen Rennen glücklicherweise ausgeblieben, berichteten die Veranstalter.
Nicht ganz so viele Besucher wie erwartet fanden ihren Weg auf das Renngelände nahe Mühlhausen. Immerhin knapp 500 Zuschauer seien aber dennoch vor Ort gewesen, sagte Scheidig. So auch die Familie von Chris Prell aus Neuebersbach im Steigerwald. Sie feuerte den 18-Jährigen, der in der MX 2-Klasse als Gastfahrer an den Start ging, vom Streckenrand aus kräftig an. "Chris fährt seit er sechs Jahre alt ist", berichtete Mutter Anja und ergänzt: "Heute sind alle mitgekommen: Mama, Papa, die Freundin und auch der kleine Bruder".
Der heißt Luke und ist sieben Jahre alt. Anders als sein älterer Bruder habe er jedoch kein Interesse, selbst mit dem Motorsport anzufangen. Vielleicht kommt die ganze Familie aber bereits Ende August wieder auf dem Pfennigstein zusammen. Dann treffen im deutschen MX-Serienfinale die besten Fahrer der einzelnen Rennserien dieser Saison aufeinander, um ihren Amateurmeister zu küren.