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Der HEC holt sich eine blutige Nase


Autor: Johannes Höllein

Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 21. Februar 2016

Zum Viertelfinal-Auftakt können sich die Alligators von ihrem Heimvorteil nichts kaufen, enttäuschen in Sachen Aggressivität, Tempo und Spielwitz.
Daniel Jun (links) und der HEC hatten der schnellen, aggressiven und effektiven Spielweise der Riverkings aus Landsberg nur wenig entgegenzusetzen und wurden abgewatscht. Fotos: Picturedreams


Mit einer solchen Leistung ist die Saison in der Eishockey-Bayernliga für den Höchstadter EC am kommenden Sonntag beendet. Gegen den HC Landsberg gewinnt er so jedenfalls keinen Blumentopf. Das Bemühen war dem Team von Spielertrainer Daniel Jun nicht abzusprechen, allerdings wirkte es bei weitem nicht so hungrig, wie es angesichts eines Play-off-Viertelfinalspiels zu erwarten gewesen wäre. Nach vorn, vor allem im sonst so formidablen Powerplay, waren die Alligators harmlos, hinten insgesamt zu anfällig gegen bissige und blitzschnell umschaltende Landsberger. Dazu waren diesmal auch die Führungsspieler so gut wie abgemeldet und nicht in der Lage, die Initialzündung für eine Wende zu geben.


Höchstadter EC - HC Landsberg 1:6

Die Hausherren waren von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, in Sachen Tempo und Aggressivität war aber noch Luft nach oben.
Das machten die Riverkings besser und generierten aus einigen Puckverlusten des HEC immer wieder blitzschnelle Angriffe, die Höchstadts Goalie Philipp Schnierstein aber fast ausnahmslos entschärfte. In der 6. Minute, die Alligators hatten gerade eine Unterzahlsituation schadlos überstanden, war aber auch er machtlos. Nach einem Bully war ihm die Sicht verdeckt, der Schuss von Geisberger landete zum 0:1 im Netz. Die Gastgeber suchten die schnelle Antwort, doch weder Versuche von Sven Gäbelein, André Lenk und Tomas Urban noch ein Powerplay waren von Erfolg gekrönt. Der Vorwärtsdrang wurde dann durch die Schiedsrichter gebremst, die einen leichten Kontakt zwischen Markus Babinsky und seinem Gegenspieler als Ellenbogencheck werteten und den Höchstadter in die Eisbox schickten. Prompt fiel auch das 0:2, als Sturm einen Abpraller verwertete (17.). Wenig später verhinderte Schnierstein gegen M. Kerber reaktionsschnell den dritten Gegentreffer, ehe der HEC noch einmal ein Powerplay aufziehen durfte, aber auch hier keine Idee hatte, wie die Landsberger Defensive auszuhebeln sein könnte.


Beide Torhüter patzen

Im zweiten Drittel legten die Alligators eine Schippe drauf, doch das Prunkstück des Angriffs, das Überzahl-Spiel, blieb weiter wirkungslos. Trotzdem bekam der HEC Aufwind, als Patrik Dzemla von einem Stolperer von Gästetorhüter Schedlbauer profitierte und einen Querpass von Stephan Hiendlmeyer problemlos zum Anschlusstreffer nutzte (22.). Der HEC blieb jetzt am Drücker, doch mehr als ein guter Abschluss von Tomas Urban wollte nicht gelingen. Stattdessen gab es Bully vor dem Höchstadter Tor, Schnierstein verschätzte sich bei einem trudelnden Puck und machte das lange Eck frei, sodass Gallo keine Mühe hatte, den alten Abstand wieder herzustellen (29.). In der Folge gab es hüben wie drüben einige Abschlüsse, doch so langsam schien die Konzentration beim HEC nachzulassen. Landsberg konnte daraus kein Kapital schlagen, und so läutete ein Lattentreffer von Daniel Sikorski (40.) einen kurzen Schlussspurt ein. Doch auch Ales Kreuzer fand kein Durchkommen.


Auszeit bringt nichts mehr

Im Schlussdrittel flackerte die Gegenwehr des HEC noch einmal kurz auf, doch mit dem 1:4 durch Schmelcher, der im Powerplay freistehend von linksaußen in den Winkel traf, erlosch diese Flamme wieder. Daran konnte auch eine Auszeit nichts mehr ändern. Als sich Thomas Fischer um Schnierstein herumdrehte und auf 1:5 erhöhte (54.), machte sich auch auf den Rängen Ernüchterung breit. Die ersten HEC-Fans machten sich auf den Heimweg und bekamen den Schlusspunkt gar nicht mit, den abermals Fischer mit einem Abstauber setzte (56.).


Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC -HC Landsberg 1:6 (0:2, 1:1, 0:3)

Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Fous; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Vojcak/Babinsky, Ryzuk/Kaczmarek; Angriff: Jun/Grau/Urban, Hiendlmeyer/Gäbelein/Kreuzer, Dzemla/
A. Lenk/L. Lenk, Tratz

HC Landsberg: Tor:
Schedlbauer, Falkenberger; Verteidigung: Schmelcher, Bernsteiner, Maag, Geisberger, Wedl, Turner, Ott; Angriff: M. Fischer, Gallo, Reuter, S. Kerber, Arnold, M. Kerber, Hauck, T. Fischer, Juhasz, Sturm

SR: Jürgen Sperl, Christoph Oswald, Alexander Plätzer

Zuschauer: 827

Tore: 0:1 Geisberger (6.), 0:2 Sturm (17.), 1:2 Dzemla (22.), 1:3 Gallo (29.), 1:4 Schmelcher (44.), 1:5 T. Fischer (54.), 1:6 T. Fischer (56.)

Strafzeiten: 12 / 10