Der gegner beißt sich die Zähne aus
Autor: Max Kaltenhäuser
Herzogenaurach, Montag, 25. November 2013
Mit überragender Abwehrarbeit lässt die TSH den Aufsteiger aus Neutraubling am ausgestreckten Arm verhungern. Bis auf kares tragen sich alle Herzogenauracher Feldspieler in die Torschützenliste ein.
Die bisher beste Saisonleistung bescherte den Handballherren der Turnerschaft Herzogenaurach den nächsten Heimsieg. Durch einen souveränen 24:15-Erfolg (HZ 10:7) gegen einen sehr starken Gast aus Neutraubling festigen die Schuhstädter ihren zweiten Platz in der Tabelle der Bezirksoberliga Ostbayern. Mehrmals hatte TS-Spielertrainer Ingo Kundmüller im Training vor der Mannschaft vom Gäste-Coach Kai-Uwe Pekrul gewarnt. Schließlich gab mit dem TSV Neutraubling kein gewöhnlicher Aufsteiger seine Visitenkarte am Burgstaller Weg ab. Denn die Gäste verfügen über eine gesunde Mischung aus ehemaligen Bayernliga-Routiniers und jungen Talenten. Alleine das Torverhältnis von -3 war ein Indiz dafür, dass die namhafte Truppe des TSV bisher lediglich knappe Endresultate verbucht hatte.
TS Herzogenaurach - TSV Neutraubling 24:15
Zu Beginn spiegelte sich das auch wider.
So bekam das Publikum eine zwar recht torarme, aber dafür umso intensivere erste Halbzeit zu sehen. Die Kundmüller-Sieben setzte die taktische Marschroute ihres Trainers nahezu perfekt um. So musste Keeper Manz bis zum Pausenpfiff lediglich sieben Mal hinter sich greifen. Sein Gegenüber, der routinierte Matthias Elgeti, musste sich hingegen zehn Mal geschlagen geben.
Dichter Abwehrverbund
In der Pause lobte Coach Kundmüller die Abwehrarbeit seiner Mannschaft und forderte, an die gute Leistung aus den ersten 30 Minuten anzuknüpfen. Gesagt, getan: Die Schuhstädter hatten die individuell starken Gäste gut im Griff und lieferten ein rundum gelungenes Spiel ab. Sogar von einer offensiveren Deckungsvariante von TSV-Trainer Pekrul ließen sich die Hausherren nicht beirren und netzten weiterhin fleißig ein.
Immer wieder ergaben sich Lücken in der gegnerischen Abwehrreihe. Und wenn die TS-Schützen selbst nicht aus dem laufenden Spiel trafen, gelang dies durch insgesamt sechs Strafwürfe, die allesamt von Florian Heimpel eiskalt in Tore umgemünzt wurden. Zwar kamen die Gäste zwischenzeitlich noch auf drei Tore Unterschied ran, jedoch wurden sie durch einen dichten Abwehrverbund fortwährend auf Distanz gehalten.
Dies spiegelt auch die Statistik wider. So trugen sich bei den Gästen insgesamt lediglich fünf Spieler in die Torschützenliste ein, während auf der anderen Seite fast doppelt so viele Herzogenauracher trafen. Zudem gelang es, die schmerzhaften Ausfälle von Michael Hettchen (Auslandsaufenthalt), Tim Odemer und Jürgen Wonner (beide verletzt) problemlos zu kompensieren. Auch Ingo Kundmüller erkannte die hervorragende Leistung seiner Schützlinge an: "Die Jungs haben das heute klasse gelöst. Es war ein sehr schwieriges Spiel gegen einen starken Gegner. Aber wir haben das heute als Einheit super gelöst."
An dieses Niveau müssen sich die Herzogenauracher auch in den kommenden Wochen orientieren. Immerhin warten mit Auerbach II, Regensburg und Forchheim gleich drei Topmannschaften der Liga auf die Kundmüller-Truppe.