Chancenlose Rumpftruppe verkauft sich gut
Autor: Max Kaltenhäuser
Herzogenaurach, Montag, 10. Dezember 2012
Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem die Formkurve nach drei Niederlagen in Folge steil nach unten zeigt, haben die Bezirksoberliga-Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach unersetzliche Ausfälle zu beklagen.
Mit einem Rumpfkader, wie ihn die TSH in den vergangenen Spielzeiten noch nie aufbieten musste, traten die Mittelfranken bei der SG Regensburg an. Gegen den Tabellenvierten verkauften sich die Auracher zwar den Umständen entsprechend gut, verloren jedoch mit 31:19 entsprechend deutlich.
SG Regensburg - TS Herzogenaurach 31:19
Die Liste der Ausfälle, die zu beklagen waren, unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Länge nur geringfügig vom Spielberichtsbogen, auf dem die aktiven Spieler aufgeführt waren: Schon vor mehreren Wochen hatten Michael Hettchen, Ben Nickels und Martin Maydt (alle urlaubsbedingt) für das Duell mit dem Tabellenvierten abgesagt.
Zusätzlich mussten auch noch Ahmed Labassi (verletzt) sowie Max Kaltenhäuser und Markus Hentschke (krankheitsbedingt) relativ kurzfristig passen.
Die ersten zwanzig Spielminuten verliefen jedoch anders, als das vor Anpfiff zu erwarten gewesen war: Der Rumpfkader der TSH lieferte eine ansehnliche Leistung ab und bot dem Tabellenvierten völlig überraschend Paroli. Mit Teamgeist und Kampf forderte man den Kontrahenten und gestaltete die Partie offen. Doch als ob die Beschwerdeliste der TS-Handballer nicht lang genug gewesen wäre, kam zum Ende des ersten Durchgangs noch die Verletzung von Marius ten Brink hinzu, welche von der dünnen Ersatzbank schlichtweg nicht kompensiert werden konnte.
Ein weiterer Rückschlag folgt nach dem Seitenwechsel
Diese Schwächephase nutzten die motivierten Gastgeber bis zum Pausenpfiff allerdings eiskalt aus und vergrößerten den Vorsprung auf 14:9. Ein Zwischenergebnis, das sich aus Sicht der Herzogenauracher jedoch trotzdem sehen lassen kann.
In der zweiten Halbzeit kam es dann zu einem weiteren deftigen Rückschlag. So musste Jannik Benz, der im ersten Durchgang noch wichtige und sehenswerte Tore erzielt hatte, nach einem Zusammenstoß mit starken Schmerzen weiterspielen, was Spielertrainer Auer endgültig in die Bredouille brachte: Schließlich war er gezwungen, doch noch die Notbremse zu ziehen und mit Kammerer einen ausgebildeten Torwart auf das Spielfeld schicken.
Doch großen Einfluss auf die Partie hatte diese Maßnahme nicht mehr. Die Gäste von der Aurach waren von da an absolut chancenlos und hatten keine Alternativen mehr, um eventuell doch noch für die große Überraschung zu sorgen. Stattdessen fertigte der gegnerische Halb-Spieler Heiligtag die TSH quasi im Alleingang ab und war der unermüdliche Dreh- und Angelpunkt des Regensburger Spiels.
Für Auer war die Leistung seiner Mannschaft völlig akzeptabel: "Für das Potenzial, das heute da war, haben wir passabel gespielt. Die Stimmung war trotz der hohen Niederlage sehr gut, da einfach jeder sein Bestes gegeben hat und heute schlichtweg nicht mehr drin war. Trotzdem hoffe ich, dass sich das Lazarett bis zum nächsten Spiel wieder lichtet."