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Brendah Kebeya trotzt dem Gegenwind in Neuhaus


Autor: Daniel Ruppert

Neuhaus, Montag, 26. März 2018

Bis zu einer 45 Sekunden kostete die Topläufer der Südostwind beim 26. Neuhauser Straßenlauf, dennoch stellte die Siegerin einen neuen Streckenrekord auf.
So warm wie im vergangenen Jahr war es beim 26. Neuhauser Straßenlauf nicht. Dennoch kamen die rund 340 Teilnehmer ordentlich ins Schwitzen. Sandra Haderlein (vorne) und Elvira Flurschütz (re.) hatten gegen Streckenrekordlerin Brendah Kebeya keine Chance und kamen auf die Plätze 2 und 3. 252 Fotos: Picturedreams


Böen aus südöstlicher Richtung erschwerten den Teilnehmern der 26. Auflage des Neuhauser Straßenlaufs das Fortkommen vor allem auf der 1,5 Kilometer langen Geraden, die zwei Mal zu absolvieren war. Über das Wetter will sich Organisator und Moderator Willi Wahl aber nicht beschweren. "Die Sonne hat uns geholfen. Es gab viele Nachmeldungen." Letztlich fanden sich rund 340 Athleten am Sportheim des TSV Neuhaus ein, 324 erreichten in den verschiedenen Disziplinen das Ziel.

Patrick Weiler entschied den Hauptlauf über zehn Kilometer in 32:38 Minuten vor seinem Team-Memmert-Kollegen Detlef Knall (33:19) für sich. "Er kann 31er-Zeiten laufen, war angesichts der Bedingungen aber zufrieden", berichtete Wahl. Auch dessen im Triathlon beheimateter Schwiegersohn und Lokalmatador Bernd Hagen hatte trotz des undankbaren vierten Platzes hinter Jürgen Wittmann vom LAC Quelle Fürth nichts zu meckern.


Vier Sekunden schneller als Mayer

Weniger der Sieg in der Frauenwertung, sondern eher die Zeit von Brendah Kebeya überraschte die Veranstalter. Die Athletin der LG Bamberg pulverisierte den Rekord auf der seit 2009 bestehenden Strecke von Vorjahressiegerin Domenika Mayer (LAC) um vier Sekunden auf 35:28 Minuten. Auch Sandra Haderlein, die zuletzt ein wenig außer Form war, überzeugte als Zweite und kam noch vor ihrer Vereinskollegin vom SC Kemmern ins Ziel. Triathletin Elvira Flurschütz steckte allerdings noch ein Trainingslager auf Lanzarote in den Beinen.

Die gute Resonanz auf den neuen Teamwettbewerb, bei dem sich die Läufer die zehn Kilometer teilen, spiegelte sich nicht ganz in den Teilnehmerzahlen wider, allerdings erklärte Wahl: "Wenn ein Läufer wegen der Grippewelle oder Sonstigem ausfällt, findet der verblieben Partner in der Regel nicht so schnell Ersatz oder hat keine Lust mehr." Diese Sorgen hatte Wahls Frau Gerlinde nicht. Mit Tochter Nicole Hagen - zusammen bringen sie es auf 100 Lebensjahre - setzte sie sich als "X-Bein-Generation 100" an die Spitze der Frauenstaffeln. Nur eines der beiden männlichen Duos war schneller: In dieser Kategorie siegten Werner Dengler und Joachim Masatz vom TSV Höchstadt.


Schon mit zwei Jahren dabei

Das Generationenrennen der Familie Wahl rundete Maja ab, die gerade erst zwei Jahre alt geworden war, aber mit Hilfe des Papas schon eine Bambini-Runde von 400 Metern drehte. Bei den gemischten Staffeln hatten Lena Rödel und Jan Heymel als "Team twenty-six" die Nase vorn. Es folgten die "Brehm-Titan-Runners" Maria Funke und Martin Wittmann sowie die "Franken Speed Fighter" Daniela und Markus Rittmaier. Nicht mit einem Partner, sondern alleine ließ Manfred Dormann aus Bad Brückenau, der heuer 68 Jahre alt wird, die Uhr bei 42:54 Minuten stehen und wurde damit 30. von 113 Männern.

An diese Zeit kam selbst der schnellste Walker über sechs Kilometer nicht heran. Norbert Herderich vom TSV Scheinfeld war knapp eine Dreiviertelstunde unterwegs. Auch die beste Walkerin kam aus diesem Verein: Elke Walter-Ribeiro benötigte 48:20 Minuten. Bei den Schülern stiegen die Chancen auf einen Sieg mit dem Alter, denn bei der U16 und U14 waren über die 2,3 Kilometer lediglich eine Hand voll Nachwuchsathleten am Start. Besser nachgefragt waren die U12 und U10, wo Tim Freudenberger vom TSV Höchstadt und Vivien Groß vom TSV Burghaslach sowie Phil Scholl (SV Weiherhof) und Tamina Birner (TSV Hemhofen) die Goldmedaillen umgehängt bekamen.

Nicht nur die kurzfristigen Nachmeldungen (20 Prozent aller Teilnehmer) und die idealen Lauftemperaturen, sondern auch der reibungslose Ablauf ließen Willi Wahls Fazit im schwierigen Jahr nach dem Jubiläum positiv ausfallen. "Im Orga-Team waren bis auf eine Person alle neu. Gemessen daran hat es sehr gut geklappt."