Alligators spielen im Torrausch
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 19. November 2017
Ein Dutzend Tore in Dorfen, ein Dutzend im Derby gegen Pegnitz. Bei den Saisonsiegen Nummer 12 und 13 macht der Höchstadter EC richtig ernst.
Das einzige Wort, das nach den jüngsten Auftritten des Höchstadter EC in der Eishockey-Bayernliga zu passen scheint, ist Machtdemonstration. Nicht nur, dass die Alligators ausnahmslos jedes Spiel des ersten Teils der Hauptrunde gewonnen und damit jeden Gegner der Liga zumindest schon einmal bezwungen haben. Nein, inzwischen läuft auch die Tormaschinerie des Spitzenreiters auf Hochtouren.
Am Freitag demütigte der HEC den schärfsten Verfolger, den ESC Dorfen, in dessen Wohnzimmer mit 12:5, feierte den bis dato höchsten Saisonsieg und sendete ein deutliches Signal an die Konkurrenz, dass man es ernst meint mit der direkten Rückkehr in die Oberliga. Und dann - als wären die Panzerechsen erst jetzt auf den Geschmack gekommen - brannten sie im Frankenderby gegen den EV Pegnitz in eigener Halle das nächste Feuerwerk ab.
Axel Rogner, Aufsichtsratsvorsitzender beim HEC, relativiert: "Wir hätten auch schon öfter zweistellig gewinnen können, aber wir spielen oft mit vier Reihen, um Kräfte zu schonen, und den jungen Spielern viel Einsatzzeit zu geben." Bei so wichtigen Spielen wie in Dorfen, seien die erfahrenen Leader aber mehr gefragt. "Durch ihre aggressive Spielweise haben uns die Eispiraten schon in Bedrängnis gebracht, aber wir haben die richtige Reaktion gezeigt und beweisen, dass wir immer in der Lage sind, noch eine Schippe draufzulegen. Nach unserem Treffer zum 7:5 gingen bei Dorfen die Köpfe nach unten", erklärte Rogner weiter.
Höchstadter EC - EV Pegnitz 12:2
Von aggressiver Gegenwehr war bei den Pegnitzern, bei denen Ex-Alligator Daniel Sikorski als Trainer an der Bande stand, nicht viel zu spüren. Die Ice Dogs zogen gleich zwei Strafen und bekamen das geballte Powerplay der Gastgeber zu spüren, die durch Michal Petrak (1.) und Vitalij Aab (3.) eiskalt zuschlugen. Als Lukas Lenk nach kurzer Drehung noch das 3:0 gelang, sah sich Gästecoach Sikorski schon nach fünf Minuten zum Handeln gezwungen und wechselte den Torhüter. Doch auch das half nicht viel, der Dauerbeschuss hielt an. Ales Kreuzer (11.) und Jiri Mikesz (13.) erhöhten auf 5:0. Dann durften auch die Gäste zeigen, dass sie das Powerplay-Spiel beherrschen, Krieger verkürzte auf 5:1 (18.).Im zweiten Drittel versuchten es die Pegnitzer mit Härte, da aber eine Plexiglasscheibe zu Bruch ging und eine längere Unterbrechung nötig wurde, beruhigte sich das Geschehen wieder. Nach erfolgreicher Reparatur legte Petrak das 6:1 nach (27.), Kercs war für den zweiten Ehrentreffer des EVP verantwortlich (28.). Wie schon am Freitag in Dorfen präsentierten sich die Alligators gnadenlos effektiv. Thilo Grau (29.), Kreuzer bei Überzahl (33.) und Aab (35.) sorgten für einen Sieben-Tore-Vorsprung zur Pause. Pegnitz war vor 935 Zuschauern letztendlich chancenlos, ließ in Einzelaktionen aber immerhin vorhandenes Können aufblitzen.
Ein abermaliger Torwartwechsel sollte im Schlussdrittel Besserung für Pegnitz bringen, doch Schmidt verletzte sich nach wenigen Minuten, so dass doch Bädermann bis zum bitteren Ende zwischen den Pfosten stand. Den Alligators war es gleich, Petrak stellte nach 43 gespielten Minuten den zweiten zweistelligen Sieg innerhalb von drei Tagen sicher. Die Schlussviertelstunde gestaltete sich dementsprechend wenig spannend, nach Vorarbeit von Tomas Urban und Kreuzer gelang Daniel Tratz der elfte Treffer (54.). Und einmal in Fahrt machte Tratz gleich noch das Dutzend voll (56.).
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC - EV Pegnitz 12:2 (5:1, 4:1, 3:0)Höchstadter EC: Tor: Metz, Schnierstein; Verteidigung: A. Lenk/Urban, Vojcak/Babinsky, Ribarik/Roth; Angriff: Aab/Petrak/L. Lenk, Tratz/Mikesz/Kreuzer, Seelmann/Grau/Seibel
EV Pegnitz: Tor: Schmidt, Bädermann; Verteidigung: Lang, Mendel, Niedermeier, V. Pleger, Sevo, Zeilmann; Angriff: Hagen, Hausauer, Hörl, Kercs, Kracht, Krieger, Kuhn, M. Pleger, Runge, Seidinger
Schiedsrichter: Alain Kretschmer, Dominik Beigel, Marius Voigt
Zuschauer: 935
Tore: 1:0 Michal Petrak (1.), 2:0 Vitalij Aab (3.), 3:0 Lukas Lenk (5.), 4:0 Ales Kreuzer (11.), 5:0 Jiri Mikesz (13.), 5:1 Daniel Krieger (18.), 6:1 Michal Petrak (27.), 6:2 Aleksandrs Kercs Jr. (28.), 7:2 Thilo Grau (29.), 8:2 Ales Kreuzer (33.), 9:2 Vitalij Aab (35.), 10:2 Michal Petrak (43.), 11:2 Daniel Tratz (54.), 12:2 Daniel Tratz (56.)
Strafminuten: 10 / 18