Alligators schlagen im Powerplay zu
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 24. Januar 2014
Der Höchstadter EC macht einen großen Schritt in Richtung Play-offs. Hinten diszipliniert und in Überzahl abgebrüht schießen Spielertrainer Daniel Jun und Co. die Lindauer Islanders aus der Halle.
Wer gedacht hätte, dass bei den Lindau Islanders, die ja schon für die Zwischenrunde in der Eishockey-Bayernliga qualifiziert sind, im Nachholspiel in Höchstadt schon etwas die Spannung abgefallen sein würde, sah sich am Freitagabend getäuscht. Mit zum Teil übertriebener Härte versuchten sie, Herr der Lage zu werden, spielten aber damit den Alligators in die Karten. Diese ließen sich nicht provozieren, hielten hinten taktisch diszipliniert dagegen und waren in Überzahl vor dem Tor eiskalt.
Höchstadter EC - EV Lindau 8:3
Es war vom Start weg das erwartet enge und hart umkämpfte Spiel. Die Gäste waren zu Beginn etwas druckvoller und profitierten in Unterzahl von einem Abspielfehler von HEC-Kapitän Daniel Sikorski.
Miller lief allein auf Goalie Philipp Schnierstein zu und ließ ihm keine Abwehrchance - 0:1 (4.). Doch Sikorski bügelte seinen Fehler postwendend aus. Nach Vorarbeit von Patrik Dzemla und Stephan Hiendlmeyer, ließ der Routinier den Puck zum 1:1 ins Tor abtropfen (5.). Es ging weiter munter hin und her, wobei die Alligators zwei Überzahl-Situationen eiskalt nutzten: Martin Vojcak bediente Spielertrainer Daniel Jun, der von der blauen Linie abzog und unwiderstehlich zum 2:1 traf (8.). Dann erlaubte sich Gäste-Goalie Kirst einen Stockfehler hinter seinem Kasten - Richard Stütz nahm den Puck dankend auf und erhöhte auf 3:1 (12.). Die Partie blieb aber offen, denn auch Höchstadt geriet nun zweimal in Unterzahl.
Die ersten zwei Minuten überstand der HEC schadlos, die zweite Situation war aber gerade erst zehn Sekunden alt, da schlug Masaks Schuss von der blauen Linie - wohl noch leicht abgefälscht - zum Anschlusstreffer ein (16.). Die Alligators hatten dann mehrfach die Chance, den alten Abstand wieder herzustellen, aber Tomas Urban, Jun und André Lenk scheiterten.
Das zweite Drittel ließ sich gut an für die Alligators, zumal die Lindauer Masak und Kirst , für den Mlynek auf die Strafbane ging, Strafen zogen: In doppelter Überzahl schlug erst Ryan Cornforth im Slot zu (24.), und weil die Islanders eine weitere Strafe kassierten es bei der 5:3-Situation - Vojcak traf nach Vorarbeit von Jun und Urban aus spitzem Winkel zum 5:2 (26.). Dann wurde es unschön. Vor allem die Gäste ließen es an Disziplin mangeln und es wurde eng auf der Strafbank. Cech ging mehrmals unfair zur Sache und handelte sich eine Disziplinarstrafe ein.
Aber auch Masak, Sekula, Leiprecht und Arnold zurecht in die Eisbox geschickt. Trotzdem kam Lindau sogar zu einer vierminütigen Überzahl, weil auf Höchstadter Seite Vojcak, Babinsky und Daniel Goblirsch ebenfalls auszuteilen wussten. Doch der EV stand sich selbst im Weg und hätte fast noch den siebten Gegentreffer gefangen. Goblirsch setzte von der Strafbank kommend zum Solo an, doch er ist halt kein Torjäger, und so blieb es beim Drei-Tore-Vorsprung für den HEC.
Im Schlussdrittel hielten die Hausherren die Spannung hoch, und als Urban bei erneuter Höchstadter Überzahl auf 6:2 erhöhte (41.), war die Vorentscheidung gefallen. Zwei Minuten später eine Seltenheit: Beide Teams waren vollzählig auf dem Eis, da traf Jun zum 7:2 (43.). Der Torreigen ging weiter, weil Lindau weiter Strafen zog, die Höchstadt eiskalt zu seinem Vorteil nutzte: Der Puck kam in den Slot zu Sikorski, der zum 8:2 nachlegte (45.). Die Alligators
ließen nun die Uhr herunterlaufen, gerieten aber noch einmal in Unterzahl, was der EV zum Anlass nahm, um doch einmal zu zeigen, was spielerisch möglich ist - Sekula machte den Treffer zum 8:3-Endstand.
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC -EV Lindau 8:3 (3:2, 2:0, 3:1)
Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Glaser; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Cornforth/Babinsky, Goblirsch;
Angriff: Jun/ Hiendlmeyer/Urban, Vojcak/ Dzemla/Lenk, Kaczmarek/Gulda, Tratz, Meyer
EV Lindau: Tor: Kirst, Mayer; Verteidigung: Haug, Leiprecht, Masak, Prell, Wissenbach, Sekula, Fuchs;
Angriff: Müller, Cech, Pfeiffer, Arnold, Oppenberger, Mikesz, Merk, Kronfoth, Mlynek
SR: Markus Schmidt, Alexander karl, Markus Rische
Zuschauer: 500
Tore: 0:1 Miller (4.), 1:1 Sikorski (5.), 2:1 Jun (8.), 3:1 Stütz (12.), 3:2 Masak (16.), 4:2 Cornforth (24.), 5:2 Vojcak (26.), 6:2 Urban (41.), 7:2 Jun (43.), 8:2 Sikorski (45.), 8:3 Sekula
Strafzeiten: 16+10 (Vojcak) / 28 + 10 (Leiprecht) + 10 (Sekula)