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Alligators knocken den Favoriten aus


Autor: Johannes Höllein

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 17. Oktober 2014

In einem Spiel zum Zungeschnalzen zeigen sich die Cracks des Höchstadter EC vor allem in der Defensive deutlich verbessert zur Vorwoche und belohnen sich für einen rundum gelungenen Auftritt.
Goalie Ronny Glaser (am Boden), der in Landsberg nicht sattelfest wirkte, bot gegen Memmingen eine ganz starke Leistung und leitete sogar das entscheidende 3:1 ein. Fotos: Picturedreams


Eishockey vom Feinsten bekamen die Fans gestern am Kieferndorfer Weg geboten. Die Alligators - kein vergleich zur Vorwoche - lieferten dem Bayernliga-Favoriten aus Memmingen einen großen Kampf und gingen als verdienter Sieger vom Eis. "Beide Teams sind bärenstark, so macht Eishockey Spaß", brachte es HEC-Marketing-Leiter Matthias Weber in der ersten Drittelpause auf den Punkt.

Höchstadter EC - ECDC Memmingen 4:1

Ohne großes Abtasten legten die Kontrahenten los, zeigten schöne Spielzüge und gefährliche Abschlüsse. Auf Höchstadter Seite zielten Thilo Grau (2.) und Daniel Jun noch zu ungenau, doch dann zogen die Gäste zwei Zeitstrafen, und in doppelter Überzahl schlugen die Alligators zu: Daniel Sikorski passte auf Jun, der leitete die Scheibe zu Ales Kreuzer weiter, der aus zentraler Position zum 1:0 in den Winkel traf (4.). Auf der anderen Seite verteidigte

Höchstadt in doppelter Unterzahl exzellent, aber Richard Stütz lenkte einen Querpass von Arnold unglücklich ins eigene Netz (10.). Wenig später mussten Stütz und Goalie Ronny Glaser ihr ganzes Können gegen zwei Indians aufbieten, um den Rückstand zu vermeiden. Jun und Sikorski scheiterten an Niemz, doch bei einem Versuch nahm der HEC-Spielertrainer den abgeprallten Puck wieder auf und versenkte den Nachschuss zum 2:1 (18.).

Torhüter wachsen über sich hinaus

Im zweiten Drittel ging es weiter munter hin und her. Auch körperlich ging es kräftig, aber kaum unfair, zur Sache. Beide Torhüter boten eine tadellose, hochkonzentrierte Leistung, und auch bei den Vorderleuten schlichen sich fast keine Fehler ein. Zunächst lag der Vorteil bei den Alligators, die aber mit einer weiteren doppelten Überzahl nichts anzufangen wussten: Jun, Kreuzer und Martin Vojcak, fanden in Niemz ihren Meister.
Dann übernahmen die Gäste aus dem Allgäu die Initiative, doch auch mit einem Mann mehr auf dem Eis sprang nichts Zählbares heraus. In der 39. Minute folgte dann der große Auftritt von Ales Kreuzer, der ein Solo fast mit dem 3:1 krönte. Doch der Puck blieb zwischen Pfosten und Schoner liegen und fand auch trotz intensivem Gestochere nicht mehr den Weg über die Linie.

Fünf Minuten Unterzahl überstanden

Der Schlussakt bot Dramatik ohne Ende, die Spannung war bis zur 57. Minute auf dem Siedepunkt. Das Spiel wogte weiter hin und her, aber nun ging es an die Schmerzgrenze, viele Zeitstrafen - davon eine Spieldauer- für Höchstadt und eine Matchstrafe für die Gäste - waren die Folge. Doch Schiedsrichter Grech war immer auf der Höhe und fügte sich nahtlos in das hervorragende Gesamtbild ein. Und das Glück war auf Höchstadter Seite. Erst überstanden die Aischgründer eine fünfminütige Unterzahl schadlos, dann gelang ihnen ein Tor, das so nicht zu erwarten gewesen wäre. Tomas Urban wurde von Sikorski in Szene gesetzt, täuschte erst einen Schuss an und wagte dann einen eigentlich harmlosen Versuch, der dem bis dato überragenden Niemz durch die Schoner rutschte - 3:1 (57.). Das war die Entscheidung, zumal Stotz für einen Stockstich vom Eis musste, und der HEC die dadurch entstehende Überzahl zu seinem Vorteil nutzte: Simon Knaup passte zu Jun, der hielt von der blauen Linie drauf und Stütz machte sein Eigentor wett, indem er den Puck zum 4:1 abfälschte (58.).

Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC -ECDC Memmingen 4:1 (2:1, 0:0, 2:0)

Höchstadter EC: Tor: Glaser, Schnierstein; Verteidigung: Ryzuk/Knaup, Stütz/Sikorski, Babinsky;
Angriff: Urban/Vojcak/Funk, Grau/Kreuzer/Jun, Eyrich/Tratz/Dzemla

ECDC Memmingen: Tor: Niemz; Verteidigung: Feldmeier, Anwander, Stotz, Tenschert, Neumann, Schirrmacher, Jainz; Angriff: Pertl, Aschenbrenner, Miettinen, Arnold, D. Zimmermann, Rott, Pfalzer, Kerber, Scheitle, P. Zimmermann, Krafczyk, Schweiger

SR: Martin Grech, Petr Fiala, Jan Kaderabek
Zuschauer: 800

Tore: 1:0 Kreuzer (4.), 1:1 Arnold (10.), 2:1 Jun (18.), 3:1 Urban (57.), 4:1 Stütz (58.)
Strafzeiten: 14+15 (Vojcak) / 26 + 25 (Stotz)