Alligators finden fulminant zurück ins Spiel
Autor: Johannes Höllein
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 11. Januar 2013
Unfassbar: Mehr als 30 Minuten lang sah es am Freitagabend nach einer klaren Niederlage des Höchstadter EC in der Eishockey-Bayernliga aus und der Vorsprung auf den EV Lindau schien dahin.
Doch dann obsiegte die körperliche Fitness und der unbändige Wille der Alligators, die im Schlussdrittel wie zuletzt schon gegen Moosburg regelrecht wirbelten, diesmal mit dem Glück des Tüchtigen belohnt wurden und noch das Unentschieden schafften. Damit nicht genug: Im Penaltyschießen machte sich der wohl einmalige Einsatz des zur Zeit vereinslosen Tschechen Jakub Klima bezahlt, der den Ausfall von Spielertrainer Daniel Jun (Sperre) kompensieren sollte. Der Routinier, der zuletzt für Amberg auflief, zeigte keine Nerven und traf gegen den ansonsten starken Varian Kirst. Und das reichte für den Zusatzpunkt, denn auf der anderen Seite vermochten es Kunce, Fuchs und Arnold nicht, den erneut überragenden Ronny Glaser zu überwinden. Damit haben die Alligators das Tor zu den Playoffs ganz weit aufgestoßen.
Höchstadter EC - EV Lindau n.P.
Die Icelanders vom Bodensee machten vom Start weg mächtig Betrieb und nahmen das von Ronny Glaser gehütete Tor unter Dauerbeschuss. Doch der Höchstadter Goalie war präsent und hielt alles, was es zu halten gab. Die Alligators wirkten gedanklich langsam und schafften es nicht, das schnelle Spiel der Lindauer zu unterbinden. Zwar hatte der HEC auch einige Einschussmöglichkeiten, aber nur selten waren die so gut herausgespielt wie beim Überzahl-Konter über Hiendlmeyer (12.) oder beim schönen Solo von Sikorski (18.). Deshalb mussten sich die Gastgeber - obwohl sie sogar eine doppelte Unterzahl schadlos überstanden - nicht wundern, dass sie mit 0:1 in die Drittelpause gingen: Krohnfoth war mustergültig bedient worden, tauchte allein vor Glaser auf und behielt die Nerven (13.).
Im zweiten Abschnitt bewegten sich die Alligators auf Augenhöhe, litten aber unter der schwachen Chancenverwertung.
Etwas besser machten es die Gäste: Der massige Krohnfoth ließ sich bei einem Konter vom körperlich unterlegenen Kaczmarek nicht aus der Bahn werfen, behielt den Puck und brachte diesen zum 0:2 im Tor unter (24.). Dann kam beim HEC auch noch Pech dazu, als Eisenbarth bei Lindauer Überzahl von der blauen Linie abzog und die Scheibe den Weg durch die Schoner von Glaser fand - 0:3 (26.). Es war klar, dass es schwer werden würde, diesen Rückstand aufzuholen, doch die Panzerechsen zeigten erneut ihr Kämpferherz und erspielten sich in der Folge einige Chancen, von denen Grau eine nach präzisem Pass von Hiendlmeyer zum Anschlusstreffer nutzte (35.).
Die Hoffnung lag nun auf einem fulminanten Schlussdrittel wie letzte Woche gegen Moosburg. Aber diesmal wurde der Einsatz belohnt. Lindau schien Konditionsprobleme zu bekommen, Glaser hielt überragend und vorne begannen vor allem Hiendlmeyer, Lenk und Grau zu wirbeln.
Bei Höchstadter Überzahl stand Lenk dann gleich goldrichtig im Slot und verwertete einen Abpraller zum Anschlusstreffer (44.), der zusätzlich Auftrieb gab. Die Icelanders schafften es nicht mehr, das Spiel zu kontrollieren und liefen in einen Konter über Hiendlmeyer, den Lenk zwar nicht verwerten konnte, aber der Passgeber war zur Stelle und besorgte das viel umjubelte 3:3 (53.). Also musste wieder einmal das Penaltyschießen entscheiden.
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC - EV Lindau n.P. 4:3 (0:1, 1:2, 2:0)
Höchstadter EC: Tor: Glaser; Verteidigung: Sikorski/Kaczmarek, Stütz/Weiß, Babinsky/D.
Goblirsch;
Angriff: Lenk/Hiendlmeyer/Klima, Michalek/Grau/Eyrich, Lang/Maier/Stribny
EV Lindau: Tor: Kirst; Verteidigung: Leiprecht, Prell, Kunce, Wissenbach, Sekula, Fuchs, Eisenbarth, Schweinberger; Angriff: Paul, Martini, Cech, Schwarzbart, Pfeiffer, Mojtek, Arnold, Dolezal, Merk, Krohnfoth, Mahren
SR: Franzreb, Feist, Walter
Zuschauer: 600
Tore: 0:1 Kronfoth (13.), 0:2 Kronfoth (24.), 0:3 Eisenbarth (26.), 1:3 Grau (35.), 2:3 Lenk (44.), 3:3 Hiendlmeyer (53.)
Strafzeiten: HEC 8 / EVL 10+10 (Cech)