SPD und Grüne legen sich auf Martin Oberle fest
Autor: Andreas Dorsch
, Montag, 24. März 2014
SPD und Grüne im Kreis Erlangen-Höchstadt unterstützen bei der Landratswahl Freie-Wähler-Kandidat Martin Oberle. CSU-Bewerber Alexander Tritthart sucht in den letzten Tagen vor der Wahl das persönliche Gespräch mit den Bürgern.
Es war eine lose Gemeinschaft aus SPD, Freien Wählern und Grünen, die in den vergangenen zwölf Jahren im Kreistag Erlangen-Höchstadt für eine Mehrheit sorgte. Schon vor der Landrats-Stichwahl am kommenden Sonntag zeichnet sich ab, dass sich daran nichts ändern wird. SPD (13), Freie Wähler (13) und Grüne (9) stellen 35 von 60 Kreisräten.
Wie der unterlegene SPD-Landratskandidat Christian Pech erklärt, wolle seine Partei die Zusammenarbeit mit Freien Wählern und Grünen fortsetzen und unterstütze deshalb die Wahl von Martin Oberle zum Landrat. Man habe in dieser Kooperation viele Themen gemeinsam vorangebracht und es gebe auf Kreisebene große Überschneidungen, sagt Pech.
Ähnlich argumentiert der unterlegene Grünen-Landratskandidat Manfred Bachmayer. So habe dessen Kreisvorstand sich einstimmig für die Unterstützung von Martin Oberle ausgesprochen.
Keine Empfehlung für die Stichwahl gibt FDP-Kandidat Michael Dassler ab. Seine Wähler seien "mündige Bürger und in der Lage, eine eigene Entscheidung zu treffen", sagt er.
Drei Fragen
Die beiden Kontrahenten Alexander Tritthart und Martin Oberle erwarten gespannt die Stichwahl und stellten sich noch einmal drei Fragen unserer Zeitung.
Sind Sie mit den Wahlergebnissen vom 16. März zufrieden und warum?
Tritthart: Ich freue mich sehr darüber, dass mir die Wählerinnen und Wähler mit weitem Abstand das beste Ergebnis aller Mitbewerber beschert haben. Bei fünf Kandidaten war aber eine Stichwahl von vornherein nicht unwahrscheinlich.
Oberle: Ich bin mit dem Wahlergebnis vom 16. März sehr zufrieden. Ich habe mein erstes Etappenziel erreicht und bin in die Stichwahl gekommen.
Wie sehen Sie Ihre Aussichten für die Stichwahl?
Tritthart: Klar ist vor allem: Jede Stimme zählt! Deshalb werbe ich weiterhin intensiv um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger, die sich zum Teil jetzt ja noch einmal komplett neu orientieren müssen. Ich spüre jedenfalls im Gespräch große Zustimmung und zwar quer durch alle Gruppen. Aber Prognosen abzugeben fände ich zum jetzigen Zeitpunkt unseriös.
Oberle: Ich erfahre im Augenblick viel Zuspruch und bin zuversichtlich
Was tun Sie, um bis zur Stichwahl für sich zu werben?
Tritthart: Ich suche weiterhin vor allem das persönliche Gespräch mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern, informiere aber auch noch einmal schriftlich über meine wichtigsten Positionen. Wer weiteren Informations- oder Gesprächsbedarf hat, erreicht mich unkompliziert über meine Website www.alexander-tritthart.de.
Oberle: Ich suche den direkten Kontakt zu den Bürgern, um diejenigen anzusprechen, die mich noch nicht persönlich kennen.
Unsere Zeitung lässt für jeden Kandidaten einen Unterstützer aus dem Freundeskreis zu Wort kommen.
Für Martin Oberle dessen Lebensgefährtin Shanti Ray-Voigt:
"Die ideale Wahl"
Ein Wahlkampf, der für uns nun auch schon neun Monate dauert. Neun Monate: Mit Schwangerschaften habe ich Erfahrung ... Aber Wahlkampf war mir neu. Ebenso neu wie für Martin, der als Quereinsteiger kandidiert. Für alle Bewerber war wohl einige Zeit Privatleben gestrichen.
Obwohl mir diese Folge klar war, habe ich auf Martins Frage hin seine Kandidatur sofort und ohne jeden Zweifel befürwortet, da seine Kandidatur mir völlig einleuchtend erscheint. Martin ist, glaube ich, der intelligenteste Mensch, den ich kenne, auch wenn er sich sehr bodenständig und überhaupt nicht abgehoben benimmt. Er geht auf alle Leute zu. Er möchte, dass es seinem Gegenüber gut geht, völlig egal, mit wem er es zu tun hat. Ich habe in zahlreichen Situationen erlebt, wie er spontan und selbstlos geholfen hat. Ich habe ihn in unterschiedlichsten Krisen erlebt und in extrem belastenden Situationen und dabei beobachtet, wie er diese Situationen meisterte, klug und - ich weiß nicht wie - stets ohne Scherben ...
Ich weiß, dass er Leute mit unterschiedlichsten Auffassungen an einen Tisch bekommt. Wo andere polarisieren, stellt er ein Team her. Ich habe solch eine Begabung, Leute unterschiedlichster Auffassung anzusprechen und ausnahmslos zur Zusammenarbeit zu gewinnen, noch nie erlebt. Sicher gehört viel Empathie dazu, aber auch Intelligenz und Einschätzungsvermögen und sehr gewiss trotz allem Durchsetzungskraft.
Martin hat sicher auch in den langen Jahren als Behördenleiter die nötige Erfahrung gesammelt. Ich traue ihm zu, dass er starke Netzwerke, bestehend aus Bürgermeistern, Bürgerinitiativen, und Ehrenamtlichen strickt, die die Region voranbringen. Ich bin sicher, dass er auch überregional nützliche Verbindungen schaffen wird. Martin behandelt selbst seine Gegner stets mit Fairness und Respekt, eigentlich gar nicht wie Gegner, sondern wie Partner, die er letztendlich noch jedes Mal ins Boot geholt hat.
In der Kommunalpolitik können wir keine Energie auf partei- oder personenbezogene Streitereien verschwenden, wir müssen unsere Kräfte und Fähigkeiten bündeln. Martins Kommunikationsvermögen ist da ein Segen. Martin selbst ist kreativ und begeisterungsfähig. Er lässt auch innovative Ideen zu.
Aus seiner Ausbildung heraus hat er ein wissenschaftliches Vorwissen und Interesse, das mir gefällt und ihm gerade in punkto Energiewende oder Wirtschaftsförderung das nötige Urteilsvermögen verschafft. Wenn er trotz aller Schwierigkeiten das Bewusstsein für das Schöne im Leben - Musik, Freunde, gemeinsames Lachen - bewahrt hat, so gibt mir seine positive Lebenseinstellung selber Kraft.
In meinem Beruf als Rechtsanwältin ist es erforderlich, dass ich die Menschen einschätze. Ich muss erkennen, ob sie Blender sind, oder ob ich mich auf ihre Worte verlassen kann. Bei Martin bin ich ohne jeden Zweifel und mir völlig gewiss, dass er wie ich die Region als seine Heimat liebt und voranbringen will. Ich halte ihn für die ideale Wahl.
Für Alexander Tritthart dessen Freund Stefan Müller:
"Er kann es"
Am Sonntag haben wir, die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Erlangen-Höchstadt, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Es geht dabei nicht um irgendeine x-beliebige Entscheidung, sondern um den obersten Repräsentanten unseres Landkreises. Dessen Aufgaben sind vielfältig. Der Landrat muss die Fähigkeiten mitbringen, eine große Behörde mit mehreren hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu leiten. Er muss den Landkreis in seiner ganzen Vielfalt im Blick haben und ihn zusammenhalten - von Vestenbergsgreuth bis Eckental, vom Teichwirt bis zum Weltkonzern, von jung bis alt.
Er muss schon aus diesem Grund ein politischer Kopf sein, der es versteht zu moderieren und zu integrieren, aber auch Impulse zu geben und zu entscheiden. Und er muss nicht nur bei uns vor Ort eine gute Figur machen, sondern unseren Landkreis vor allem auch nach außen gut vertreten, denn sehr vieles was für uns hier wichtig ist, geht nur in Kooperation mit den Nachbarn, insbesondere aber mit Land und Bund.
Das alles trifft auf meinen persönlichen Freund Alexander Tritthart uneingeschränkt zu. Diese herausragende berufliche Qualifikation als Verwaltungsfachmann hat er vor seiner Zeit als Bürgermeister in wichtigen Führungsfunktionen im Landratsamt selbst unter Beweis gestellt. Zuletzt als Leiter des Bereichs Wirtschaft, Öffentlichkeit und Kultur.
Viele haben es seinerzeit bedauert, dass er das Landratsamt verließ, als er zum Bürgermeister von Weisendorf gewählt wurde.
Das Motto seiner Landratswahlkampagne "Erfahrung, Tatkraft und Ideen" ist deshalb auch kein beliebiger, billiger Slogan, den sich irgendeine Werbeagentur ausgedacht hat, sondern eine genaue Beschreibung dessen, was er für das Amt des Landrats persönlich und fachlich in die Waagschale wirft. Wer daran zweifelt: Ein Blick nach Weisendorf und seine eindrucksvolle Erfolgsbilanz als Bürgermeister dort genügt.
Auch deshalb habe ich ihn seinerzeit gebeten, für die CSU als Landratskandidat in den Ring zu steigen.
Dass er das ohne Netz und doppelten Boden getan hat, zeigt eindrucksvoll seinen aufrichtigen und geradlinigen Charakter. Er sagte damals zu mir: "Wenn, dann mache ich das ganz und kandidiere nicht mehr als Bürgermeister, sondern nur als Landrat. Die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch darauf zu wissen, woran sie sind." So ist Alexander.
Dass er die Landratskandidatur erklärtermaßen nicht angetreten hätte ohne den vollen Rückhalt seiner Frau und seiner beiden Söhne, wirft ein Schlaglicht auf eine andere persönliche Eigenschaft von Alexander Tritthart: Er ist ein ausgesprochen herzlicher Familienmensch mit einem ansehnlichen Freundeskreis, der durchaus auch die gesellige Runde liebt, ohne dies aber immer gleich öffentlich zu zelebrieren.
Kurz: Er kann es. Menschlich und fachlich. Deshalb bitte ich Sie am Sonntag ganz persönlich um Ihre Stimme für Alexander Tritthart.