Sparkassen-Fusion: Die Angst vor dem Pendeln geht um
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 08. Februar 2017
In der Mitarbeiterschaft der Sparkasse Höchstadt bangen viele um die Zukunft ihres Arbeitsplatzes.
Horcht man hinein, in den Sparkassenkörper, hört man vom Höchstadter Haus von einer verunsicherten Mitarbeiterschaft. Offen reden will keiner. Verständlich, wenn man an seinem Job hängt. Was man hört, ist die Angst um den Arbeitsplatz.
Es ist der Öffentliche Dienst, es gibt Bestandsschutz. Zudem kündigte man an, im Fall einer Fusion keine Mitarbeiter freizustellen. Dennoch stellen sich viele Sparkassenmitarbeiter die Frage: Was wird aus mir?
Vor allem jene in der Hierarchie "unten", bei jenen am Schalter und in der Verwaltung erzählt man sich Schauergeschichten von anderen Sparkassenfusionen. Gekündigt wurde auch dort nicht. Dafür seien Mitarbeiter einfach versetzt worden. Plötzlich hieß es: Pendeln bitte. Im schlimmsten Fall in die Geschäftsstelle am anderen Ende des Landkreises. Vor allem für die vielen Kräfte in Teilzeit wäre eine Versetzung von - beispielsweise Wachenroth oder Lonnerstadt - nach Marloffstein oder Kalchreuth wohl so unlukrativ, dass mancher von selbst das Handtuch werfen würde.
Vorstandsvorsitzender Lugschi widerspricht solchen Spekulationen vehement: "So etwas tun wir nicht. Wir sind stolz auf die langjährigen Kundenbeziehungen." Dies sei nur möglich mit Mitarbeitern, die vor Ort verwurzelt sind. Verteilungen könne es höchstens bei internen Stellen wie etwa Personalabteilung, Marketing, Innenrevision oder Buchhaltung geben. Lugschi betont, dass eine Fusion für viele auch Aufstiegschancen mit sich bringen könnte. "Fakt ist, dass die beengten Erlanger Verhältnisse eine Aufnahme der Mitarbeiter aus der Kreissparkasse Höchstadt zurzeit gar nicht zulassen würden."
Zu den Geschäftsstellen sagt er: "Es wird so bleiben wie es ist." Ziel sei, "die Geschäftsstellenstruktur in der derzeitigen Form grundsätzlich zu erhalten." "Zurzeit" und "grundsätzlich" sind hier wohl die relevanten Zwischentöne.