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Sparkassen-Bilanz 2013: Mehr Anlage trotz Niedrigzins


Autor: Christian Bauriedel

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 04. April 2014

Zwar wuchs der Gewinn von 2013 nur gering, dafür konnte Herbert Fiederling, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, mit der Geschäftsbilanz zufrieden sein.
Herbert Fiederling (l.) und Reinhard Lugschi vom Vorstand der Kreissparkasse stellten gestern die Geschäftsbilanz 2013 vor.  Foto: Christian Bauriedel


Kundenberatung, das sei die "Königsdisziplin" im Bankwesen, sagt Herbert Fiederling, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Höchstadt. Dass sein Haus in einer Kundenumfrage dabei ganz vorne liegt, mache ihn stolz. Bankkunden von 70 Sparkassen wurden befragt. Bei Servicequalität machte die Kreissparkasse Höchstadt Platz Zwei, bei der Beratung gar Platz Eins.

Fiederling hat am Freitag die Bilanz des Geschäftsjahres 2013 vorgestellt. Ein letztes Mal vor seinem anstehenden Ruhestand. 616,4 Millionen Euro an Kundeneinlagen verzeichnete die Sparkasse 2013. Ein Wert, leicht höher als in den Vorjahren: 2011 waren es 608 Millionen, 2012 611 Millionen Euro.

Die Anleger hätten ihr Geld vorwiegend möglichst kurzfristig in Tagesgeld oder auf dem Sparbuch angelegt, sagt Fiederling. Der Grund: Die Sparer hoffen auf eine Erhöhung der Zinsen. Um dann schneller an ihr Geld zu kommen und es neu anzulegen, würden daher viele eine längerfristige Festanlage meiden.

"In den nächsten ein bis zwei Jahren ist mit höheren Zinsen nicht zu rechnen", sagt Sparkassendirektor Reinhard Lugschi. Schuld sei die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, um die Krise in den südeuropäischen Ländern aufzufangen. Ein Vorteil an niedrigen Zinsen auf Anlagen sei, dass auch die Kreditzinsen, etwa bei Immobilienkrediten, rekordverdächtig niedrig seien.

Wohnungsbaukredite steigen

Für den Wohnungsbau hat die Kreissparkasse 2013 rund 48 Millionen Euro an Krediten vergeben. 2010 betrug dieser Wert noch rund 32 Millionen Euro. Die gesamte Summe an vergebenen Krediten lag bei rund 70 Millionen Euro. Wohnungen machten also mehr als die Hälfte des Kreditgeschäfts aus. "Immobilien sind ein sehr beliebtes Anlagemittel geworden", sagt Fiederling.

Über die Krisenjahre seit 2008 hat sich der Wert, den die Sparkasse mit der Vermittlung von Immobilien erwirtschaftete, mehr als verdoppelt: Insgesamt 47 Objekte im Wert von 7,2 Millionen Euro waren es 2013. Ein leichter Abschwung zum Vorjahr (8,3 Millionen Euro). Der Gesamtgewinn der Kreissparkasse Höchstadt für das Jahr 2013 lag bei etwa 1,3 Millionen Euro und änderte sich damit kaum im Vergleich zu 2012.

Fiederling erinnerte in seiner Rückschau an das 160-jährige Jubiläum und betonte, dass sein Haus seit der Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts nie Geld aufnehmen musste, sondern stets mit den Einlagen der Bürger und Unternehmen wirtschaftete.

Bürgerstiftungen unterstützt

Zum Jubiläum wurde letztes Jahr die Förderung von Bürgerstiftungen ausgeschrieben. Insgesamt acht Kommunen, darunter Großenseebach, Heßdorf, Höchstadt und Weisendorf, hat die Sparkasse mit jeweils 10 000 Euro bei der Gründung von Stiftungen unterstützt.

Im Gegensatz zu internationalen Konzernen habe die Höchstadter Kreissparkasse mit ihren 246 Mitarbeitern beim Thema Steuern eine andere Philosophie: "Wir bedienen uns keiner Techniken, um Steuern zu sparen", sagt Fiederling. Im Unterschied zu großen Firmen verschiebe man keine Gewinne hin und her. Die Kreissparkasse zahlte 2013 rund 1,6 Millionen Euro an Steuern. Davon ging etwa die Hälfte an Kommunen im Geschäftsgebiet.