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Sonniges Glaubensbekenntnis in Herzogenaurach


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Freitag, 27. Mai 2016

Christen sollen sich nicht verstecken, sondern ihren Glauben offen in die Welt tragen. Diese Botschaft überbrachte Helmut Hetzel den Gästen der Prozession.
Stadtpfarrer Helmut Hetzel (Mitte) gestaltete den Gottesdienst mit Elmar Klinger (links) und Pastoralreferent Thomas Matzick (rechts).


Zu Beginn der Feier auf der Hauptstraße brach die Sonne durch den diesigen Himmel. Stadtpfarrer Helmut Hetzel wertete die Sonne, als positives Signal für das Bekenntnis des Glaubens. Stadtpfarrer Helmut Hetzel bedankte sich bei den Helfern und einer großen Anzahl von Gläubigen für die öffentlichkeitswirksame Demonstration ihres Glaubens.

An den vorangehenden Tagen hatten zahlreiche Helfer die umfangreichen Vorbereitungen für dieses Fest geleistet. So mussten die Kabel für die Lautsprecheranlage verlegt und ein Podium in der Hauptstraße aufgebaut werden. In den frühen Morgenstunden des Feiertages wurde der Altar positioniert und geschmückt.
Frühzeitig hatten die Anwohner des Prozessionsweges die Häuser mit Fahnen und Blumen geschmückt. Besonders die Bewohner der Hauptstraße und der Hinteren Gasse waren aktiv.

Die Kolpingfamilie war für den Ordnungsdienst und die Verteilung der Liedhefte verantwortlich. Gestaltet wurde die Feier in Konzelebration von Stadtpfarrer Helmut Hetzel und Elmar Klinger sowie Pastoralreferent Thomas Matzick.


Prozession ist mehr als Tradition

Da das Wetter mitspielte, konnte die gesamte Messfeier um 9 Uhr auf der Hauptstraße vor der Brauerei Heller beginnen. In seiner Einleitung begann Hetzel die öffentliche Prozession mit der Fragestellung: "Warum gehen wir ins Freie? Aus Tradition?! Das alleine hilft heute nicht mehr als Begründung."

Zwar sei die Fronleichnamsprozession vor allem in der NS-Zeit ein äußeres, kämpferisches Zeichen gewesen. "Aber heute gehen wir ins Freie als befreite, erlöste Menschen." Die Christen könnten frei von Angst sein, was nach dem Tod kommt. Denn Christus selbst gehe über den Tod hinaus und schenke Leben, so die Botschaft der Ansprache. Die Gläubigen seien von Anfang an geliebte Kinder Gottes. "Wir alle sind befreite Menschen durch Jesus Christus selbst." Die von Gott ausgehende Liebe werde nicht weniger. Hetzel zog daraus den Schluss, dass sich die Christen nicht einsperren, sondern zu allen Menschen hinausgehen sollten.

Während der Feier wurden die Lieder musikalisch von der Stadtjugendkapelle unter Christian Kaltenhäußer begleitet. Nach der Eucharistiefeier formierte sich die Prozession. Begleitet von Ministranten führte ein Kreuz die Gläubigen an, es gingen die Erstkommunionkinder und Verbände mit ihren Fahnen mit.


Handwerker mit Zunftstäben

In der Prozession mitgetragen wurden auch die Figuren der Gottesmutter vom Marienaltar, des Heiligen Sebastian von der Kolpingfamilie, des Heiligen Josef durch die Krippenfreunde sowie des Heiligen Florian von Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach, die auch Träger für den Himmel sowie eine Begleitung stellten.
Ebenso wurden die in der Stadtpfarrkirche verwahrten Zunftstäbe auch in diesem Jahr von Handwerkern aus Herzogenaurach mitgeführt. In einer Monstranz wurde das Allerheiligste beschirmt von einem Baldachin durch die Hauptstraße, die Hintere Gasse, die Reytherstraße und den Marktplatz zurück zur Stadtpfarrkirche geleitet, wo Hetzel die Prozession mit dem Segen beendete.