So machen Sie am Sonntag bei der Wahl nichts falsch
Autor: Sabine Memmel
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 13. März 2014
So viele Möglichkeiten, das Ergebnis zu beeinflussen, gibt es sonst bei keiner Wahl. Man muss sie nur kennen - und richtig anwenden.
Jetzt wird es wirklich langsam ernst. In nur zwei Tagen sitzen wir alle in unseren Wahllokalen und machen unsere Kreuzchen. Vorausgesetzt, wir gehören nicht zu den 3300 Höchstadtern, die ihre Stimmen bereits per Briefwahl abgegeben haben. "Wir gehen momentan jede Stunde zum Briefkasten und holen einen Korb voll Umschläge", sagt Heidi Stark vom Bürgerbüro. Auch heute können die Unterlagen noch im Rathaus abgegeben werden. Stark rechnet insgesamt mit 3600 bis 3700 Briefwählern.
Wahl mit vielen Möglichkeiten
Für diejenigen, die am Sonntag ganz klassisch in die Wahlkabine gehen, sind an dieser Stelle noch einmal alle Chancen der Kommunalwahl - aber auch alle Kniffe, die bei der Stimmvergabe lauern - zusammengefasst.
"Bei keiner anderen Wahl hat man so viele Möglichkeiten", sagt Wahlleiter Gerhard Leicht.
So wird gewählt
Auf dem Wahlzettel der Bürgermeister- und Landratskandidaten ist jeweils nur ein Kreuz fällig. Nicht mehr und nicht weniger. Der Wunschkandidat muss positiv gekennzeichnet sein. "Die Kandidaten, die man nicht möchte, einfach nur wegzustreichen, reicht nicht. Diese Wahl wäre ungültig", erklärt Leicht. Auch Zusätze sind nicht erlaubt. Außer bei einer Ausnahme: Gibt es in einer Gemeinde nur einen Bürgermeisterkandidaten, darf ein zweiter Name auf den Wahlzettel geschrieben werden. "Das wird dann alles genau erfasst. Es könnte ja sein, dass einer mehr Stimmen hat als der eigentliche Kandidat."
Bei der Wahl des Stadtrats und des Kreistags hat jeder Höchstadter mehrere Stimmen zu vergeben, nämlich genau so viele, wie Personen zu wählen sind: im Stadtrat 24 und im Kreistag 60 Stimmen. Wer sicher gehen will, nichts falsch zu machen, macht hier jeweils ein Listenkreuz bei einer Partei. Dann werden die Stimmen gleichmäßig auf die Parteiliste verteilt, jeder darin aufgeführte Kandidat bekommt eine Stimme."Diese Variante ist die einfachste für die Wähler und für die Auszähler", sagt Leicht.
Kandidaten streichen
Gibt es aber einen oder mehrere Kandidaten auf der Liste, die einen nicht ansprechen, besteht die Möglichkeit, sie zu streichen. Streichungen sind auf den Wahlzetteln grundsätzlich möglich. "Derjenige Kandidat, der gestrichen wird, fällt weg. Dann habe ich aber insgesamt eine Stimme weniger vergeben", betont Leicht.
Ausgleichen kann der Wähler solche Streichungen, indem er kumuliert, also Stimmen häufelt. "Jeder Kandidat kann maximal bis zu drei Stimmen bekommen", erklärt Leicht. Statt dem Kreuz muss der Wähler dazu einfach eine Zwei oder Drei vor dem Namen des jeweiligen Kandidaten schreiben. "Oder er macht zwei oder drei Kreuze", sagt Leicht. Ist zusätzlich ein Listenkreuz eingetragen, fallen beim Kumulieren Kandidaten auf der Liste von unten weg. Ist ein Kandidat auf einer Liste mehrfach aufgeführt, kann er dennoch höchstens drei Stimmen bekommen. "Alles darüber sind verschenkte Stimmen."
Rein theoretisch kann der Wähler beispielsweise auch eine Fünf, Zehn oder maximal eine 24 vor den Namen eines Kandidaten schreiben. "Ungültig wäre der Stimmzettel dadurch nicht", sagt Leicht. Allerdings würden auch in diesem Fall nur drei Stimmen gezählt. Die übrigen Stimmen wären wiederum verschenkt. Das Vorgehen ist ohnehin nicht üblich und auch nicht gewünscht.
Neben dem Kumulieren kann der Wähler außerdem panaschieren, das heißt, die Stimmen sind nicht auf eine Partei beschränkt, sondern können querbeet beim Stadtrat und Kreistag vergeben werden. "Man muss nur aufpassen, dass man dabei nicht zu viele Stimmen vergibt. Wenn die Gesamtzahl überschritten ist, ist der Stimmzettel ungültig", warnt Leicht.
Verschrieben? Kein Problem!
Das komme immer wieder mal vor. Auch, dass zu wenig Stimmen vergeben sind. "Das kann aber auch der Wille des Wählers sein, dass nicht alle Stimmen ausgeschöpft sind", sagt Leicht. Und was passiert, wenn das Kreuzchen bei all der Aufregung in der Wahlkabine aus Versehen beim falschen Kandidaten landet? "Kein Problem, bei den Wahlhelfern am besten einen neuen Wahlzettel holen." Der alte Zettel muss vor deren Augen vernichtet werden, darf dann aber behalten werden.