Siegreicher Cocktail aus Herzogenaurach: "Gegengift" wirkte prima

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Sami Alijaj (links), der Wirt der "Herzo-Bar", ist stolz auf seinen Neffen und Azubi Adem. Foto: Bernhard Panzer
Sami Alijaj (links), der Wirt der "Herzo-Bar", ist stolz auf seinen Neffen und Azubi Adem.  Foto: Bernhard Panzer
 
 
"Antidoto" - das "Gegengift": Passende Erscheinung zum Dia de Los Muertos (Tag der Toten) Foto: privat
"Antidoto" - das "Gegengift": Passende Erscheinung zum Dia de Los Muertos (Tag der Toten)  Foto: privat
 

Der 18-jährige Auszubildende Adem Alijaj gewann einen Bar-Wettbewerb der bayerischen Berufsschulen. Er kreierte einen schaurigen Cocktail.

Es braucht eine feine Nase und ein gutes Auge, eine Handvoll Kreativität und eine Prise Mut, dazu kommt noch ein kleiner Schuss Glück - und schon sind die Zutaten fertig, um einen Cocktail-Wettbewerb erfolgreich zu bestehen. Dem 18-jährigen Adem Alijaj ist das gelungen, der Berufsschüler gewann einen länderübergreifenden Bar-Wettbewerb der bayerischen Berufsschulen für Auszubildende im Cocktail-Mixen.

Sieben Berufsschulen aus Bayern und Tschechien hatten Schüler entsandt, meist aus dem zweiten oder dritten Lehrjahr. Der Weisendorfer Auszubildende ist im ersten Lehrjahr und war damit der jüngste Teilnehmer im Feld. Nichtsdestotrotz hatte er dann am Ende die Nase vorn. So darf seine Schule, das Berufsbildungszentrum Herzogenaurach-Höchstadt mit dem Gastrozweig in Höchstadt, im kommenden Jahr die zweite Auflage des Wettbewerbs ausrichten.

Stattgefunden hat die jetzige Meisterschaft an der Berufsschule in Bamberg. Auch zwei Schulen aus der böhmischen Partnerstadt Prag hatten Teilnehmer entsandt, erzählt Adem, der bei seinem Onkel im Lokal Herzo-Bar in Herzogenaurach zum Restaurant-Fachmann ausgebildet wird. Sami Alijaj ist mächtig stolz auf seinen Neffen: "Es war ein toller Drink, eine tolle Performance und sein Fachwissen hat sich durchgesetzt."

Dieses Wissen brauchte der Azubi im theoretischen Teil. "Ich musste zum Beispiel Gemüse und Früchte erkennen und benennen können", sagte er. Gefragt war auch seine feine Nase: So galt es, verschiedene Spirituosen zuordnen zu können, und das allein am Geruch. Probiert wurde freilich nicht, was dem jungen Mann aber ganz recht war. "Ich trinke keinen Alkohol. Wenn ich Cocktails mixe, dann rieche ich sie."

Und dann ging es zur Sache: Ein eigener Cocktail musste kreiert werden. Das Thema war vorgegeben worden, aber sonst kannte die Fantasie keine Grenzen. Und die war auch reichlich erforderlich, denn das Getränk sollte zum mexikanischen Tag der Toten passen. Die Aufgabe lautete: "Baron Samedi feiert den Dia de Los Muertos".

Adem bastelte ein kleines Kunstwerk: den Gevatter Tod, mit Sense, und als Hauptbestandteil den Cocktail: rabenschwarz die Flüssigkeit, ebenso der Kelch. Als Bezeichnung hatte er den Begriff "Antidoto" gewählt, das "Gegengift" also. Als alkoholisches Getränk musste etwas Mexikanisches her, den klassischen Tequila nahm er dazu aber nicht, sondern mexikanischen Rum. Dazu kamen Limettensaft, Holunderblüten-Sirup und für die Farbe ein schwarzer französischer Himbeerlikör namens Chambord.

Zum Abschluss der Prüfung entschied dann wieder ein Los über die Aufgabe: Beim Pflichtgetränk durfte Adem einen Pi sco Sour herstellen. Und während er die Cocktails mixte, vor allem sein Gegengift, wurde er mit Fragen gelöchert und musste immer wieder erklären. "Das muss ja alles einen Sinn ergeben", sagte der junge Mann. Gar nicht so einfach, so einen Drink zu mixen.

Seine Kreation fand nicht nur bei der Jury Anklang, auch Gäste in der Herzo-Bar durften probieren. "Ich hab ihn getrunken und super gefunden", sagte beispielsweise "Testperson" Christine Edgar.