Sichere Verbindung von Weisendorf nach Reuth
Autor: Richard Sänger
Reuth, Dienstag, 18. April 2017
Für knapp 180 000 Euro wird in den kommenden Monaten ein Fuß- und Radweg zwischen Weisendorf und einem seiner Ortsteile gebaut.
Im August können die Weisendorfer mit dem Fahrrad auf dem lang ersehnten Fuß- und Radweg zur Kirchweih im Weisendorfer Ortsteil Reuth fahren. "Wir freuen uns, dass es möglich ist, eine weitere Lücke im Wegenetz zu schließen und den Fuß- und Radverkehr sicherer zu machen", erklärte Bürgermeister Heinrich Süß (UWG) und verteilte die Spaten.
Vier Jahre hat es bis zum Spatenstich gedauert. Bereits im April 2013 hatten die Reuther Bürger ihrem Wunsch nach einem sicheren Weg entlang der Straße mit einer Unterschriftenliste Nachdruck verliehen. Die Reuther Jenny Bekir und Georg Mayer von der Interessengruppe "Reuther Fuß- und Radweg - jetzt" hatten am 15. April 2013 an den damaligen Bürgermeister Alexander Tritthart (CSU) eine Liste mit 64 Unterschriften von Reuther Bürgern übergeben. Sie baten darum, den Fuß- und Radweg zu verlängern, vor allem um die Sicherheit für Kinder auf dem Weg in die Schule oder zu den Sportanlagen in Weisendorf zu erhöhen.
Als Reaktion wurden dann für die Verlängerung des Weges gegen Widerstände im Marktgemeinderat 230 000 Euro in den Haushalt 2014 eingestellt. Die Fraktion von Bündnis '90/Die Grünen beantragte damals vergeblich, zusammen mit der Verkehrspolizei eine Analyse zum Gefahrenpotenzial innerhalb der Gesamtgemeinde zu erstellen und dann erst Maßnahmen zu ergreifen. Die Aussage von Christiane Kolbet, es würden nahezu keine Autos fahren, wiesen damals sowohl Andreas Süß (UWG) als auch Günther Vogel (BWG) zurück. So seien auf dieser Strecke nicht nur Schulkinder unterwegs, sondern auch viele Freizeitsportler und Spaziergänger. Sie alle müssten die schmale Fahrstraße nutzen, auf der zusehends mehr Berufs- und Anliegerverkehr unterwegs sei, und würden dadurch massiv gefährdet.
Auch Bürgermeister Heinrich Süß als Nachfolger von Tritthart setzte den Fuß- und Radweg wieder auf die Tagesordnung, die Mehrheit des Marktgemeinderates stimmte der Verlängerung bis zum Ortseingang Reuth zu und es wurde ein Ingenieurvertrag mit dem Ingenieurbüro für Tiefbau Jürgen Wagner aus Roßtal geschlossen. Im Februar 2015 lagen von allen Grundstückseigentümern die Zusagen zum Verkauf der benötigten Flächen für den Bau vor. In Folge wurden die Planung erstellt und die Voruntersuchungen zum Baugrund sowie eine Kampfmittelerkundung durchgeführt.
Im Juli 2015 musste, bedingt durch den Ausbau des ÖPNV mit Wendeschleife am Waldfriedhof, die Planung überarbeitet und mögliche Zuschüsse geklärt werden. Nach erneuter Umplanung der Buswendeschleife konnten Anfang 2017 die Leistungen zum Bau des Geh- und Radwegs ausgeschrieben werden, den Zuschlag erhielt dann die Firma Leipold Bau aus Heßdorf für knapp 180 000 Euro. "Freuen wir uns auf die Reuther Kerwa", meinte der Bürgermeister abschließend, und der Bagger setzte sich in Bewegung.