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Schüler wechseln von Mühlhausen auf den M-Zug nach Höchstadt


Autor: Pauline Lindner

Mühlhausen, Freitag, 18. Juli 2014

Neunte Klasse - Ende der Schulzeit. Diese Gleichung geht für die meisten der 43 Absolventen der Mittelschule Mühlhausen nicht mehr auf. Fast zwei Drittel von ihnen werden auch im kommenden Herbst die Schulbank drücken.
Ein bisschen Jubel darf schon sein, auch wenn für viele Schüler die Schullaufbahn weitergeht. Foto: Pauline Lindner


Alle diejenigen, die einen Notenschnitt von 2,33 und besser haben, wechseln in die M10 nach Höchstadt.
Unter ihnen ist auch der Schulbeste Patrick Prause aus Adelsdorf. Er gehört zu den fünf Schülern, die vor drei Jahren an den Schulstandort Mühlhausen wechselten, als in Adelsdorf die Zahl der Schüler für eine eigene siebte Klasse zu gering wurde. Sie wurden per Taxi nach Mühlhausen gefahren.

83 Prozent der Neuntklässler haben den Quali geschafft. Knapp 20 Schüler wählten die "sichere Lösung", das Modell neun plus zwei. Sie besuchen eine Übergangsklasse, um dann in die M10 einzusteigen. "Wir haben einen Trend zur Mittleren Reife", sagt denn auch Schulleiterin Gudrun Boss. So sieht das auch eine Schülermutter aus Adelsdorf. Ihr Sohn hat die Wirtschaftsfächer gewählt, weil er einen kaufmännischen Beruf ergreifen möchte.

"Mit Mittlerer Reife bekommt er eine gute Lehrstelle", weiß sie nach Erfahrungen mit ihren älteren Kindern.

Ein wichtiger Baustein für diesen Berufswunsch ist der internationale Computer-Führerschein - European Computer Driver Licence (ECDL). Für Gudrun Boss ist er ein herausragender Punkt im Schulprofil. Mit acht Wochenstunden Computerunterricht ist man für einige Anforderungen gerüstet. Durch ein Praktikum, so erzählt nebenher ein Vater, hat sein Sohn in der Branche sein Berufsbild gefunden. Die Mischung von Arbeit beim Kunden und im Büro am Schreibtisch würde ihm gefallen.

Mittelschule statt Realschule

Nicht zuletzt wegen dieser besonderen Computer-Qualifikation entscheiden sich viele Eltern vor der fünften oder der siebten Klasse für die Mittelschule in Mühlhausen anstelle für die Realschule oder den M-Zweig in Höchstadt, erzählt Gudrun Boss.

Hübsch ist sie dekoriert, die Turnhalle, für die Entlassfeier, auch wenn es für die Mehrzahl nur eine Schulhauswechselfeier ist. Ein aufatmendes Endlich-die-Schule-verlassen ist zwar in Abschiedsreden noch Mode, trifft aber - zumindest in Mühlhausen - nur für die Minderheit zu. Allerdings: "Wer ins Berufsleben wechseln wollte, hat einen Ausbildungsplatz", betont die Schulleiterin.

"Der Engel des Aufbruchs möge euch begleiten", wünscht Gudrun Boss den Absolventen. Mit einem bezaubernden Huttanz verabschieden sie die Mädchen aus der sechsten Klasse. Gute Wünsche allenthalben, bei der kurzen Andacht, bei den Grußworten und ein wenig Anklang an die Weltmeisterschaftsfeier. In Mühlhausen heißt es freilich: "So geh'n Lehrer ... so geh'n Neuntklässler."