Schlag auf Schlag zurück im Schlag
Autor: Evi Seeger
Mühlhausen, Freitag, 08. August 2014
Mit dem ersten Flug von Marktheidenfeld nach Hause beginnt heute das Steigerwald-Derby. Die Züchter in Mühlhausen haben sich und ihre Vögel gut vorbereitet.
Die Tauben kreisen schon geraume Zeit über ihrem Schlag nahe beim Supermarkt. Schlagpfleger Martin Schmidt lockt die Tiere mit einem besonderen Pfiff, ruft "komm, komm" und rasselt mit der Futterdose. Die knapp 200 Tauben sind "auf Konditionsflug". Denn schon am heutigen Samstag wird es für sie ernst: Die Tauben haben ihren ersten Derby-Flug zu bewältigen. Von Marktheidenfeld sollen sie die 90 Kilometer lange Strecke zu ihrem Heimatschlag bewältigen. In den Wochen danach werden die Strecken dann länger. Darmstadt, Bad Kreuznach und Moorbach stehen den Tieren bevor.
"Das Steigerwald-Derby-Fieber ist entfacht", sagt Joachim Fries, der Vorsitzende der Einsatzstelle Mühlhausen. Im Frühjahr hatten die Brieftaubenzüchter der Einsatzstelle mit dem Aufstellen der Schläge ihr "Derby für Jedermann" gestartet. Ziel war es, den Brieftaubensport mehr in die Öffentlichkeit zu tragen.
Die Idee, deren Initiator Herbert Schorr aus Burghaslach war, zündete: 180 Jungtauben wurden in den neuen Schlägen heimisch. Acht Trainingsflüge wurden bereits absolviert. "Die Verluste sind gering", sagt Joachim Fries. Etwa 15 Tiere seien durch Greifvögel, Verletzungen oder sonst wie ausgefallen, berichtet Martin Schmidt.
Gesucht wird die "Ass-Taube"
Jetzt geht das Derby in seine Endphase. Für jeden der vier Derby-Flüge werden die drei schnellsten Tauben ermittelt, für die Preisgelder ausgelobt sind. Am Ende wird noch der Gesamtsieger - die schnellste Taube auf allen vier Flügen, die so genannte "Ass-Taube" - ermittelt.
Ein Fußring wurde den Tieren bereits im zarten Alter von sechs Tagen "angezogen". Die Kennzeichnung mit der Nummer begleitet die Taube von da an ein Leben lang. Am anderen Fuß kommt noch ein Ring mit einem Chip für die elektronische Zeitmessung hinzu. Sobald die Taube die "Antenne" am Flugloch zu ihrem Schlag passiert, wird die elektronische Messung aktiviert und die Zeit aufgezeichnet.
Nach dem Derby bleiben die Tauben im Verein. Sie wurden zum Teil von ortansässigen, aber auch von befreundeten Züchtern aus der Schweiz und aus Dortmund gespendet.
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