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Schaeffler-Azubis aus aller Welt zelten in Herzogenaurach


Autor: Bernhard Panzer

, Dienstag, 08. Mai 2012

31 Schaeffler-Werke haben ihren Nachwuchs zum Treffen nach Herzogenaurach entsandt. Als Unterkunft dient ein großes Zeltlager an der Aurach.
Romantisch gelegen: das Zeltlager der 1200 Schaeffler-Auszubildenden an der Aurach.  Fotos: Bernhard Panzer


Auf dem Reisebus, der am Dienstag kurz vor Mittag an der Würzburger Straße hält, steht in großen Lettern "Surprise" geschrieben. Eine Schar junger Leute steigt aus, bestückt mit Schlafsäcken und Zeltmaterial. Sie kommen aus Romanshorn, einem Schaeffler-Werk in der Schweiz.

Über den Radweg an der Aurach, entlang an den Stümpfen der vor Wochen abgeschlagenen Pappelriesen, traben die jungen Leute hinüber auf den Bolzplatz an der Aurach. Dort wartet ein gigantischer Zeltplatz auf die jungen Gäste. 1200 Jugendliche werden in den nächsten Tagen dort campieren. Es handelt sich um Auszubildende aus allen 31 Werken, die das Herzogenauracher Unternehmen Schaeffler weltweit hat. Selbst aus China und Mexiko sind Gäste angereist.

Es herrscht emsiges Treiben auf dem Platz. Denn im Minutentakt treffen Gruppen ein, während andere Abordnungen ihr Lager schon bereitet haben. Und entspannen.

Wie die Azubis aus Hirschaid, die sich mit Fußballspielen vergnügen. "Hey schieß net so fest. Du hast doch drei krumma Füß." Oder die angehenden Industriemechaniker des dritten Lehrjahres aus Herzogenaurach. Sie beobachten vergnügt, wie einer versucht, eine Liege aufzustellen. "Das machen die immer so. Ich darf arbeiten, und die schauen zu", sagt Michael Baier schmunzelnd.
Derweil sind die jungen Schweizer auf ihrem Claim eingetroffen. Fünf Mädels breiten eine Zeltplane aus, die 21-jährige Madlen gibt das Kommando. Woher sie das kann? "Ich hab schon bei mehreren Open Airs gezeltet", sagt sie. Eine halbe Stunde später steht das Zelt, ganz ohne Männerhilfe haben sie es geschafft.

Und dann geht's gemeinsam hinüber zum Schaefflerwerk. Mittagessen für 1200 Jugendliche, danach eine Führung und gegenseitige Vorstellung. "Ich sammel sie jetzt zamm", sagt Hubert Dürrbeck, Ausbilder aus Höchstadt. Seine Azubis campieren in großen Pfadfinderzelten. Sie waren die Schnellsten mit dem Aufbau und kamen schon am Montag, sie haben auch den kürzesten Anreiseweg. Zur Mittagsstunde treffen die Letzten ein, es sind die Azubis aus Luckenwalde.

Allein 20 Großzelte und 40 kleinere haben die Gastgeber aus Herzogenaurach zusammengesammelt, vom KJR und aus Vereinen zum Beispiel. Das sagt Ausbilder Robert Wilk. Er betreut das Camp, empfängt mit Jörg Teichmann die Neuankömmlinge. Alles muss reibungslos vonstatten gehen. Die Azubis kommen zumeist in großen Gruppen. Nur die weiter entfernten Gäste entsenden kleinere Delegationen, wie Wales, Ungarn und Rumänien aber auch China und Mexiko.


Freundschaften erwünscht


81 Ausbilder sind als Begleiter dabei, die meisten von ihnen sind ausgebildete Ersthelfer. So kann man bei etwaigen Unfällen schnell aktiv werden. Direkt am Zeltplatz stehen acht Toilettenkabinen und drüben am Freibad sind große Container und Duschen aufgebaut. Dort findet sich auch ein Gemeinschaftszelt für die Freizeitgestaltung. Alles ist sorgfältig vorbereitet.

Nach dem offiziellen Programm im Werk treffen die 1200 Gäste wieder im Camp ein. Ein bunter Abend ist vorgesehen. Den gestalten die Azubis selber.

Es ist der Gemeinschaftsgedanke, der Robert Wilk beeindruckt. "Alle verfolgen das gleiche Ziel, packen gemeinsam an." Das Lob gilt auch den eigenen Azubis, die schon am Freitag mit den Vorbereitungen begonnen haben. Eine Menge Entendreck musste auf der Wiese beseitigt werden, zum Beispiel.

"Vielleicht entstehen Freundschaften", hofft Wilk. Denn wenn sich Menschen aus verschiedenen Gegenden und Ländern kennenlernen, dann werden sie neugierig. Wie die Herzogenauracherin Stella Noppenberger: "Ich bin gespannt, wie die Ausbildung in China ist."