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Schaeffler-Ausstellung: Die Nachfrage ist enorm


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Freitag, 14. Oktober 2016

Die Sonderschau im Herzogenauracher Stadtmuseum über 70 Jahre Schaeffler wird bis zum 8. Januar verlängert.
Dieses Ausstellungsfoto zeigt einen Blick in die Fabrikhallen des Industriewerks Schaeffler (um 1950).  Foto: Schaeffler


Eines steht jetzt schon fest: Die Sonderschau über "70 Jahre Schaeffler" ist eine der erfolgreichsten Ausstellungen im Stadtmuseum. "Die Nachfrage ist enorm", stellt Leiterin Irene Lederer fest. Deshalb habe man sich entschlossen, die Präsentation von gut 70 Objekten aus der Firmengeschichte zu verlängern. Über Weihnachten und den Jahreswechsel hinaus wird nun bis zum 8. Januar verlängert. In diese Zeit fällt dann auch der 100. Geburtstag von Georg Schaeffler am 4. Januar.


Depot könnte helfen

Bei den Objekten, die gezeigt werden und einen Einblick in die sieben Jahrzehnte des Unternehmens an der Aurach geben, handelt es sich überwiegend um private Erinnerungsstücke. Viele dieser Menschen seien bereit, die Exponate dem Museum dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Das allerdings bringt auch ein kleines Problem mit sich, denn Platz genügend ist im Stadtmuseum selbst nicht vorhanden. "Wir müssen ein Depot bauen", sagt Bürgermeister German Hacker (SPD). Daran führe wohl kein Weg vorbei.

Wie spannend der Gang durch sieben Jahrzehnte Geschichte sein kann, zeigen schon die Besucherzahlen. "Wir nähern uns den 1500 Besuchern", sagt Irene Lederer. Ihr pädagogischer Mitarbeiter Christian Hoyer hat außerdem schon 90 Gruppen durchs Museum geführt. "Ich hole die Leute an der Hauptpforte ab", sagt er, "und führe sie durch die Innenstadt ins Museum."

Denn auch unterwegs gebe es viele Plätze und Stellen, die auf die Vergangenheit des Unternehmens hinweisen, das wie kein anderes die Stadt geprägt hat. Vom Flüchtlingsbetrieb zum Weltkonzern hat sich die Firma entwickelt, die inzwischen an die zehntausend Mitarbeiter allein am Standort Herzogenaurach hat.


Manch Kuriosität

Diese Entwicklung wird in der Sonderschau anschaulich dokumentiert. Unter den Exponaten findet man auch manch Kuriosität. Ein abgeschabter Lederkoffer beispielsweise, eine Holzkiste mit Metallspänen oder ein altes Industriereißbrett, auf dem die ersten Nadelkäfige entworfen wurden - "Dinge erzählen oft mehr als mancher Historiker", heißt es im Flyer zur Ausstellung.

Die Mitte Juni eröffnete Sonderschau wirft "einen Blick zurück auf ein Musterkapitel der deutschen Wirtschaftsgeschichte", wie es Irene Lederer formuliert. Weiter schreibt sie in einer Pressemitteilung: "Anhand von Inszenierungen, aussagekräftigen Objekten und historischen Bildern wird gezeigt, wie die Brüder Georg und Wilhelm Schaeffler mit Elan und Weitblick einen Flüchtlingsbetrieb, der in den Nachkriegsjahren in Holzbaracken mit der Fertigung von Gebrauchsartikeln begann, zu einem weltweit agierenden Technologiekonzern machten."

Inzwischen ist die erstaunliche Erfolgsgeschichte auch in einem Begleitheft zur Ausstellung festgehalten. 50 Seiten umfasst die Publikation und zeigt zahlreiche Abbildungen. Vorgestellt werden darin auch die mehr als 70 Ausstellungsstücke. Zu erhalten ist der Katalog in der Ausstellung gegen eine Schutzgebühr von drei Euro. Wie gut die Ausstellung bei den Besuchern ankommt, zeigen auch die Einträge im Besucherbuch. Die Ausstellungsmacher Lederer und Hoyer äußerten sich begeistert von den durchweg positiven Kommentaren.

"70 Jahre Schaeffler - Ein Konzern bewegt die Welt" zählt zu den top drei Sonderausstellungen des Herzogenauracher Stadtmuseums. Sehr erfolgreich war auch "Sneaker Culture" über die beiden Sportschuh-Unternehmen der Stadt sowie "Not macht erfinderisch". Diese Ausstellung über umgearbeitete Kriegsgeräte lockte bisher die meisten Besucher an, sagte Lederer.




Öffnungszeiten


Regelmäßig
Donnerstag 17 bis 20 Uhr Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr

Feiertage 1. November, 25./26. Dezember, 6. Januar von 14 bis 17 Uhr.