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Sanierung für drei Euro pro Quadratmeter


Autor: Andreas Dorsch

Mühlhausen, Donnerstag, 01. Juni 2017

Zwischen Mühlhausen und Decheldorf bekommt die Straßenoberfläche einen neuen Überzug.
In die frisch aufgespritzte Bitumenemulsion wird Rollsplitt gestreut. Foto: Andreas Dorsch


"Man braucht Leute in Bauämtern, die offen sind für neue Verfahren", sagt Klaus Geuder, geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen Firma in Neusitz bei Rothenburg, die sich auf die Oberflächenbehandlung von Straßen spezialisiert hat. Offen für solche Verfahren ist beispielsweise Daniel Kammerer, Leiter des Bauamts in der Verwaltungsgemeinschaft Höchstadt. Er arbeitet schon seit Jahren mit der Firma zusammen, wenn es darum geht, schadhafte Straßendecken auszubessern. In diesen Tagen saniert die Firma die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Mühlhausen und Decheldorf.

Vom Gemeinderat abgesegnet, wird hier auf einem größeren Abschnitt die Fahrbahn wieder ertüchtigt. Es wird eine dickere Bitumenemulsion aufgespritzt und diese im gleichen Arbeitsgang mit Split bestreut. Unmittelbar danach kann die Straße schon wieder befahren werden.

Zum Thema Haltbarkeit dieser Sanierungsart verweisen Firmenchef Geuder und Bauamtsleiter Kammerer neben einigen Gemeindestraßen in der VG auf die Kreisstraße ERH 18 zwischen der B 470 und Unterwinterbach. Die wurde schon vor acht Jahren mit dieser Technik ausgebessert und hält seitdem der Verkehrsbelastung stand.

Man müsse sie nur frühzeitig genug einsetzen, kleinere Schlaglöcher vorher mit Heißasphalt ausbessern, dann halte die Oberfläche wieder acht bis zehn Jahre, sagt Klaus Geuder. Diese Art der Oberflächenbehandlung diene der Straßenerhaltung. Sind die Schäden bereits gravierender, reicht diese günstige Sanierung nicht mehr.

Die neue Oberfläche auf der Gemeindeverbindungsstraße nach Decheldorf kostet Mühlhausen drei Euro pro Quadratmeter. Insgesamt werden 20 000 Euro für Vorarbeiten und 60 000 für die eigentliche Sanierung fällig. Würde man die Fahrbahndecke abfräsen und neu auftragen, müssten laut Geuder 25 Euro pro Quadratmeter ausgegeben werden. Mit Abstand am teuersten wäre ein komplett neuer Aufbau der Straße, der pro Quadratmeter mit um die hundert Euro angesetzt wird.

Geuder und Bauamtsleiter Kammerer sehen noch einen Vorteil in dieser Art der schnellen Oberflächensanierung: Dafür müssten nicht erst Planungsbüros eingeschaltet werden. Und dann verweist der Unternehmer noch auf einen ökologischen Aspekt. In die Bitumen-emulsion wird auch Rapsöl beigemischt. Der Ertrag von einem Quadratmeter Rapsfeld findet sich so in einem Quadratmeter Straßenfläche wieder.