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Sambacher Postbote rettet den Gewinn


Autor: Evi Seeger

Sambach, Freitag, 28. März 2014

Weil Jürgen Schmidt den Brief mit der unbekannten Empfängerin nicht einfach zurückgehen lässt, sondern nachfragt, bekommt die kleine Lena doch noch Post von Bambergs Oberbürgermeister.
Luis und Lena mit Postbote Jürgen Schmidt und dem Schreiben des Bamberger OBs, das beinahe als unzustellbar zurückgegangen wäre. Foto: Evi Seeger


Jürgen Schmidt ist ein Briefträger mit Herz und voller Leidenschaft für seinen Beruf. In Sambach, Pommersfelden, Wind Schweinbach und Burgebrach stellt er die Post zu. Wegen seiner Art, auf die Menschen zuzugehen, ist er überall sehr beliebt. Und das völlig zu Recht, wie er jetzt bewiesen hat.

Doch erst zur Vorgeschichte: Die Sambacherin Christa Lehmann war mit ihrem Sohn Louis und dessen Klassenkameradin Lena Faatz zu Gast beim Tag der offenen Tür im Bamberger Rathaus. Während sich die Mutter für anderes interessierte, beteiligten sich die beiden Zweitklässler an der Rathaus-Rallye. Ihre Teilnehmerkarte füllten die Kinder ganz selbstständig aus. Allerdings wusste die siebenjährige Lena, die damals noch in Höchstadt wohnte, ihre Postanschrift nicht mehr. "Schreib einfach meine", sagte Louis, und Lena schrieb hinter ihren Namen "Sambach 54a, 96178 Pommersfelden".

Adresse gab es nicht

"Es war ein ganz normaler verschlossener Brief, alles korrekt geschrieben", erzählt Briefträger Schmidt. Als Absender war zu lesen "Oberbürgermeister der Stadt Bamberg". Aber eine Lena Faatz, das wusste der 55-Jährige nach zehn Jahren in "seinem Revier", gab's unter dieser Adresse nicht. Nun wäre der Brief normalerweise zurückgegangen, was jedoch sehr schade gewesen wäre. Denn die Kinder hatten gewonnen: Im Brief befanden sich zwei Tickets für das Heimspiel der Brose Baskets am 21. April.

Jürgen Schmidt, übrigens ein Frensdorfer, schickte den Brief nicht zurück. Er klingelte, fragte nach und löste so das Rätsel.

"Das war einfach ein super Service", findet Christa Lehmann. Die Karten wären nie angekommen, hätte der Postbote nicht nachgefragt, ist sie sich sicher.

Nun haben sich die beiden Kinder zwar riesig gefreut, dass sie gewonnen haben. Zu Basketball haben sie jedoch keinerlei Verbindung. Daher sollen die Karten weiter verschenkt werden. Es handelt sich um zwei Sitzplätze auf der Nordtribüne. Christa Lehmann möchte Kindern eine Freude machen, die Basketball-Fans sind, sich selbst aber keine Karte leisten können. Sie sollen sich bei ihr per E-Mail an sambach54a@googlemail.com melden.