RWG-Werk eingeweiht: Aus dem Aischpark in den Airbus
Autor: Evi Seeger
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 08. Mai 2014
Nicht nur in Flugzeugen, sondern auch in Satelliten und Motorsportfahrzeugen werden die Teile eingebaut, die die Firma RWG Germany seit rund zwei Monaten in Höchstadt produziert. Jetzt wurde das neue Werk offiziell eingeweiht.
Bürgermeister Gerald Brehm zeigte sich "happy". Zu Recht, denn Höchstadt ist es gelungen, "RWG Germany", die Tochter des international agierenden amerikanischen Kaman-Konzerns an Land zu ziehen. Bereits seit acht Wochen werden am neuen Standort im Höchstadter Aischpark Bauteile, insbesondere spezielle Flugwerklager für die internationale Luft- und Raumfahrtindustrie, produziert. Am Donnerstag fand die offizielle Einweihung des neuen Werks statt.
"Happy" waren auch die aus Übersee angereisten Repräsentanten des amerikanischen Konzerns, Neal Keating und Rob Paterson. RWG-Geschäftsführer Hermann Mannschatz hieß die vielen Gäste willkommen. Unter ihnen auch der einstige Firmengründer, der Herzogenauracher Robert Wirth, dessen Initialen sich heute noch im Unternehmensnamen finden. Glücklich schätzen können sich auch die 160 Mitarbeiter, die jetzt über moderne, helle und umweltfreundliche Arbeitsplätze verfügen. Oberhalb der Fertigungshalle befinden sich "produktionsnah" die Ingenieur- und Meisterbüros.
Umsatz seit 2002 verdreifacht
Die ehemals unter dem Namen "RWG Frankenjura Industrie Flugwerklager GmbH" operierende Firma gehört seit 2002 zum börsennotierten Kaman-Konzern und hat seitdem ihren Umsatz verdreifacht. Die Produkte der RWG Germany GmbH finden sich in Flugzeugen wie dem Airbus oder der Boeing, aber auch in Satelliten oder im Motorsport. Eine Marktnische", das hatte auch Robert Wirth erkannt, als er sich 1987 mit einer Dreherei selbstständig machte.
Die gute Auftragssituation und wachsende Mitarbeiterzahlen führten dazu, dass das Unternehmen an seinem bisherigen Standort Dachsbach räumlich an seine Grenzen stieß. Im Höchstadter Aischpark verfügt das Unternehmen nun über ein Gelände von rund 15 000 Quadratmetern. Das Nachbargelände wurde zur eventuellen Erweiterung ebenfalls reserviert.
"Unsere Produktionshalle ist auf Zuwachs ausgelegt, sodass wir die Halle praktisch spiegeln können", sagt der für das Marketing zuständige Christian Gröwa. Nun, Bürgermeister Brehm hätte nichts dagegen, wie er hören ließ: "Wir haben noch so viel Platz, wie Sie sich wünschen. Auch noch für Airbus", scherzte Brehm. Er sprach von einem historischen Tag für die Stadt und die Region. Geschäftsführer Mannschatz gab zurück, das Unternehmen habe der Stadt Höchstadt viel zu verdanken.
Ein Meilenstein
Das neue Gebäude repräsentiere eine erfolgreiche Vergangenheit und stehe für eine vielversprechende Zukunft, betonten die Vertreter des amerikanischen Konzerns. Das Höchstadter Werk sei ein Meilenstein, eine Investition, die auch Kaman voranbringe.
Unter viel Beifall konnten die Mitarbeiter hören, dass sie "zu den talentiertesten und motiviertesten" gehören, die es weltweit gebe.