Rostflecken: Ist das Material das richtige?
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 30. Januar 2018
Das neue Mobiliar in der Höchstadter Hauptstraße sorgt weiter für Diskussionsstoff. Die Stadträte fordern Aufklärung.
Einig waren sich die Stadträte in ihrer Sitzung am Montagabend darüber, wie es mit dem rostigen Mobiliar in der neu gestalteten Hauptstraße weitergehen soll. "Flecken entfernen, schauen, dass keine neuen entstehen und klären, ob es das richtige Material ist" - so brachte Michael Schwägerl (CSU) die Diskussion auf den Punkt. "Der Vorschlag hätte jetzt auch von mir sein können", fügte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) nur noch hinzu.
Seit sie im vergangenen Jahr installiert wurden, sorgen die Pflanztröge, Sitzbänke und Abfallbehälter in der Hauptstraße und auf dem Platz Am Graben für heftige Diskussionen. Stein des Anstoßes ist das Material. So sehr die Rost-Optik des Corten-Stahls den einen gefällt, würden sie andere am liebsten wieder hinter einer Lackschicht verschwinden lassen. Klagen gibt es vor allem darüber, dass der Rost abfärbt und auf dem neuen Pflaster Flecken hinterlässt.
Mit ihrem Antrag, die "unansehnlichen Rostflecken" zu beseitigen, hatte die SPD-Fraktion das Thema auf die Tagesordnung gebracht. "Die Betonplatten sind auf ewig versaut", klagte SPD-Sprecher Andreas Hänjes. Über die Teile in Rost könne man zwar grundsätzlich streiten, über den Rost im Beton allerdings nicht. "Wir haben das nicht entschieden", schimpfte Hänjes und schob die Verantwortung auf die Verwaltung. Hätte man das vorher gewusst ... Der SPD-Sprecher forderte eine Garantie, dass nach drei Jahren kein Rost mehr abgeht. Sein Fraktionskollege und Zweiter Bürgermeister Günter Schulz schlug vor, wenigstens etwas unterzulegen.
Gewagte Sachen
Bürgermeister Brehm verteidigte das Mobiliar in Rost: "Man darf auch mal gewagte Sachen installieren." Allerdings sei auch er dafür, einige Fragen mit der Lieferfirma zu klären.In den Sitzungsunterlagen hatte Bauamtsleiter Jürgen Ganzmann ausführlich über diesen speziellen Corten-Stahl informiert. CSU-Sprecher Alexander Schulz hatte die Sachbehandlung "mit Freude" gelesen. Ihm gefalle die Rost-Optik, er habe auch solche Teile im Garten, da färbe aber nichts ab. Offensichtlich handle es sich hier um einen Mangel am Material, vermutete Schulz.
Auch Eberhard Ranger (JL) outete sich als Freund von Kunst aus rostigem Stahl. Große Künstler würden mit diesem Material arbeiten, ohne dass sich unter den Werken Rostlachen bilden.
JL-Sprecher Michael Ulbrich berichtete von kontroversen Diskussionen in seiner Fraktion. Von einer Lackierung des Mobiliars riet er nach eigener Recherche allerdings ab. "Das hält nicht lange." Man sollte Geduld haben, es jetzt lassen wie es ist und den Ausführungen der Verwaltung glauben, wonach spätestens nach drei Jahren keine rostige Patina mehr abgeht.