Röttenbach nutzt Whatsapp als Bürgerservice
Autor: Christian Bauriedel
Röttenbach, Mittwoch, 06. Sept. 2017
Die Gemeinde Röttenbach verschickt neuerdings Nachrichten über den Kurznachrichtendienst Whatsapp auf die Smartphones interessierter Bürger.
Schick ist sie, die neue Webseite der Gemeinde Röttenbach, die seit kurzem online ist. Ein Jahr hat man zusammen mit einem externen Dienstleister getüftelt.
Dementsprechend stolz berichtet Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) auch von den digitalen Neuerungen. Das Startbild der Seite liefert Livebilder aus der Gemeinde, die Suchfunktion auf der Homepage wurde verbessert.
Als erste Gemeinde deutschlandweit habe man eine Online-Petition eingeführt, so Wahl. Das heißt, dass Bürger zu einem Thema online unter www.roettenbach-erh.de/buergerbeteiligung Unterschriften sammeln können. Unterstützen fünf Prozent der Wahlberechtigten die Petition, werde der Gemeinderat das Thema aufgreifen, so Wahl.
Weitere praktische Hilfsmittel: Gemeinderäume, etwa für Vereine, können online gebucht werden, Schäden können direkt an den Bauhof gemeldet werden, auch auf Probleme mit der Barrierefreiheit kann mit einer Meldung an die Zuständigen hingewiesen werden.
180 Nutzer sind schon dabei
Auch Whatsapp nutzt die Gemeinde neuerdings. Auf der Webseite können sich Interessierte anmelden und empfangen dann über den Kurznachrichtendienst digitale Post aus der Gemeinde. Als Chat ist es jedoch nicht gedacht. Das heißt, eine Antwortfunktion auf die Nachricht ist nicht vorgesehen. 180 Nutzer haben sich bisher angemeldet.Sie haben sich entschieden, Bürger auf dem Smartphone erreichen zu wollen. Droht eine Überflutung mit Gemeindenachrichten?
Ludwig Wahl: Nein. Über Whatsapp gehen nur die News raus, die von den einzelnen Sachgebieten veröffentlicht werden. Uns geht es darum, die Bürger so schnell und direkt wie möglich zu informieren. Bei Straßenschäden, Wasserrohrbruch, aber auch, um auf Veranstaltungen und Vereinsfeste hinzuweisen. Da muss sich keiner Sorgen machen, dass ständig zehn Whatsapp-Nachrichten rausgehen. Das wird es nicht sein.
Wie viele wurden schon versendet? Seit dem Start am 23. August war es etwa eine Nachricht alle zwei Tage. Unsere Gemeindemitarbeiter veröffentlichen Neuigkeiten aus den Sachgebieten auf unserer Webseite. Diese gehen daraufhin auch bei Whatsapp raus.
Und dann heißt es etwa: "WTF! OsBru2017 Opening! Peace out" - in analoger Sprache in etwa: "Heute wird der Osterbrunnen geschmückt. Viele Grüße"?
Nein, nein. Wir verwenden nicht die Sprache, die in den sozialen Medien gängig ist. Wir duzen die Leute hier auch nicht, sondern - wie es sich für ein Rathaus auch gehört - gehen wir mit dem nötigen Respekt mit den Menschen um.
Und das Amtsblatt ist damit dann überflüssig?
Das Amtsblatt ist überhaupt nicht überflüssig! Ich denke, man muss in der heutigen Zeit als moderne Verwaltung darauf achten, dass man die Onlinewelt mit der Offlinewelt gut verknüpft. Offline ist für mich das Amtsblatt. Das lesen viele ältere Bürger. Es muss da sein. Ein Amtsblatt - bei uns heißt es Mitteilungsblatt - ist ja noch viel mehr. Es hat auch einen Rechtscharakter, weil eben die amtlichen Bekanntmachungen darin stehen. Nicht nur die der eigenen Gemeinde, sondern auch von anderen Kommunen oder vom Landkreis. Über Whatsapp verschicken wir aber nur Infos über Röttenbach. Wir wollen den Bürgern so auch Videomaterial zur Verfügung stellen, was man bei einem Mitteilungsblatt eben schlecht machen kann.
Spielt Whatsapp im Arbeitsalltag der Gemeindemitarbeiter auch eine Rolle? Gibt es Gruppen, tauschen sie sich auch dienstlich so aus?
Also ich selber habe gar kein Whatsapp.
Warum?
Ich habe ein Diensthandy und darauf sind natürlich ganz viele Dinge gespeichert, die direkt von unserem Server abgerufen werden, etwa bestimmte Kontakte. Bei denen möchte ich eigentlich nicht, dass Whatsapp darauf zugreifen kann. Was die Mitarbeiter betrifft: Privat sicherlich, aber es ist nicht in die Gemeindearbeit eingebaut.
Und in ihrer Familie?
Die nutzt es komplett. Aber ich komme auch ohne aus.
Beispiele: Darüber hat die Gemeinde Röttenbach bereits via Whatsapp informiert:
4. September: Das Rathaus hat geschlossen.
31. August: Das Rathaus hat einmal im Monat samstags geöffnet.
28. August: Kreisstraße ist wieder offen.
28. August: Es gibt eine neue Taekwondo-Gruppe.
25. August: Ankündigung eines Blasmusik-Fests
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