Röttenbach gehört jetzt zu einem erlesenen Kreis
Autor: Pauline Lindner
Röttenbach, Freitag, 29. Januar 2016
Die Gemeinde darf sich ab sofort Fair-Trade-Town nennen. Beim Neujahrsempfang der Kommune wurden die jahrzehntelangen Bemühungen rund um den fairen Handel belohnt.
Alle zwei Jahre ehrt Röttenbach verdiente Bürger. Doch diesmal wurde auch die Kommune ausgezeichnet. Ehrenbotschafter Manfred Holz überreichte Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) das Fair-Trade-Gütesiegel. Denn die Arbeit des Aktionskreises für eine faire Welt trägt Früchte. Röttenbach reiht sich damit in den Kreis der über 400 Fair-Trade-Orte in Deutschland und in einer Reihe mit Weltstädten wie New York und London ein.
Seit 1986 kümmern sich besonders Gerhard Frank, Lothar Saulich, Sigmund Knoll, Sabine Hentschel und Rolf Clemens um den Verkauf von Waren aus Entwicklungsländern zu einem für die Erzeuger fairen Preis: durch eine Verkaufsstand am Rathaus, der jährlich fair gehandelte Waren im Wert von 12 000 Euro umsetzt und damit direkt Projekte in Peru und Uruguay unterstützt; durch Aufklärungsarbeit in Schulen und bei den örtlichen Firmen und Gastronomiebetrieben und durch den Röttenbach-Kaffee, ein Projekt, das Altbürgermeister Hans Mitschke initiiert hat.
"In eine gute Zukunft führen" nannte Wahl bei seinem Rückblick auf die Kommunalpolitik das Motto des Gemeinderats. Er lobte dessen kontruktive Arbeit, den Sachverstand und das Engagement. Man handle "gemeinsam als ein Team für Röttenbach". An der Spitze der Aufgaben sieht Wahl die Daseinsvorsorge, aktuell die Ausstattung mit ausreichend Krippen- und Kindergartenplätzen. Gelungen sei die Einbindung der Bürger in den kommunalpolitischen Entschiedungsprozess durch die "Dorfwerkstatt", die das Gesamtprojekt "Lebensader durch Röttenbach" entscheidende Schritte vorangebracht habe. Durch sie soll vor allem der Fußgänger- und Radfahrerverkehr von der vielbefahrenen Hauptstraße auf Wege entlang des Röttenbachs verlagert werden. Kernpunkt der Entwicklungsachse entlang des Baches ist die Umgestaltung des Rathausplatzes, die ab diesem Jahr in Angriff genommen wird.
Barrierefreiheit als großes Ziel
Bis 2030 möchte Röttenbach weitgehend barrierefrei sein. Über das Online-Portal Hürdenlos können sich die Bürger informieren, wo sie bereits heute ohne Barrieren hingelangen können. Bei der Umgestaltung der Ringstraße, so weiter Wahl, wurde das bei den Gehwegen berücksichtigt; als nächster Teilabschnitt folgt der in der Baiersdorfer Straße und der Ausbau der Schulstraße mit den neuen Parkplätzen.Konkret wird auch die Anregung aus der Dorfwerkstatt zur Gestaltung des Kreisels im Ortssüden. Wohnraum ist dem Gemeinderat ein wichtiges Thema, betonte Wahl. Nach einem Grundsatzbeschluss werden in allernächster Zeit Detailfragen im Rat erörtert. Es geht sowohl um neues Bauland im Westen der Gemeinde wie um Nachverdichtung im alten Ort, "um somit einem kontinuierlichen Flächenverbrauch entgegenzuwirken". Dritte Säule wird bezahlbarer Mietwohnungsbau sein.