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Risse in Höchstadter Kirche sind bis zu sechs Zentimeter breit


Autor: Evi Seeger

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 24. April 2015

An der Höchstadter Stadtpfarrkirche Sankt Georg nagt der Zahn der Zeit, manche Risse an der Decke sind sechs Zentimeter breit. Pfarrer Kilian Kemmer hofft auf eine grundlegende Innensanierung.
Zur Beobachtung des Längsrisses am Chorbogen wurden zwei Monitore gesetzt. Foto: Evi Seeger


Der Höchstadter Stadtpfarrer Dekan Kilian Kemmer gibt sich keiner Illusion hin. "Nur ein bisschen weißeln macht keinen Sinn", meint der Geistliche. Sicher könnte man "heute dies und morgen jenes " reparieren. Kemmer hält jedoch eine grundlegende Innensanierung der Stadtpfarrkirche Sankt Georg für die beste Lösung.


"Kommt auf die Zuschüsse an"


Noch in diesem Jahr will die Kirchenstiftung in die Projektierung einsteigen. Was alles angegangen werden soll, steht heute noch nicht fest. "Das kommt auf die Kostenschätzung und die Zuschüsse an - und letztlich auch darauf, was wir uns leisten können", sagt der Pfarrer.

Der von der Empore aus ins Auge fallende vertikale Riss muss auf jeden Fall geschlossen werden. Er sei schon bei der letzten Renovierung im Jahr 1997 sichtbar gewesen.

"Das ist ein Tonnengewölbe, das auf dem Chorbogen aufliegt", erklärt Kilian Kemmer. "Da das Holz des Gewölbes arbeitet, haben wir gedacht, wir werden nie ganz verhindern, dass es Risse im Putz gibt". Doch der Schlitz sei immer größer geworden.

Im August 2014 wurde laut Seelsorger ein Statiker zu Rate gezogen. Er habe Messfugen angebracht und sogenannte Rissmonitore gesetzt, um die Veränderungen beobachten zu können. Beim Öffnen im Chorbogen hätten sich Rissbreiten von bis zu sechs Zentimetern gezeigt, ist im Bericht des Statikers zu lesen. Sie seien vermutlich zweimal mit Mörtel verschlossen worden, was darauf hindeute, dass es sich bereits um eine ältere Ursache handle.


"Nicht besorgniserregend"


Weitere Risse sind nach den Worten des Gutachters entlang der Werksteine des Bogens erkennbar sowie leichte Schrägrisse in den Scheidwänden des ersten Joches des Langhauses.

"Nicht besorgniserregend", gibt Pfarrer Kemmer das Urteil des Statikers wieder. Die in ihren Ursprüngen aus dem 14. Jahrhundert stammende Höchstadter Kirche sei in ihren Grundfesten nicht gefährdet. Dennoch räumt er ein: "Man hätte den Schäden schon früher fachmännisch zu Leibe rücken müssen."

Allerdings gebe es heute Methoden, die es bei der Sanierung vor Jahren noch gar nicht gegeben habe. "Wir beobachten das weiter", sagt er. Derzeit sei man in der Sondierungsphase.


Das Leck im Dach ist geflickt


Da Schäden im Dach vorhanden sind, die sich bis in den Innenraum ausprägen, empfiehlt der Statiker zur Planung einer Instandsetzung eine genaue Bestandsuntersuchung. Unter anderem auch ein "verformungsgerechtes Aufmaß einschließlich mehrerer Querschnitte im Langhaus, da die Langhauswände sichtbar schräg stehen".

Bei einer Sanierung müsse auch die gesamte aus dem Jahr 1986 stammende Elektroinstallation auf den heutigen Stand der Technik gebracht werden, erklärt der Pfarrer. Hingegen hofft er, dass sich die Reparatur der sichtbaren Wasserschäden im Chorraum "nur noch als Kosmetik" erweist. Das Wasser sei an der Stelle eingedrungen, an der der Turm an das Dach angrenzt. Dieser Bereich sei mittlerweile abgedichtet worden.