Reifenwechsel in Höchstadter Werkstatt: Reifen wechseln im Akkord
Autor: Franziska Rieger
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 24. Oktober 2019
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken: Für das Auto und den Autofahrer sind die kommenden Monate eine besondere Herausforderung. Ein Höchstadter Fachmann erklärt, was jetzt beim Reifenwechsel zu beachten ist.
In der Werkstatt von Reifen Popp in Höchstadt geht es in dieser Jahreszeit zu wie bei einem Formel-1-Boxenstopp: Auf jeder Hebebühne steht ein Auto, an dem die Mechaniker flink die Reifen wechseln. Vor der großen Werkstatt am Schwarzenbacher Ring warten schon die nächsten Kunden mit ihren Autos. Für Firmenchef Jörg Popp und seine Mitarbeiter haben die stressigsten Wochen des Jahres begonnen: Der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen steht wieder an.
Grundsätzlich sollten sich Autofahrer an die Faustregel "von O bis O", also von Ostern bis Oktober, halten. Als Fachmann steht Popp außerdem für Qualität in seinem Metier. "Vernünftige Reifen, keine Chinaware", sagt er. Nach acht bis neun Jahren sollten außerdem neue Reifen her, unabhängig von den gefahrenen Kilometern.
Gesetzlich vorgeschrieben ist zwar bei allen Reifen im Sommer wie im Winter lediglich eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern. Zum eigenen Schutz und dem der anderen Verkehrsteilnehmer sollte man sich aber nicht allzu nah an diesem Grenzwert orientieren. Das Profil sollte eine Tiefe von drei Millimetern nicht unterschreiten, sagt Popp.
Auswuchten wird empfohlen
Zusätzlich zum Wechsel sollten die Reifen immer ausgewuchtet werden, rät der Fachmann. "Auswuchten lassen empfehlen wir immer." Denn durch das Ventil, Bordsteine oder abgefahrenes Gummi kommt das Rad aus dem Gleichgewicht und eiert. Kleine Gewichte, die an die Felge angebracht werden, gleichen die Unwucht aus. 30 Euro müssen Kunden dafür zusätzlich bei Reifen Popp zahlen.
Besonders wichtig: Spätestens nach 100 Kilometern müssen die Muttern an den Reifen nachgezogen werden, betont der Fachmann. "Auf jeden Fall nachziehen lassen. An jedem 5000. Auto lockern sich mal die Reifen", sagt er. Schuld dafür kann etwa Schmutz im Bereich der Felge oder Korrosion sein.
Ganzjahresreifen nur bedingt gut
"Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss", sagt Popp. Sie seien höchstens für Fahrer gedacht, die auf das Auto nicht angewiesen sind. Mehr als 5000 Kilometer im Jahr sollte mit solchen Reifen nicht gefahren werden, rät Popp.
Nicht nur im Winter seien Ganzjahresreifen problematischer als Saisonreifen, sondern auch im Sommer. Weil sich Sommerreifen weniger erhitzen, ist deren Bremsweg kürzer. Dass die Ganzjahresreifen günstiger kommen, sei ebenfalls ein Irrtum. Denn der Verschleiß sei bei diesen viel höher. Außerdem sollten einmal jährlich die hinteren Reifen mit den vorderen getauscht werden. Und daran halte sich fast niemand, sagt Popp.