Regina Enz sprengt die Mehrheit
Autor: Redaktion
Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 04. Mai 2020
Paukenschlag im Höchstadter Rathaus: Regina Enz verlässt die Junge Liste und schließt sich der CSU an. Die neue Stadträtin richtet schwere Vorwürfe an Bürgermeister Gerald Brehm. Das Stadtoberhaupt kontert.
Am Montag konstituiert sich der neue Höchstadter Stadtrat. Die Mehrheitsverhältnisse schienen einigermaßen klar: Die Fraktionen der Jungen Liste (JL), der SPD und der Bürgerliste käme mit der Stimme von Bürgermeister Gerald Brehm auf 13 Stimmen - die Mehrheit im 25-köpfigen Gremium. Noch vor zwei Wochen betonte Brehm, dass die Koalition von Junger Liste und SPD auch in seiner letzten Amtszeit fortgesetzt würde.
Doch dahinter steht nun ein Fragezeichen. Denn die auf Listenplatz zwei in den Stadtrat eingezogene Regina Enz verlässt die Fraktion des Bürgermeisters völlig überraschend. Sie schließt sich der Höchstadter CSU an und kippt damit die Mehrheitsverhältnisse.
Die Senkrechtstarterin flieht
Die Junge Liste Höchstadt hatte bei der Kommunalwahl am 15. März vom starken Abschneiden von Regina Enz profitiert. Die Neueinsteigerin, die parallel für die Freien Wähler als Landrat kandidierte, schaffte mit 3102 Stimmen den Sprung in den Stadtrat. So zog sie den Schwarzenbacher Josef Beßler noch mit und sorgte dafür, dass ihre Gruppierung nur zwei Mandate einbüßte. Damit fing die JL die Verluste der amtierenden Stadträte weitgehend auf.
Doch durch den überraschenden Abgang der 32-Jährigen entsteht eine Woche vor der konstituierenden Sitzung eine spannende Situation.
Grabenkämpfe in der Jungen Liste
"Vor acht Jahren habe ich mich Hubert Aiwanger angeschlossen. Damals hatte ich den Eindruck, die Freien Wähler handeln transparenter und sind näher am Bürger als etablierte Parteien", erklärte Enz am Montag. Leider sei von diesen Idealen in Höchstadt nur wenig übrig, findet sie.