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Ratscher trotzen Wind und Wetter


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Freitag, 29. März 2013

Nach dem Glorialäuten am Abend des Gründonnerstags verstummen in den katholischen Gotteshäusern die Kirchenglocken zum Zeichen der Trauer. Erst in der Osternachtsfeier kehrt ihr Klang wieder in die Stadt zurück.
Johannes Klein, Julia Hartmann, Andreas Mauser, Rene Welker und Johannes Wirth beim Ratschen. Foto: Manfred Welker


Daher erklingen im Gottesdienst statt der Glocken Klopfbretter bei der Wandlung. Am Karfreitag gingen die Ministranten der Herzogenauracher Stadtpfarrei mit Ratschen durch die Straßen und ersetzten auf diese Weise die Kirchenglocken, die sonst die Gläubigen zu den Gottesdiensten rufen. Die Ministranten bringen mit dem Spruch "Wir ratschen euch den Englischen Gruß, den jeder katholische Christ beten muss" die Kartage in Erinnerung.
Einsatz war in diesem Jahr vor allem von den Ministranten um Julia Hartmann, Andreas Mauser, Johannes Klein, Johannes Wirth und Rene Welker gefordert. Draußen graupelte es - man mochte kaum glauben, dass Ostern vor der Tür steht. Aber Ministrantendienst heißt eben nicht nur, in der aufwendigen Osternacht einen Dienst zu übernehmen, sondern auch mit dem Ratschen am Karfreitag die Vorbereitung für dieses hohe Fest zu bestreiten. Die Ratscher waren am Karfreitag um 8 Uhr unterwegs, als es in der Stadt bereits hell war. Zu hören waren die Ratschen auch um 12 und 18 Uhr. Am Karsamstag sind die Ministranten um 10, 12, 18 und 20 Uhr unterwegs.

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