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Rainer Bucklisch arbeite seit 40 Jahren für Adelsdorf


Autor: Johanna Blum

Adelsdorf, Mittwoch, 02. Sept. 2015

Rainer Bucklisch feierte mit vielen Kollegen seine langjährige Tätigkeit für die Gemeinde, in der er auch zur Schule ging.
Rainer Bucklisch und Jutta Köhler stoßen auf das Jubiläum an.  Foto: Johanna Blum


Am vergangenen Mittwoch feierte Rainer Bucklisch im Kreise vieler Kollegen und auch der Mitarbeiter des Bauhofs im Rathaus zu Adelsdorf sein 40. Dienstjubiläum. Zweite Bürgermeisterin Jutta Köhler (SPD) gratulierte im Namen der Gemeinde. Dabei warf sie zusammen mit dem Jubilar einen Blick zurück auf die vergangenen 25 Jahre.


Wachechter Adelsdorfer

"Heute können sich Berufseinsteiger gar nicht mehr vorstellen, ihr Leben lang bis zur Rente an einem einzigen Arbeitsplatz zu bleiben - oder sie bekommen auch gar nicht die Chance dazu", gab sie zu bedenken. "Dienstjubiläen wie das Ihre werden schon bald der Vergangenheit angehören", fuhr sie fort.
Als waschechter Adelsdorfer verbrachte Bucklisch seine Schulzeit in Adelsdorf. Nach dem erfolgreichen Quali hat er sich bei der Gemeinde beworben "und am 1. September1975 hab ich hier im Rathaus angefangen", so der Jubilar.
"Damals hab ich alle Abteilungen durchgemacht, und meine letzte Station war in der Kasse und im Steueramt", erinnert er sich. "Da bin ich dann hängen geblieben, weil die jemand gebraucht haben", fügt er an. Da er sich mittlerweile in der Gemeindeverwaltung wichtige Fähigkeiten angeeignet hatte und die Zeit des Wehrdienstes gekommen war, stellte sein Arbeitgeber drei Mal in drei Jahren den Antrag auf Unabkömmlichkeit, dem jedes Mal stattgegeben wurde. "Gedient haben Sie zwar nicht, aber Sie haben Ihrem Vaterland, genau genommen Ihrer Gemeinde, trotzdem einen großen Dienst erwiesen", so Köhler. Bis etwa 1994 war er Alleinverantwortlicher im EDV-Bereich. "Es ging um Fehlzeiterfassung, interne Leistungsverrechnung, das Anordnungswesen, Erstellung der Jahresabschlüsse und mehr.


Sein vierter Bürgermeister

Inzwischen arbeitet der Jubilar unter dem vierten Bürgermeister. "Der Alfons Trapp hat mich seinerzeit angestellt und unter seiner Amtszeit hab ich gelernt", erzählt er. Sein damaliger Chef war der inzwischen verstorbene Siegfried Barufke. "Ohne ihn waren wir zeitweise fünf Mitarbeiter", weiß er noch. "Ewald Münch, Trapps Nachfolger, hat große Stücke auf mich gehalten und er hat mich auch befördert", schwärmt er. Ansonsten hatte und hat er mit den regierenden Bürgermeistern - nach Ewald Münch kam Armin Goß und jetzt Karsten Fischkal (FW) - direkt nicht viel zu tun. Seine Ansprechpartner sind der Kämmerer und der jeweilige Amtsleiter. "Angefangen hab ich mit einer manuellen Buchungsmaschine, der AC 6000", erinnert er sich. "Die war aufgebaut wie eine Schreibmaschine. Pro Kostenstelle wurde eine Karte angelegt. Die Belege wurden erfasst und das hat dann alles die Maschine alleine gemacht" lächelt er im Rückblick. Ungefähr im Jahr 1980 wurde dann die erste EDV-Anlage mit Bildschirm angeschafft. Das war absolutes Neuland für alle Mitarbeiter und die Softwarefirma. "Es war für uns recht stressig, denn dauernd gab es - bis heute - Neuerungen und Änderungen, Firmenwechsel und mehr", erinnert er sich. Jetzt sind wir bei der AKDB (Anstalt für kommunale Datenverarbeitung), welche die Software bietet.


Häufiger Systemwechsel

Auch die Umstellung auf das doppische Rechnungswesen war ein ziemlicher Akt. "Natürlich profitiere ich von meiner langjährigen Erfahrung und viele Lehrgänge hier in der Gemeinde oder auch auswärts waren für mich sehr hilfreich", betont er stolz. Der häufige Systemwechsel sei schon ab und zu beschwerlich gewesen, aber so kam nie Langeweile auf. "Heute kann das alles nur noch ein EDV-Fachmann schaffen", erklärt er. Eine örtliche Firma betreue die Anwender und alles, was mit Hardware zu tun hat. Das gehe sogar über Fernwartung. Zwei Erlebnisse weiß er noch zu berichten: "Als Lehrling durfte ich bei der Bürgermeisterwahl (Trapp/Münch) im Briefwahlbezirk mitmachen und musste dann wegen der Wahlanfechtung zum Verhör in die Sparkasse, wo das Landratsamt ein Büro eingerichtet hatte. Das war ganz schön aufregend", lacht er heute. "Weniger angenehm war es einmal, als wir ein Unix-System hatten, das einfach von alleine gebootet hat, bis festgestellt wurde, dass der Kernel defekt war. Alle Daten waren durcheinander. Das war nervig!" Einen Wunsch hat er für die Zukunft: "Ich muss oder darf noch bis 2024 arbeiten und da hoffe ich, dass es etwas ruhiger zugeht, auch wenn immer wieder Neuerungen auf uns zukommen!"

Köhler dankte Bucklisch am Ende für 40 Jahre verlässliche, loyale und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute. Auch Karola Lorz, die Personalratsvorsitzende und Kollegin gratulierte ihm, dem 15. Nothelfer, der immer, wenn in der EDV was gehakt hat - und nicht nur da - zur Stelle war und ist. Kämmerer Christian Jakobs schloss sich den Glückwünschen an. "Sie als typischer Franke bemühen sich ja redlich, mir das Fränkische beizubringen.", lachte er. Auch er lobte den tüchtigen Mitarbeiter: "Sie haben noch nie Nein gesagt und Sie sind nicht nur für den Kämmerer ein Kümmerer", fügte er an. "Leider müssen Sie einen Teil die nächsten 40 Jahre ehrenamtlich mitarbeiten", warnte er ihn schmunzelnd, bevor alle Gratulanten mit einem Glas Sekt auf den Jubilar anstießen.