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Räte entscheiden über Bebauung in Höchstadt


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 27. November 2020

Für die Baulandausweisung im Höchstadter Gebiet Häckersteig steht auch eine ökologische Alternative zur Wahl.
An diesem Heckenzug entlang des Treibwegs soll in der Alternativplanung nicht gebaut werden.  Foto: Andreas Dorsch


Wie geht es mit der Ausweisung von Bauland in Höchstadt weiter? Über diese Frage wurde in den vergangenen Monaten nicht nur im Stadtrat viel und kontrovers diskutiert. In der nächsten Sitzung am Montag, 7. Dezember, um 18 Uhr in der Aischtalhalle soll nun endgültig über den neuen Flächennutzungsplan der Stadt entschieden werden.

Hauptstreitpunkt ist die Erweiterung des Baugebietes Häckersteig im Nordwesten Höchstadts. Um die starke Nachfrage nach Bauland wenigstens teilweise befriedigen zu können, wollten Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und die Verwaltung ursprünglich in einer großen Lösung das Häckersteig-Gebiet um 40 bis 50 Hektar Bauland erweitern.

Kompromiss mit 26 Hektar

Zu viel, sagte die CSU. Man einigte sich auf einen Kompromiss und reduzierte die Fläche auf 26 Hektar. In einer Vorabstimmung votierte die Mehrheit des Stadtrats im Juli für die abgespeckte Version, die in die Planunterlagen eingehen sollte.

Nun soll am 7. Dezember der Flächennutzungsplan endgültig ins Genehmigungsverfahren geschickt werden. Weil inzwischen vor allem von Seiten der Grünen und einigen Höchstadter Bürgern auch die reduzierte Häckersteig-Planung mit 26 Hektar auf Widerstand stieß, wurde daneben noch eine Alternativplanung erstellt, die den Fokus auf die Ökologie legt.

Schnelles Bauland

Bürgermeister Brehm hat ein vorrangiges Ziel: "Ich möchte den Bürgern schnellstmöglich Bauland anbieten können." Er macht auch kein Hehl daraus, dass er am liebsten die große Lösung mit über 40 Hektar umgesetzt hätte. Doch von der musste er sich schon verabschieden.

Den Stadträten stehen jetzt zwei Alternativen zur Wahl: die städtebaulich zu bevorzugende und bereits mehrheitlich empfohlene Kompromisslösung mit 26 Hektar und die neue ökologische Variante. Bei ihr haben die Planer einzelne Geländestreifen um die bestehenden Heckenzüge aus der Bebauung herausgenommen. Für Bürgermeister Brehm "ein deutliches Angebot" an die Kritiker. Vor allem entlang des Treibwegs soll ein breiter Streifen nicht bebaut werden. Weil dafür aber die überplanten schmaleren Flächen etwas länger werden, könnten ungefähr so viele Bauplätze ausgewiesen werden wie bei dem bisher befürworteten Kompromiss.

Die ökologische Variante würde laut der Planer auch das Stadtklima positiv beeinflussen - "durch eine Kaltluftbildung und entsprechenden Wärmeaustausch zur Kernstadt".

Ins Genehmigungsverfahren

Eine der beiden Alternativen soll jetzt mit dem Flächennutzungsplan ins Verfahren geschickt werden. Dabei könne jeder einzelne Stadtrat entscheiden, in welche Hauptrichtung er gehen möchte, sagt der Bürgermeister. Er selbst kann mit beiden Varianten leben.

Egoismus pur

Auf keinen Fall anschließen werde er sich der Haltung der Grünen-Fraktion im Höchstadter Stadtrat. Die Neulinge im Gremium hatten den Antrag gestellt, über ein Ratsbegehren die Bürger entscheiden zu lassen. Ziel der Grünen ist es, die weitere Bebauung im Gebiet Häcker- steig zu stoppen und auch kein weiteres Gewerbegebiet in Höchstadt auszuweisen.

Brehm ist darüber richtig verärgert und sieht in dem Ansinnen der Grünen "Egoismus pur", wenn alles so bleiben soll wie es ist.

Ein Ratsbegehren sei aus seiner Sicht ohnehin unsinnig, "weil jeder Bürger im Bauleitplanverfahren Einwände und Stellungnahmen zum Planentwurf abgeben kann".