Radltour rollt Richtung Rezelsdorf
Autor: Richard Sänger
Weisendorf, Donnerstag, 02. August 2018
Der riesige Tross der BR-Radltour wurde bei der Fahrt durch Weisendorf begeistert empfangen.
Auf der fünften Etappe der 29. BR-Radltour durchquerten 1100 Radler den Seebachgrund und wurden von einem gut gelaunten Staatsminister Joachim Herrmann (CSU) angeführt. Nach einer Stunde Fahrt von Baiersdorf kommend waren die Radler bester Stimmung, winkten den Zuschauern am Straßenrand zu und verließen Weisendorf in Richtung Rezeldorf.
Das Spektakel ließen sich auch die Kinder des evangelischen Kindergartens nicht entgehen und hatten sich mit ihren Erzieherinnen an der Höchstadter Straße postiert. "Wenn die Tour schon durch Weisendorf geht, wollen wir natürlich auch dabei sein", meinte die Leiterin Sandra Ebersberger. Schon vor Beginn waren die Kinder von den hin und her flitzenden Polizeibeamten auf ihren blaulicht-blinkenden Motorrädern fasziniert, denn die Beamten stoppten den Gegenverkehr, sperrten Seitenstraßen und Einmündungen.
Der große Teil der Autofahrer hielt sich auch an die Anweisungen der Polizeibeamten, drehte um oder blieb stehen. Aber es gibt auch unvernünftige Fahrer, so wurde dem Beamten an der Ampelkreuzung schon mal der Vogel oder der Mittelfinger gezeigt, als ihm die Durchfahrt verwehrt wurde. Allerdings ignorierte der junge Beamte die Gesten, die er wahrscheinlich auf der gesamten Strecke zu sehen bekommt, weil die Leute keine Zeit zu haben scheinen, denn nach knapp 15 Minuten war der Spuk auch schon wieder vorbei.
Die BR-Radltour rollt heuer bereits zum 29. Mal quer durch das Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks. Sechs Etappen durch fünf Regierungsbezirke, von Mühldorf nach Marktheidenfeld, insgesamt 480 Kilometer. Die gestrige fünfte Etappe führte durch den Seebachgrund über Scheinfeld nach Kitzingen am Main. Bei bis zu 35 Grad Celsius starteten die Radler am Morgen um 9 Uhr in Baiersdorf. Über Gerhardshofen, Scheinfeld, Iphofen und Mainbernheim erreichte die Radltour um 16.20 Uhr das Etappenziel Kitzingen.
Dass viel Arbeit hinter der Tour steckt, ist aber für Teilnehmer und Zuschauer nur ansatzweise zu sehen. Der "Fahrplan" des Feldes ist minutiös getaktet - aber überall können verspätete Züge, plötzlich aufgerissene Straßen oder wie heuer die extreme Hitze das angepeilte Durchschnittstempo verändern. So werden immer wieder Sammelstopps eingelegt. Begleitmotorradfahrer und Polizeibeamte sind der Tour immer einige Minuten voraus, um mögliche Hindernisse zu erkennen.