(R)Evolution beginnt heute Abend
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Mittwoch, 08. November 2017
Im Herzogenauracher Kunst-Raum ist Freitagabend um 19 Uhr die Vernissage einer Gemeinschaftsausstellung. Zu sehen sind Malerei, Plastik und digitale Kunst.
Vom Freitag bis zum 28. November präsentieren Irene Hetzler (Malerei), Carolin Gugel (Plastik Skulptur) und Roman Krelina (Malerei) sowie Hans-Peter Singer (digitale Kunst Mischtechnik) im Kunst-Raum aus der Gruppe "Andersartig" mit "(R)Evolution ein grenzüberschreitendes Projekt. Wie Irene Häusler erläuterte, zeigt sich "(R)Evolution" im Spiegel einer sich wandelnden Gesellschaft in Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Religion und Kultur. Denn gerade klassische Themen der Kunst sind eng mit biologischen Lebenszielen verknüpft. Dabei spiele auch die Digitalisierung eine große Rolle, die sich nicht nur auf Social Media beschränkt, sondern insbesondere wird Industrie 4.0 die gesamte Arbeitswelt verändern und die Wirtschaft sowie das Leben jedes Einzelnen umkrempeln.
So steht die Frage im Raum: Wachstumswunder oder Digitaldilemma? Und: Welche Rolle spielt Kunst im Evolutionsprozess? Dazu wird es von Manfred Braun auch einen Vortrag mit anschließender Diskussion geben. So zeigt Irene Hetzler in ihren Arbeiten die eigene, andere Wahrnehmung der Welt von heute, in der die aktuellen globalen (r)evolutionären Entwicklungen diese immer komplexer und unberechenbarer werden lassen.
Ihre Werke spiegeln Aspekte der realen Welt im Wesen Mensch, der Natur und Umwelt "abstrakt, expressiv oder surreal-fantastisch". Nicht festgelegt auf eine Stilrichtung und Technik erzeugt sie in Bildern dynamische Spannungen durch thematischen Einsatz von Farbe, Farbexplosionen und durch Reduktion. So verschafft sie sich die für ihre Arbeit notwendige Freiheit, um dem Betrachter Konfrontation sowie Kommunikation zu ermöglichen.
Bei Carolin Gugel ist ein wesentlicher Antrieb ihrer Arbeit die Suche nach Wurzeln, nach Ursprüngen oder der Blick auf das "Wesen der Dinge". Sie arbeitet ausschließlich mit Ton, weil er für sie eines der ursprünglichsten Materialien überhaupt ist und ein hohes Maß an Eigenleben besitzt. Dieses versucht sie in der Regel weitestgehend zu erhalten.
Bei den Werken zu dieser Ausstellung stand der Mensch im abstrakten Sinn, und verschiedene Facetten des Lebens in Bezug zur Gesellschaft im Fokus.
Der tschechische Künstler Roman Krelina absolvierte das Studium of Fine Arts an der Universität Ústí nad Labem. Krelina ist Maler, Bildhauer und Kurator der drei Stadtgalerien in Chomutov. In seinen Werken zeigen der präzise Strich und die außergewöhnliche Farbpalette Wirkung auf den Betrachter.
Menschliche Figuren, Porträts und Tiere in manchmal personifizierter Form bieten mitunter manipulierte, atemberaubende Geschichten, absurd, poetisch, fröhlich oder traurig.
Hans-Peter Singer beschäftigt sich ausschließlich mit Themen, die auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Menschen ( Isolation, Anonymität, Gewalt) in ihrer nächsten Umgebung und unserer Zeit Bezug nehmen.
Diese Bilder kombiniert Singer in verblüffenden Übergängen mit den Strukturen verwitterter Mauern oder alter Bäume, bindet den Mensch dadurch überzeugend in die Natur ein: Nicht der Mensch beherrscht die Natur, sondern umgekehrt.
Manfred Braun referiert über "Morgenstadt - Adaptive Housing Systems (AHS)", ein Projekt des Fraunhofer-Instituts, das in einem Verbund von Forschung, Wirtschaft und Kommunen gemeinschaftlich innovative und bedarfsgerechte Lösungen für die Zukunft der nachhaltigen, lebenswerten und wandlungsfähigen Stadt von morgen entwickeln und realisieren will.
Die Vernissage am Freitagabend um 19 Uhr wird musikalisch von Michael Ort begleitet.
Die Ausstellung wird auch noch in der Partnerstadt Wolfsberg und in Tschechien zu sehen sein.