Druckartikel: Puma baut 900 Jobs ab - fränkischer Sportartikel-Riese mit Verlusten

Puma baut 900 Jobs ab - fränkischer Sportartikel-Riese mit Verlusten


Autor: Ralf Welz

Herzogenaurach, Donnerstag, 30. Oktober 2025

Der fränkische Sportartikelhersteller Puma hat mit Verlusten zu kämpfen. In der Folge streicht das Unternehmen nun 900 weitere Arbeitsplätze.
Angesichts rückläufiger Umsätze und des wachsenden Wettbewerbsdrucks strebt der Sportartikelhersteller Puma einen Neustart an.


Der fränkische Sportartikelhersteller Puma plant einen gravierenden Stellenabbau. Bis zum Jahr 2026 sollen insgesamt 900 Stellen gestrichen werden. Bereits zuvor hatte das Unternehmen 500 Arbeitsplätze abgebaut, darunter 150 in der Zentrale in Herzogenaurach. Der Stellenabbau in der Verwaltung ist Teil eines umfassenden Effizienzprogramms namens "NextLevel", das die Kosten senken und die interne Struktur verschlanken soll.

"Die Kosten und Einsparungen des erweiterten Programms werden weiterhin evaluiert", teilt das Unternehmen in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung (30. Oktober 2025) mit. Zusätzliche Details sollen demnach zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Puma ist aktuell mit einem Umsatzrückgang und einer schwierigen wirtschaftlichen Lage konfrontiert, weshalb die zusätzlichen Stellenstreichungen als notwendig erachtet werden.

Puma zieht Reißleine: Sportartikelhersteller will 900 zusätzliche Stellen streichen

"Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse zum zweiten Quartal hat Puma bereits angekündigt, dass das Jahr 2025 ein Jahr des strategischen Resets sein wird", wird CEO Arthur Hoeld in der aktuellen Verlautbarung zitiert. "Seitdem haben wir wichtige Maßnahmen ergriffen, um unsere Vertriebsstrukturen zu bereinigen, unser Cash-Management zu verbessern und unsere Kostenstrukturen kurz- und mittelfristig entsprechend anzupassen", so der Puma-Chef. Durch die Ausweitung des Kosteneffizienzprogramms gehe man die Herausforderungen zügig an und stelle das Unternehmen effizienter und insgesamt widerstandsfähiger auf.

Puma musste im dritten Quartal 2025 einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen, vor allem durch erhöhte Lagerbestände, Währungsunsicherheiten und US-Zölle.
Das bereinigte EBIT wird für 2025 auf 445 bis 525 Millionen Euro geschätzt und liegt damit unter den 622 Millionen Euro des Vorjahres. Die Umsatzentwicklung im zurückliegenden Quartal war ebenfalls schwach - das Unternehmen korrigierte seine Jahresprognose nach unten, mit einem währungsbereinigten Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

In den ersten neun Monaten des Jahres verzeichnete der Sportwarenspezialist Verluste. Die Umsätze gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent zurück und erreichten 5,973 Milliarden Euro. Gleichzeitig sank das Konzernergebnis um etwa eine halbe Milliarde Euro. Nach neun Monaten wies das Unternehmen einen Verlust von 257 Millionen Euro aus.

"Unglaubliches Potenzial": Puma-CEO zeigt sich mit Blick auf Zukunft optimistisch

Der laufende Stellenabbau und das Kosteneffizienzprogramm "NextLevel" belasten die Finanzen nach eigenen Angaben zusätzlich - mit einmaligen Kosten von bis zu 75 Millionen Euro im Jahr 2025. Trotz kurzfristiger Belastungen sollen die Maßnahmen langfristig die Effizienz und Struktur des Unternehmens verbessern. Der fränkische Sportartikelriese will sich zukünftig stärker auf die Bereiche Fußball, Training, Laufen und sportliche Freizeitmode konzentrieren und sein Sortiment verkleinern.

Auch die Umsätze im Billigsegment sollen zurückgefahren werden. Zudem sollen weniger Rabatte im eigenen Online-Shop angeboten werden. Puma rechnet erst ab 2027 wieder mit Wachstum; die Jahre bis dahin werden als Übergangsphase betrachtet. "Ich glaube fest daran, dass die Marke Puma intakt ist und ein unglaubliches Potenzial hat", hält CEO Hoeld fest. Puma verfüge über eines der besten Produktarchive der Branche und habe zudem "eine enorme Glaubwürdigkeit" in wichtigen Sportarten.

"Wir haben die Bereiche identifiziert, in denen wir entschlossen handeln müssen." Aus den gesetzten strategischen Prioritäten ergebe sich das klare Ziel, Puma als eine der Top-3-Sportmarken weltweit zu etablieren. Das Unternehmen soll demnach über dem Branchendurchschnitt wachsen und mittelfristig nachhaltig Gewinne erzielen.

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