Provokative Gegenwelt: Walter Melcher aus Wolfsberg stellt aus
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Sonntag, 14. Oktober 2018
Der Wolfsberger Walter Walter Melcher präsentiert seine Bilder im Kunstraum. Es geht um Dinge, die zum Garten gehören.
Was ist die weltbeste Kommunikationsform? Igor Pucker, Leiter des Landesmuseums Kärnten, beantwortet die Frage mit einem typischen Rezept: "Über Kunst und Kultur sprechen, bei einem schönen Gläschen."
Im Kunstraum an der Langenzenner Straße eröffnete Zweite Bürgermeisterin Renate Schroff die Ausstellung "Res Hortenses" (Dinge, die zum Garten gehören) des Malers Walter Melcher aus der Partnerstadt Wolfsberg. Damit werde die Verbundenheit zu Wolfsberg gezeigt, sagte Schroff. "Das ist ein Ausdruck der Freundschaft zwischen den beiden Städten und ihrer Bevölkerung", sagte die Bürgermeisterin, als sie den Künstler und seine großformatigen Werke vorstellte.
"Walter Melchers Werke bedeuten eine subjektive Sicht auf die Welt", hieß es in der Laudatio von Igor Pucker. Er lasse mit seinen Werken für den Betrachter eine heimische Idylle. "Mit ironischer Brechung, mit humorvoll-sarkastischer und offenbarender Gestaltung von Bildthemen setzt Walter Melcher stets auch eine Gegenwelt in Szene, eine Gegenwelt, die uns herausfordert, ja provozieren möchte, und die sein hohes technisches Vermögen von der Scheinwelt schön gestalteter Oberflächen bewahrt", beschrieb Pucker die Arbeiten des Künstlers.
Mit dem Gemälde "Zwergerl" gibt Melcher durchaus den Hinweis, dass der blühende Baum einer jahrzehntelang währenden Partnerschaft nicht in Selbstbeschau und Selbstzufriedenheit münden möge. Aber dem seien die beiden befreundeten Städte durch die Jahre, unter anderem mit qualitätvollen Kunstprojekten wie der aktuell Ausstellung, ja erfolgreich begegnet. Die Vernissage wurde vom Saxophonisten und Musiklehrer Martin Rießbeck musikalisch gestaltet.
Walter Melcher
1960 geboren in Klagenfurt
1976 bis 1980 Lehre zum Goldschmied