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Proteste gegen neue Goldmine


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Donnerstag, 18. April 2013

Aktuelles aus Cajamarca berichtete Hans Meister, Vorsitzender des Förderkreises. 8000 Euro aus Herzogenaurach kommen Umweltprojekten zugute.
Hunderte von Menschen zogen regelmäßig protestierend durch die Stadt Cajamarca.  Foto: privat


Unter den Bürgern der Stadt gibt es gute Verbindungen nach Peru. Für eine davon zeichnet der Förderkreis Cajamarca verantwortlich, der in seiner Jahreshauptversammlung Rechenschaft ablegte und neue Projekte besprach. Außerdem pflegt die katholische Stadtpfarrei eine Pfarrpartnerschaft mit Tembladera.
Der Vorsitzende des Förderkreises Cajamarca, Hans Meister, war mit seiner Familie zwischen 1970 und 1973 in der Region Cajamarca im Entwicklungsdienst tätig. Der Kontakt zu Peru riss auch nach der Rückkehr nach Deutschland niemals ab, vor allem, weil es in Herzogenaurach mit dem Förderkreis Cajamarca eine Gruppe gibt, die sich in Peru engagiert.
Hans Meister berichtete über die Aktivitäten im abgelaufenen Jahr. Eine Delegation aus Herzogenaurach war genauso wie Hans Meister vom 20. Juni bis 14. Juli in Peru. Besucht wurde Bambamarca, wo in sechs Gemeinden das Aufforstungsprojekt durchgeführt wird.

Die Besucher wollten sich auch von den Fortschritten überzeugen.

Aufforstung kostet Geld

Denn mit der Ausbeutung von Rohstoffen, besonders für eine Goldmine, ging auch eine Abholzung des Baumbestandes einher. Mit dem neuen Aufforstungsprojekt soll dieser Entwicklung entgegengewirkt werden. Durch die Neuanpflanzung soll vor allem die Bodenerosion aufgehalten werden, um die landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern und für ein besseres Klima zu sorgen.
Eucalyptus, Alizos, Zypressen und Pinien werden zum Pflanzen vorgezogen. Im vergangenen Jahr konnten durch den Förderkreis Cajamarca in Herzogenaurach über 8000 Euro an die Asociacion José Dammert in Bambamarca für dieses Projekt zur Verfügung gestellt werden, wie Hans Meister den Mitgliedern berichtete.
In Tembladera, das eine Pfarrpartnerschaft mit der Herzogenauracher Stadtpfarrei pflegt, besuchten sie den neuen Geistlichen Padre Segundo Alarcon Cobeñas.
In Cajamarca finden Proteste gegen eine neu entstandene Mine statt, bei denen es sogar Tote gegeben hat. Dort wirkt inzwischen der ehemalige Pfarrer vom Tembladera, Padre Victorino Guerra, als Seelsorger in der Pfarrei "Nuestra Señora de Guadelupe". Padre Victorino Guerra war auch im vergangenen Jahr zu Besuch in seiner neuen deutschen Partnergemeinde Ostrach und machte auch einen Abstecher nach Herzogenaurach, wo er im März über seine Arbeiten und Projekte in Cajamarca berichtete.
Die Herzogenauracher Delegation war in Apalín Alto, wo Absprachen mit den Lehrern, Eltern und Schülern wegen der Studie zu Kosmovision stattfanden.
Der Herzogenauracher Förderkreis hat über Jahre Energiesparherde finanziert. Diese waren wichtig, um die Gesundheit der Bewohner zu gewährleisten und eine bessere Energieausbeute des Brennholzes zu erzielen. Mit der Unterstützung aus Deutschland konnten rund 500 Herde gebaut werden. Das Projekt läuft langsam aus. Es ist geplant, dass sich die Besitzer der bereits gebauten Herde mit ihrem eingesparten Geld für das Heizmaterial an der Finanzierung neuer Herde beteiligen sollen. Für eine positive Rückmeldung in Herzogenaurach sorgte auch Segunda Torres de Hillenbrand von der Asociación José Dammert in Bambamarca, die im September über die Arbeiten berichtete.

Auf Geschenke verzichtet

In Vertretung von Herbert Flick berichtete Gerdie Meister über die Kasse. Dank der Beiträge und Spenden konnte sie einen guten Kassenstand konstatieren. So verzichten Peru-Unterstützer bei Ehejubiläen oder runden Geburtstagen auf Geschenke und stellen das gespendete Geld für Peru zur Verfügung. Hans Meister berichtete danach über das Projekt "Kosmovision" der Schülerinnen und Schüler sowie der Bewohner von Cajamarca in der Redaktion von Carlos Arana Cerna. Übertragen heißt dieses Werk "Unser Weltbild - Die Binäre Konzeption des Universums und allen Lebens in der Gemeinde Apalin Alto". Das Werk schildert, wie die Menschen in der Urzeit allmählich begannen, die Erde zu bebauen, Häuser zu errichten und ihre Toten zu begraben.