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Postmänner in Höchstadt stellen weiterhin zu


Autor: Sabine Memmel

Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 10. Juni 2015

Ein Streik der Stützpunktes in Höchstadt ist vorerst nicht zu befürchten, aber auch nicht ausgeschlossen. Für die Zusteller gibt es deutlich weniger auszutragen als sonst.
Von Streik noch keine Spur: Die Post in Höchstadt wird auch weiterhin ausgestellt. Zumindest ist vorerst kein Streik geplant.  Foto: Sabine Memmelin


Ein paar haben ganz schön Augen gemacht, als die Postmänner in dieser Woche vor ihrer Tür standen. Schließlich haben sie sich schon auf ein paar Tage ohne Briefe und Pakete eingestellt. "Viele waren wirklich überrascht und haben gar nicht damit gerechnet, dass wir kommen", erzählt Sven Ditterich, Teamleiter des Stützpunktes der Deutschen Post in Höchstadt.

Und es ist auch weiterhin erstmal nichts zu befürchten. Ein Streik hier vor Ort ist nicht geplant. Zumindest vorerst nicht. "Wir machen die Planungen, wo gestreikt wird, immer erst am Abend davor. Das entscheidet sich also recht kurzfristig", sagt Jessica Hampel von der Gewerkschaft Verdi (Bezirk Mittelfranken).

Während bisher nur die Mitarbeiter der Briefverteilzentren streiken, kündigt Verdi an, dass in den nächsten Tagen auch weitere Bereiche vom Streik betroffen sein werden. Ein Ausstand auch in Höchstadt ist also nicht ausgeschlossen.

Einen Totalausfall dürfte es aber nicht gehen. Da beruhigt Sven Ditterich die Höchstadter schon mal im Vorfeld. Vier der insgesamt 16 Angestellten, die sich derzeit im Urlaub befinden, werden nämlich aktuell von Studenten ersetzt. Und die hätten überhaupt kein Interesse daran, ihre Arbeit niederzulegen. Genauso gebe es ein paar Kollegen, die gerade erst eingearbeitet würden und noch gar kein Mitglied der Gewerkschaft seien. "Rund die Hälfte der Zusteller wäre also immer noch da. In sechs der insgesamt zwölf Bezirke könnte nach wie vor zugestellt werden", sagt Ditterich.

Die Post, auch Pakete, werden also wie gewohnt ausgetragen. Doch die Spuren des unbefristeten Streiks bei der Deutschen Post sind in Höchstadt dennoch spürbar. Denn die Halle in der Großen Bauerngasse ist morgens viel leerer als sonst."Was aus dem Verteilzentrum in Langwasser kommt, ist schon deutlich weniger als sonst. Wir können nur das austragen, was da ist, das liegt nicht an uns", erklärt Ditterich. Feierabend ist deshalb in diesen Tagen etwas früher drin als sonst.

Immerhin ein kleiner Vorteil für die Mitarbeiter. Doch Ditterich ahnt schon, was da auf sie zukommt: "Wenn der Streik dann vorbei ist, wird uns der Schlag treffen, wenn wir alles, was liegen geblieben ist, ausstellen müssen."