Druckartikel: "Pfarreien sollen ihre Trümpfe ausspielen"

"Pfarreien sollen ihre Trümpfe ausspielen"


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Mittwoch, 01. Januar 2014

Für die katholischen Pfarreien und die Stadt Herzogenaurach ging mit 2013 ein ereignisreiches Jahr zu Ende. In der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena hielt Stadtpfarrer Helmut Hetzel Rückschau auf das alte, aber auch Vorausschau auf ein neues Jahr.
Beim Jahresschlussgottesdienst in St. Magdalena zogen die Herzogenauracher Pfarreien Bilanz.  Foto: Manfred Welker


Hetzel zelebriere gemeinsam mit Pater Sebastian Watzek S.J. und Pater Vincent Chettiar MSFS, unterstützt von 30 Ministranten aus den drei Pfarreien sowie Haundorf, den Jahresschlussgottesdienst.

Der Stadtpfarrer thematisierte in seiner Einleitung unter anderem die guten und schlechten Seiten in diesem Jahr und erinnerte an den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. am Rosenmontag und die Wahl von Jose Maria Bergoglio am 13. März, der sich den Namen Franziskus gab.

Für die Opfer des Unglücks auf den Philippinen wurde auch in Herzogenaurach viele Spenden gesammelt.
Für die Pfarrei St. Otto thematisierte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rolf Neubert viele Ereignisse, darunter besonders das Otto-Fest. Ein neuer Kreuzweg von Helmut Roehrich aus Augsburg wurde für die Kirche eingeweiht. "Er verschönert die Kirche wie eine Perle!" Zu Pfingsten wurde ein gemeinsamer Gottesdienst für den Seelsorgebereich gefeiert. 14 Kinder wurden getauft, 16 feierten Erstkommunion, zwei Paare getraut. Zusätzlich zu 36 Sterbefällen gab es 19 Austritte.

Wallfahrtsjubiläum

Für die Pfarrei St. Maria Magdalena erinnerte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Doris Welker daran, dass 2013 das Jubiläum "350 Jahre Wallfahrt nach Gößweinstein" gefeiert wurde. Außerdem wurde das Kinderhaus St. Franziskus auf der Herzo Base seiner Bestimmung übergeben.

Angeboten wurden Spielplatz- und Querbeetgottesdienste sowie Flurprozessionen. Außerdem wurden fünf Gläubige nach einer fast zweijährigen Ausbildung zu Wort-Gottes-Dienst-Leitern beauftragt.

76 Kinder wurden getauft, 58 Kinder feierten ihre Erstkommunion, 56 Firmlingen wurde das Sakrament der Firmung gespendet. Es gab 17 Trauungen, sowie zahlreiche silberne, goldene und diamantene Hochzeiten. 80 Gemeindemitglieder sind im abgelaufenen Jahr verstorben. Die Anzahl der Kirchenaustritte hat sich auf 49 erhöht, außerdem gab es einen Eintritt.

Zum Bedauern vieler Herzogenauracher mussten sie Abschied von "ihren" Mallersdorfer Schwestern im Liebfrauenhaus nehmen, die ins Mutterhaus zurückkehrten.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hermann Josef Conrads thematisierte für die Pfarrei St. Josef ein ganz besonderes Jahr: Die Neuausgestaltung der Pfarrkirche und den feierlichen Gottesdienst mit Bambergs Erzbischof Ludwig Schick. Die Gläubigen sollten sich in der neu gestalteten Kirche wohlfühlen.

Außerdem konnten die Kinder wieder in das neue Kinderhaus St. Josef einziehen. Die Erstkommunion und die Firmung fand in der Stadtpfarrkirche statt. Für die Jubelkommunikanten wurde eigens ein Zelt im Pfarrgarten von St. Josef aufgestellt.

Freudige Ereignisse waren drei Taufen, die Erstkommunion von 14 Kindern und die Firmung von 26 Jugendlichen. Neun Person haben die Kirche verlassen. Zu beklagen war der Tod von 25 Gemeindemitgliedern.
Stadtpfarrer Helmut Hetzel verglich in seiner Predigt die Herzogenauracher Pfarreien in einem Schafkopf-Kartenspiel; mal spielen zwei gegen zwei oder einer gegen drei.

Achtung und Wertschätzung

Auch im eigenen Leben gebe es Trümpfe, wie schöne Momente und Erlebnisse, aber auch "Nixer", wie die 9er-Karten in Herzogenaurach bezeichnet werden, sowie einfach "Farbkarten". Auch jede Pfarrei verfüge über unterschiedliche Karten - Trümpfe, aber auch "Nixer" und Farbkarten.

Hetzel rief auf zu einem Wertschätzen und Achten der einzelnen Pfarreien. "Jeder ist in der jeweiligen anderen Pfarrei willkommen!" so Hetzel. "Man kann diesen Trumpf jederzeit ausspielen, sparen sie nicht damit!", riet er den Gläubigen, in Anlehnung an eine Passage aus der Lesung des Römerbriefs: "Übertrefft euch in gegenseitiger Achtung".

Mit dem Segen beschloss Hetzel die Messe und entließ die Gottesdienstbesucher in den Silvesterabend.