Patenschaften für Blühflächen kommen im Landkreis Erlangen-Höchstadt gut an
Autor: Mirjam Stumpf
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 05. Mai 2019
Im Februar hatten Landwirte im Kreis Höchstadt Blütenpatenschaften angeboten. Die Resonanz war groß. Nun werden sie die Saat ausbringen.
Johannes Funke durchsiebt das Saatengemisch mit den Fingern, das er in seiner Handfläche hält. Endlich ist die Blühmischung eingetroffen, auf die er gewartet hat. "Die Firma hatte Engpässe, weil die Nachfrage nach dem Volksbegehren Artenvielfalt so groß war."
Der Landwirt aus Neuhaus hat im Zuge der Unterschriftensammlung allen Interessierten zusätzlich angeboten, auf einem Teil seiner Agrarbodens Patenschaften für Blühflächen zu übernehmen, um sich aktiv für den Artenschutz einzusetzen.
Der Grund, den er dafür zur Verfügung stellt, ist 12.000 Quadratmeter groß. Er selbst legt noch einmal das doppelte an Boden dazu. In dieser Zeit bewirtschaftet Funke die Fläche nicht ackerbaulich.
Für 100 Quadratmeter zahlt man 50 Euro, die Laufzeit ist vorerst auf zwei Jahre angesetzt. "Aber ich werde alle Paten nach dem ersten Jahr noch einmal fragen, ob sie weiterhin dabeibleiben möchten", stellt Funke in Aussicht.
Mehr als gedacht
Von Anfang Februar bis in den März konnte man sich bei dem 34-Jährigen melden. Das haben auch viele getan. 70 Patenschaften konnte der Agraringenieur vergeben. "Es haben mehr mitgemacht, als gedacht, teilweise auch über den Landkreis hinaus", sagt er zufrieden.
Die Paten sollen außerdem namentlich auf einem Schild genannt werden, das der Agraringenieur nach der Aussaat zudem an der Ackerfläche platzieren möchte.
Die Blühwiesen dienen den Insekten vor allem als Nahrungshabitat, erklärt Funke. Trotz der verzögerten Lieferung sei es noch nicht zu spät, die Saat jetzt auszustreuen, sondern vielmehr genau der richtige Zeitpunkt. Auch gelte es noch, den anstehenden Kälteeinbruch und den Spätfrost abzuwarten. Doch nach der Aussaat sollen Malven, Sonnenblumen, verschiedene Arten von Klee und noch einige Sorten mehr gedeihen. "Alles heimische Arten, die die Insekten annehmen", verrät Funke.