ÖPNV bleibt Thema Nummer 1 im Landkreis ERH
Autor: Karina Brock
, Montag, 28. Januar 2019
Investitionen in Schulen und ÖPNV sowie Großprojekte wie die Sanierung des Krankenhauses und der Neubau des Landratsamtes prägen den Landkreishaushalt.
Über die "schwarze Null" freuten sich natürlich alle anwesenden Kreisräte - dennoch gab es im Kreisausschuss bei der Vorberatung des Landkreishaushalts 2019 eine größere Diskussion.
Im Mittelpunkt derselben stand - befeuert durch zwei Anträge der SPD und von den Grünen - der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) beziehungsweise die Überlastung desselben während des Schulverkehrs auf der Linie Röttenbach - Hemhofen - Adelsdorf - Höchstadt (wir berichteten).
Landrat Alexander Tritthart (CSU) hatte in seiner Haushaltsrede vorgeschlagen, den Betrag zur Förderung des ÖPNV deshalb vorsorglich um 100 000 Euro auf gut 2,6 Millionen Euro zu erhöhen. Zusätzlich wurde dem Antrag der SPD entsprochen, weitere 100 000 Euro für Fahrpreisvergünstigungen aufzunehmen.
Kommunen müssen mitzahlen
Die Grünen regten an, die Zahlen der Grund- und Mittelschüler zu erfassen. "Denn auch, wenn für deren Beförderung die Kommunen zuständig sind, müssen sie bei der Bedarfsplanung im ÖPNV berücksichtigt werden", so Manfred Bachmayer. Reine Schulbusse gebe es ja kaum. "Hier müssen wir die Bürgermeister auch mit an den Tisch holen und ihnen klarmachen, dass sie etwas zuzahlen müssen, wenn diese Schüler ebenfalls mit den öffentlichen Bussen fahren." Schließlich könne der Landkreis nicht alles schultern. Allerdings, so Bachmayer, ist es aus Sicht seiner Fraktion angebracht, die Belegung der Busse im Schulverkehr von 80 auf maximal 60 Prozent zu reduzieren, "damit die Stehplätze weniger werden". Ein wohlhabender Landkreis wie Erlangen-Höchstadt sollte sich das leisten können.
Der Konsens am Ende: Der Arbeitskreis Nahverkehr soll sich verstärkt dieses Themas annehmen. Der Landrat hatte außerdem ohnehin schon versprochen, sich zu einer der Stoßzeiten auch persönlich mal ein Bild der Situation zu machen.
Gesamtbudget von 165 Millionen Euro
Eigentlich ging es in der Sitzung jedoch vorrangig um den Kreishaushalt, dessen Schwerpunkte in den Bereichen Schulen, Soziales, Verkehr, Gesundheit und Verwaltung liegen. Im Gesamtbudget von 165 Millionen Euro sind 39 Millionen Euro für Soziales, 23 Millionen Euro für Schulen und 17,4 Millionen Euro für öffentliche Einrichtungen, Wirtschaft und Verkehr enthalten. "Die Bezirksumlage übersteigt mit 42,4 Millionen Euro jedoch auch dieses Jahr jedes Fachbudget des Landkreishaushaltes", merkte der Landrat kritisch an.
Besonders betonte er dafür die Senkung der Kreisumlage, die die Kommunen um 2,4 Millionen Euro entlasten soll.