Nur wenige kamen zum Abfischen des Gemeindeweihers in Oberreichenbach
Autor: Roland Meister
Oberreichenbach, Sonntag, 07. Dezember 2014
Ein wenig mehr Zuspruch haben sich die Verantwortlichen der Gemeinde Oberreichenbach schon gewünscht. Denn an den Karpfen, die aus dem Gemeindeweiher geholt werden mussten, zeigten nur wenige Bürger Interesse.
Erstmals, seit der Weiher in der Weiherstraße im Besitz der Gemeinde Oberreichenbach ist, wurde dieser am Samstag abgefischt. Eingeladen zu der Aktion hatte Bürgermeister Klaus Hacker und sein Gemeinderat die Bevölkerung.
Zusammen wollten sie diese Tradition aus der Region pflegen. Allerdings folgten nicht viele der Einladung, um ab neun Uhr den Gemeindeweiher abzufischen. Die Wenigen, die gekommen waren, um beim Abfischen zu helfen, waren dann aber eifrig bei der Arbeit. Selbst die Kleinsten hatten ihren Spaß.
So dauerte es nicht lange und die Fische waren mit den Keschern eingesammelt und zum Wässern in einen der benachbarten Weiher untergebracht. Nach getaner Arbeit gab es eine Brotzeit für die Helfer.
Der Jahreszeit angepasst servierte die Gemeinde Punsch und andere warme Getränke.
15 Zentner gefischt
Damit ein Weiher gefischt werden kann muss dieser erst einmal besetzt werden. Das geschah vor zwei Jahren. Die Gemeinde setzte 800 Karpfen der Größe K1 (der Karpfen ist ein Jahr alt) in den Weiher ein. Der Bürgermeister Klaus Hacker erklärte: "Wir haben die Fütterung der Karpfen im ersten Jahr der Natur überlassen." Und er führt weiter aus: "Im vergangenen Jahr kümmerte sich mit Hans Bauer ein erfahrener Teichwirt um die Fütterung der Karpfen im Gemeindeweiher."
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Mit 15 Zentnern gut genährter und gewachsener Karpfen, die optimale Größe für die Pfanne, war die Gemeindeverwaltung mit dem Ergebnis des Abfischens mehr als zufrieden. Dazu kam der sogenannte Beifang. Der besteht aus Raubfischen wie dem Zander oder dem Hecht, aber auch jeder Menge Schleien. Ebenfalls im Netz: einige Barsche. Diese sind nach den Worten des Bürgermeisters von den darüber liegenden Weihern gekommen. Nach dem Erfolg des ersten Abfischens des Gemeindeweihers wird dieser für die Wintersaison nur mit wenig Wasser gefüllt, um den Kindern das Schlittschuhlaufen zu ermöglichen.
Prozente für die Bürger
Im Frühjahr wird der Weiher wieder gesteckt und es werden, um noch im selben Jahr zur Kirchweihzeit abfischen zu können zwei Jahre alte Karpfen (K2) eingesetzt.
Was den diesjährigen Fang angeht, kann dieser solange der Oberreichenbacher Karpfenvorrat reicht im Brauereigasthof Geyer verkostet werden. Da es sich um einen "Gemeindekarpfen" handelt, haben die Bürger aus der Ortschaft natürlich einen besonderen Vorteil: Alle Oberreichenbacher bekommen auf ihre Karpfen einen Rabatt von zehn Prozent auf den regulären Karpfenpreis.
Warum dieses Angebot nicht für die Sonntage in der Hauptessenszeit von 11 bis 14 Uhr gilt, wollte niemand der Verantwortlichen verraten.