Norbert Neugirg begeistert mit Sarkasmus und Tiefgang
Autor: Johanna Blum
Neuhaus, Sonntag, 15. Dezember 2013
Kabarettist und Musiker Norbert Neugirg begeisterte am Samstagabend das Publikum im Neuhauser TSV-Heim.
Weihnachtslesung einmal anders: "Wie schön ist doch das Weihnachtsfest, wenn die Gans die Federn lässt, gebräunt und das Gesäß beheizt, die Schenkel aus dem Bratrohr spreizt." So beginnt der Prolog zur ironischen, oft spitzzüngigen Altneihauser Weihnachtslesung, zu welcher der TSV Neuhaus am vergangenen Samstag ins TSV-Heim geladen hatte. Norbert Neugirg - Musiker, Kabarettist, Autor, Schriftsteller und Schauspieler - war mit seiner Feuerwehrkapell'n aus Neuhaus in der Oberpfalz nach Neuhaus in den Aischgrund - "so ein Bauernkaff zwischen Karpfenweihern und Krenfeldern" - gekommen.
Neugirg kann über alles lästern. Erst beim genaueren Zuhören merkt man, wie tiefgründig eigentlich seine kritischen und sarkastischen Anmerkungen sind. Zum Beispiel die über gesundheitliche Langzeitschäden des Weihnachtsfestes, der Bratwurstbuden schlacht oder der Glühweinfasenacht.
Zwischen den einzelnen Beiträgen kommen die hervorragenden Musiker zu "Ton". Es erklingen schwankende Melodiefetzen, die in die Länge gezogen werden und dann oft schräg enden.
Vor Beginn des Programms erzählte der Kabarettist selbst ein bisschen darüber, wie er zu dem geworden ist, was er heute ist: "Mein Vater war in einem Geselligkeitsverein und einmal war ich dabei, als sie an einem Nikolausgedicht bastelten", verriet er. "Schreibt's halt so, hab' ich ihnen geraten und gemerkt, dass ich das kann und mir Spaß macht." Neugirg hat immer einen Zettel dabei, falls ihm etwas Neues einfällt. "Im Notfall tut's auch ein Bierfilzl."